Die Lage am Brauweg


Das Gebäude der ehemaligen Göttinger Brauerei ist mittlerweile weitgehend zu Schutt zerhauen und in große Haufen sortiert, soweit noch nicht abtransportiert. Die Bäume entlang des Grundstücks, die Allee zur Leine hin – sie stehen noch. Wie lange noch, ob sie bleiben dürfen, was aus der sogenannten Brauherren-Villa wird, deren Schicksal ebenfalls zur Disposition steht, ist zur Zeit unklar.
Klar ist, daß die BürgerInnen-Initiative sich erfolgreich in die undurchsichtigen Machenschaften der Göttinger Stadtverwaltung einmischt, daß sie Gespräche mit Bauherrn und Baufirma führt und daß man sich offenbar auf einander zu bewegen kann.

Es scheint sich hier ein weiteres typisches Kapitel Göttinger Stadtplanung abzuspielen, das vor allem durch mangelnde Information von Seiten der Stadt geprägt ist. Da will sich offensichtlich weder jemand in die Karten gucken noch gar zur öffentlichen Diskussion bewegen lassen. Wie das bei der versuchten Planierung des Nikolai-Viertels und dem weithin vollendeten Coup auf dem Lünemann-/Kaufland-Gelände auch schon geschehen ist.
Mehr Infos im Göttinger Stadtmagazin und bei den Monsters of Gö.

Ablenkungsmanöver

Der ganze Irrsinn mit der präventiven Tötung von Gefährdern ist natürlich auch ein Ablenkungsmanöver. Vielleicht von der Online-Durchsuchung privater Computer. Wobei dieser Online-Durchsuchungsanschlag natürlich auch schon ablenkte, sagen wir mal von den Vorbereitungen auf Heiligendamm.
Da höhlen wir mal so als Innenminister und Regierung einfach überall gezielt und provokativ den Rechtsstaat aus und lenken damit klammheimlich davon ab, daß wir das genau so meinen, wie wir es tun. Ist nämlich so aberwitzig, daß es eh keiner ernst nehmen kann. Und überhaupt: „Wer will schon in einem Land leben, dessen Innenminister sich wie ein Outlaw aufführt?

Es macht mehr als nur die Stimmung zu vergiften. Es sät ein Klima der Angst.

Staatsfeind Nummer 1

Jemand, der sich so offen und brutal verfassungsfeindlich äußert, darf kein öffentliches oder gar politisches Amt in Deutschland bekleiden.

Stoppt Schäuble! Sofort!

Dieser Mann hat in nicht zu überbietender Deutlichkeit gezeigt, daß er nicht Diener dieses Staates sein will, sondern nur danach trachtet, die Grundfesten unserer Staatsordnung auszuhöhlen. Völlig unerheblich, was ihn treibt, ob er das ernst meint, ob er das überblickt, was er da sagt: das geht einfach entscheiden zu weit.

[Edit: sorry, mußte das Bild von Herrn Sch wieder rausnehmen. Den will ich hier nich auch noch sehen :-( ]

[Edit 2: den Titel dieses Beitrags habe ich nicht von hier geliehen. Da hatten aber offenbar zwei dieselbe Idee.]

Wie es Abend wird im Schröder


Nette Kneipe, verkehrsgünstig gelegen, lustige Busse kommen vorbei und stattbekannte Herren, die mit reichlich Bier in der Manteltasche den letzten Bus nach Herberhausen verpaßt haben.
(Das Bild entstand mit der Kamera meines Handys. Bin immer wieder fasziniert von den eingebauten automatischen Filtern, die offenbar nach einem sehr intelligenten Algo-Rhythmus situationsabhängig ausgewählt werden und dann zu so stimmigen Ergebnissen führen.)

Klosterhof / Groner Tor


Das Tageblatt bringt schon eine Vorahnung eines Lageplans der neuen Wohnanlage am Groner Tor, da wird es Zeit, endlich mal wieder Baustellenbilder zu bringen. Wo früher einmal das Fachwerkhaus der Firma Möbel Lützkendorf stand, da entsteht nun ein neuer Wohnkomplex, der sich harmonisch in die Umgebung am Groner Tor einfügen soll. Was auch nicht weiter schwierig ist, weil dort sonst nicht viel Harmonie ist. Gegenüber steht ein Betonklotz, ein paar Meter weiter die Groner Landstraße hinunter stehen hinter dem Gelände von Reifen Apenberg die Hochhäuser 9a/b, direkt an der Eisenbahnbrücke. Und so weiter.
Hier ist noch nie auf Harmonie geachtet worden, meint man. Und die extrem einseitige Auslegung auf zügige Durch- und Ableitung des Autoverkehrs ist an wenigen Plätzen Göttingens deutlicher als an diesem.

