Nichtsahnend blättert man höchstens halb konzentriert in der Samstags-Taz, während drum rum das Kinder-Chaos tobt, versucht, das ordnende Eingreifen immer noch ein Minütchen hinauszuzögern, da stößt man auf einen, nein sogar zwei kleine Artikel über Frankreich, die Ardeche und die Cevennen auf der einen, den Haute Langedoc auf einer andernen Seite.
Man braucht sich gar nicht zu vertiefen, ein paar Stichworte genügen. Ortsnamen wie Alès oder Montpellier, Vallon Pont d’Arc oder Uzès – und schon ist man plötzlich mittendrin in der eigenen Vergangenheit.
1979 zum Beispiel: Rundreise mit einem damals 20 Jahre alten Bulli durch Bretagne, Atlantikküste und Provence. Dieses intensive Erleben von Süden, mediteranem Flair, Freiheit und Frankreich eben. Unvergleichlich, unvergesslich.
Damals lernte man liebend und völlig freiwillig eine Fremdsprache. By heart, wie die Anglophilen sagen. Ein Kosmos, in den ich gern jetzt tiefer und länger eintauchen würde, aber leider ist der kurze Moment der Besinnung auch schon wieder vorbei, Zähne putzen, Einkaufen, Aufräumen, Gartenarbeiten, Kinder auseinander zerren… – Samstag Vormittag. Das Leben ist kein Picknick.