Und trotzdem hat dieses Areal einen gewissen rauhen Charme. Zumindest bei Sonnenuntergang oder im Dunkeln.

Göttinger Filet bleibt Parkplatz

Da die Parteien sich offenbar vor allem gegeneinander profilieren zu müssen meinen, statt der Stadt mal was Gutes zu tun, wird das Filetgrundstück in Göttingens Mitte (das grapf.log berichtete gelegentlich) auch weiterhin ein schlichter, schnöder Parkplatz bleiben.
Das beruhigt das konservative Gemüt: bloß keine Veränderungen! Gut, wenn wenigstens hier alles bleibt, wie es ist.

ACDSee, Lightroom, Photoshop

Der sehr interessante Artikel über Organisationsablauf und Bildbearbeitung bei 8mt stachelt mich an, da auch mal meinen Senf dazu zu geben.
Ich habe meine Bildersammlung von einigen zehntausend in den letzten Jahren vorwiegend physikalisch sortiert und gesucht/gefunden, mittels geeigneter Verzeichnisnamen, die ich einerseits chronologisch, andererseits thematisch benannt und auch ineinander verschachtelt habe. Insbesondere meine Dauerthemen, zu denen regelmäßig neues Material hinzukommt, habe ich aus dem rein chronologischen Verzeichnisbaum herausgelöst, der vorwiegend alltägliches Knipsen und einmalige Shootings aufnimmt.
Mit ACDSee kann man in so einem Verzeichnisbaum schnellstens navigieren und, sofern man eine ungefähre Vorstellung hat, wo sich was befindet, das auch finden. Natürlich ersetzen Verzeichnisnamen und auch Dateinamen, wenn man denn sinnträchtige vergibt, keine Verschlagwortung und Kategorisierung. Letzteres habe ich immer mal wieder angefangen, fast ausschließlich mit ACDSee und habe mir jedes angefangene System immer wieder selbst zerschossen, indem ich Bilddateien mit dem Totalcommander statt mit ACDSee im Verzeichnisbaum verschoben habe. Da ist ACDSee leider sehr unprofessionell. Die erstellten Datenbankverknüpfungen laufen einfach ins Leere, wenn ein Bild nicht mehr da ist, wo es sein sollte. Und man merkt das erst dann, wenn man es öffnen will, denn das Thumbnail bleibt vorhanden.

Deswegen habe ich in den letzten Wochen Lightroom fleißig getestet.
Was ich an Lightroom spontan mochte, ist neben der gelungenen Optik die einfache, weitgehend intuitiv zu bedienende Datenbank-Funktion. Kategorisierung und Verschlagwortung geht, wenn man erst einmal weiß, wie, recht zügig und man kann eigentlich sehr einfach Hierarchien anlegen. Sehr schön ist auch die technische Kategorisierung, die Lightroom automatisch aus den Exif-Daten der Bilder erzeugt. So kann man sich z.B. mal eben alle Bilder angucken, die man mit einem bestimmten Objektiv gemacht hat. Gut funktionieren ebenso die schnellen Bewertungsfunktionen mit Sternchen und oder Farben.
Was darüber hinausgeht, das Stapeln von mehreren ähnlichen Bildern oder selben Bildern in unterschiedlichen Bearbeitungszuständen, das ist mir nach einigem Probieren immer noch viel zu kompliziert. Ich kann mir das nicht wirklich merken, wie es funktioniert, und es ist mir eigentlich einfach zu viel des Guten. Auch Bilder erst auszu-X-en, um sie in einem zweiten Arbeitsgang zu löschen, finde ich eigentlich blödsinnig. Das ist in ACDSee sinniger. [Entf] drücken und fertig.
Was mich an Lightroom aber so richtig fuchtig macht, ist seine Lahmarschigkeit. Ich habe es auf einem AMD 3200+ mit 1,5 GB Speicher gestestet und meinen Bildbestand von letztlich etwa 37000 nach und nach importiert. Mal abgesehen von den vielen Stunden, die es dafür gebraucht hat, wurde es dabei auch sonst immer langsamer. Nach dem Start braucht es immer ein paar Minuten, bis man überhaupt etwas damit anfangen kann, weil es sich immer irgendwo neu organisieren muß, scheint es.
Zu den Bildbearbeitungsfunktionen sage ich mal nur: ich erzeuge beim Knipsen fast ausschließlich JPGs und keine RAWs und brauche deswegen den Lightroom-Workflow sowieso eigentlich nicht. Ich habe ihn trotzdem ausprobiert und finde die direkte Bearbeitung des Histogramms auch neckisch. Doch ja. Allerdings kann sie nie nimmer nich eine Bearbeitung in Photoshop ersetzen. Dafür sind mir die Regler und auch die Gradationskurve einfach nicht griffig und feinfühlig genug. Ich bearbeite meine Bilder auch nicht seriell, sondern einzeln. Da ich auf Photoshop nicht verzichten wollte, bietet Lightroom an dieser Stelle für meinen Geschmack Features, die ich schlicht überflüssig finde und die die Anwendung unnötig aufblähen.
Bliebe noch abschließend zu sagen, daß ich es nicht mag, wenn mir Software vorschreiben will, wie mein „Workflow“ organisiert sein soll. Und genau den Eindruck macht mir Lightroom.

Deshalb werde ich LR nach Ablauf des Testzeitraums wieder von der Platte werfen und weiter mit ACDSee arbeiten. Das ist unvergleichlich viel schneller beim Surfen durch meine Bildbestände. Bewerten und Kategorisieren ist vielleicht etwas weniger professionell, geht aber ebenfalls deutlich einfacher und flüssiger. Lediglich das Problem der Portierbarkeit von einem zum anderen PC muß ich noch lösen, bzw wie ich es anstelle, an zwei PCs abwechselnd dieselben Bildbestände zu organisieren und diese Tätigkeit zu synchronisieren. Aber da scheint es bislang noch nirgends ein Patentrezept zu geben.
Ach ja, Datensicherung. Nachdem mir vor drei oder vier Jahren mal die Festplatte abgeraucht ist und ich eine Woche lang befürchtet habe, meine Bilder von Jahren seien weg, futsch, perdu, und ich deshalb eine mittlere Identitätskrise durchlebte, habe ich begonnen, ernsthaft Datensicherung zu betreiben, anfänglich mit DVDs, seit einiger Zeit aber vor allem durch das Halten zweier redundanter Datenbestände auf zwei PCs und außerdem noch Kopieren auf 2 externe Festplatten, immer schön im Wechsel, so oft wie möglich, wenigstens aber einmal pro Woche und nach jedem größeren Shooting. Seitdem schlafe ich wesentlich ruhiger – was das anbelangt. DVDs haben eine nicht ausreichende Halbwertszeit, um als Backupmedium zu taugen. Außerdem ist mir der Brennvorgang viel zu aufwendig und langwierig. Von Platte auf Platte kopieren ist einfachst umzusetzen, kann man zur Not über ein Script abwickeln oder mit der Synchronisierungsfunktion des Totalcommanders. Unersetzlicher Vorteil: überall ein direkt nutz- und bearbeitbarer Datenbestand vorhanden. Wenn man das jetzt noch in die Organisationssoftware, sprich ACDSee, hineinbekäme, dann wäre ich wunschlos glücklich. Naja, jedenfalls in dieser Hinsicht.

Resteverwertung

Brauerei
Die Reste des Brauhauses, nach Material getrennt.

Das Bild übrigens mit Geschmacksverstärker.
Vielleicht bräuchte es das gar nicht. Vielleicht reichte das Motiv an sich ja schon völlig aus. Und dem Dokumentationsgedanken läuft es gewiß zuwider, diese intensive Bearbeitung.
Aber 1. macht es Spaß, Stimmungen so heftig und insbesondere so ins düstere zu verstärken.
Und 2. kann die Dokumentation dieser Abrißtätigkeit für mich nur eine sehr subjektive und damit suggestive sein.

Erdbeersaisonende


Ein letztes Mal zwischen den Reihen dichter Büsche entlang hocken, durchsehen, pflücken, entbeinen und abbeißen. Nie waren sie süßer, aromatischer, leckerer, die Erdbeeren. Viele allerdings auch schon jenseits von gut und böse: faul oder schimmlig. Der häufige Regen der letzten Tage hat ihnen nicht gut getan.

HDR und DRI und so

Dies wird kein Tutorial, wie man das anwendet, keine Sorge. Schon allein deshalb nicht, weil ich trotz all der Artikel, die ich bislang darüber gelesen habe, nach wie vor selber nicht so ganz verstehe, wie man das macht, das HDR oder das DRI oder auch HDRI… – insbesondere welche Rolle die Spezialprogramme wie zB Photomatix dabei übernehmen.
Denn das, was man eigentlich möchte, den Kontrastumfang seines Photos erweitern, möglicherweise auch ganz dramatisch, das geht auch viel einfacher mit Bordmitteln von Photoshop selbst. Da gibt es im Bild-Anpassen-Menü den Punkt Tiefen/Lichter. Und damit kann man ganz einfach die zu dunklen Teile eines Bildes aufhellen und die zu hellen abdunkeln. Der große Vorteil dieses Werkzeugs ist, daß man dafür nicht mit komplizierten Auswahlen rumhantieren muß. Lediglich ein wenig Fingerspitzengefühl ist verlangt (wie sonst auch), damit die Effekte nicht völlig unnatürlich wirken. Obwohl es ja offensichtlich auch einige Bildermacher gibt, die die grelleren Effekte mögen.
Seit ich dieses Werkzeug in PS entdeckt habe, fällt es mir schwer es nicht zu benutzen. Gar zu verführerisch ist es, aus jedem Bild das letzte an Lichtinformation herauszuholen. Wie man liest, wird die nächste Generation der Profi-DSLRs die Fähigkeit der Kontrastumfangerweiterung schon quasi fest eingebaut mitbringen. Da wird es dann einen HDRI-Knopf geben oder so. Ich denke heute, daß ich den genauso wenig brauchen werde wie Motivprogramme oder die Sepia-Einstellung. Die Entscheidung, mit welchen Entwicklungseffekten ich meine Bilder aufpeppe, treffe ich lieber, wenn ich in Ruhe am Monitor sitze, als wenn es vor Ort meistens vor allem schnell gehen muß.

Letzte Tage eines Brauhauses (6)


Scheibchenweise. Jeden Tag wird es ein Stück weniger.

Die Bäume stehen noch. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Bürgerinitiative im Brauweg, deren Mitglieder mittlerweile tatkräftig und am lebenden Objekt geübt haben, sich an die Bäume fesseln und ketten zu lassen, für den Fall, daß die Männer mit den Sägen kommen.
Diese Menschen meinen ihr Anliegen sehr ernst und sie nehmen viel dafür in Kauf. Ich kann das nur aus tiefstem Herzen bewundern und unterstützen!

Fototasche

LowePro Slingshot 200 oder LowePro Off Road oder Tamrac Adventure oder Crumpler Daily?
Das Thema hat einen Bart und solange der Herr Madrapur seine Tasche (die er mir vor über einem halben Jahr geliehen hat) nicht wieder haben will, wird vermutlich nur der Bart wachsen, der grapf aber einer Entscheidung nicht wirklich näher kommen. Gesucht wird, damals wie heute, eine Tasche, vorzugsweise als Rucksack oder Hüfttasche, in der die DSLR mit zwei Objektiven und üblichem Zubehör sowie ein paar Utensilien des täglichen Lebens stundenlang rumgeschleppt werden können. Bequemst und einfachst zu handhabenst möglichst…

Baumfällung soll verhindert werden

Die Bürgerinitiative im Brauweg gibt sich große Mühe, dem Investor des Brauereigeländes das Fällen der Bäume schwer zu machen. Jeder einzelne Baum, der zugunsten eines auf dem Gelände geplanten Altenheimes weichen soll, ist mit Schildern oder Bildern behängt worden, die auf die besondere Bedeutung der Bäume für das Quartier und natürlich für das Leben in der Stadt hinweisen.
Sollen die alten Leute hier künftig nur von Beton umgeben wohnen?!

Rettet die Bäume in der Allee 1

Es muß endlich in die Köpfe von Stadtpolitik und Stadtplanung, daß zubetonierte Flächen keinen Lebenswert haben. Göttingen braucht eine neue sinnvolle Baumschutzsatzung und eine nachhaltige Stadtplanung, die nicht allein kurzsichtig profitorientiert ist.

Weitere (und genauere) Infos im Goettinger Stadtinfo.

Gefängnis ist geil

25000 Leute können sich nicht irren. Die neue Justizvollzugsanstalt Rosdorf hat letzte Woche schon eine freie Nacht in der Zelle für Freiwillige angeboten und gestern einen Tag der Offenen Tür veranstaltet, bevor es dort ernst wird und richtige Gefangene dort richtig einsitzen werden. Die freien Büger nahmen offenbar gern stundenlanges Schlangestehen auf sich, um einmal in den Knast – und auch wieder raus! – zu dürfen.