Warum schreien?!

Daß Eltern regelmäßig ihre Stimme heben müssen, weil die Sprößlinge sich anders nicht disziplinieren bzw. zur Erfüllung elterlicher Wünsche bewegen lassen, sei mal dahin gestellt.
Aber ein zweieinhalbjähriges Kind, das weniges lieber tut als in den Kindergarten zu gehen: warum muß so ein Kind ein infernalisches Geheul und Gebrüll anstimmen, wenn Mama und / oder Papa es morgens anziehen und für den Weg zum Kindergarten fertigmachen wollen? Warum muß es dieses Gebrüll noch steigern, wenn Papa es auf sein Fahrrad setzen möchte – obwohl es doch eigentlich gern radfährt?
Endlich im Kindergarten angekommen ist all das Weinerliche, Trotzige, Hartnäckige plötzlich wie weggeblasen. Das liebste je gesehene Kind läßt sich bereitwillig und mithelfend aus seinem Sitz heben und in die geschäftsmäßig agierenden Hände der Erzieherinnen überantworten.
Noch nicht mal ein Tschüß.
Warum sind Kinder so?

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Die höhere Instanz

Früher, also damals, da sagte man, wenn’s brenzlig wurde:
Das sag ich meinem großen Bruder! Und dann kommt der und…
Ggf. ergänzt um ein paar schaurige Details der Rache, die der große Bruder nehmen würde, wenn –

Später, als das Zitieren des Großen Bruders aus bekannten Gründen politisch unkorrekt wurde, hieß es:
Das sag ich dem Chefarzt! Das sag ich dem Chefarzt!
… was die Drohung irgendwie subtil auf eine Meta-Ebene hob.

Heute sagt man (technophil und garantiert ideologiefrei):
Das schreib ich in mein Weblog. Von der Verteidigung der Familien-Ehre über die sprichwörtlich unumstößliche Krankenhaus-Hierarchie bis zum Anrufen der Weltöffentlichkeit.
Eine steile Entwicklung, deren kulturelle Hintergründe nicht ohne fortschreitende Individualisierung, institutionalisierten Narzißmus und Lust am öffentlichen Leiden erklärlich sind.

Folgende Analogie drängt sich auf:

Ich denke, also bin ich.
Ich bügle, also bin ich.
Ich blogge, also bin ich.

Aber:
Es gibt ein Leben jenseits der Ambivalenzen.

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Fliegen

Im Urlaub: eine südseehafte Meereslandschaft, tiefblau bis türkis, gegliedert durch blendend helle Strandstreifen, lagunenhaft, wohlig warm, die Familie in sanfter Dünung plantschend – ein Traum.
Mit einem tiefen Ziehen in der Bauchgegend ich darüber fliegend, erst mit rudernden Armbewegungen, später auch ohne, in weiten Kurven, staunend über die Schönheit der Welt, überwältigt von dem Eindruck dieser Freiheit.
Hinauf, hinunter, dicht über die Gischt der Wellen gleiten und dann wieder steil hinauf an den Rand der Wolken.

Nichts behindert mich, nichts beschwert mich. Alles ist nur schön.

Zwischendurch stehe ich am Strand und erzähle, wie es sich anfühlt wieder zu landen: beruhigt einerseits, weil das Fliegen doch mit viel Aufregung verbunden, regelrechter Trennungsschmerz aber, weil wieder der Schwerkraft ausgeliefert.

Die Gewißheit im Traum, einfach wieder losfliegen zu können.

Nachläufer

Gemeint sind Anhänger für Fahrräder, auf die man Kinder setzen kann, die zwar schon radfahren können, aber im Straßenverkehr noch unsicher oder zu langsam sind oder die nicht lange genug durchhalten.
Gibt verschiedene Modelle, eins aber fiel mir heute Morgen auf:
Basis ist ein ganz normales Kinderrad, vielleicht ein 20″, das dann mit einer Stange mit dem Elternfahrrad verbunden wird. Davon wird das Kinderrad etwas angehoben, so daß sein Vorderrad in der Luft hängt (damit das Kind nicht lenken kann). Das Kinderrad hängt völlig schief, das Kind fällt so gerade eben nicht runter, kann mit dem Lenker hin- und her spielen, was die Stabilität des Elternrades sicher gerade an spannenden Stellen in der Stadt auf die Probe stellt. Das Kind wird eigentlich auch ermuntert, mal die Wirkung eines seitlichen Abspringens zu testen. Könnte für das Traktionselternteil nach einem zunächst unangenehmen Ruck eine willkommene Erleichterung bedeuten.
Wir haben natürlich auch einen Nachläufer. Aber wir haben natürlich einen anderen. Unserer hat nämlich nur ein Rad und wird per Stange so mit dem Gepäckträger des Elternrades verbunden, daß er gerade läuft, nicht schlackert und das Kind zum Mittreten ermuntert (und nicht zum Abspringen), weil er sogar eine eigene Gangschaltung hat. Ist allerdings teuer. Zu teuer. Benutzt man zu selten. Verbraucht nun schon wieder seit Monaten Platz, den wir nicht über haben und wartet auf das nächste Kind.

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Tempo 70 für alle!

Hurra!
Endlich hat Jürgen D., Göttingens OB ein klares, markantes und wirksames Zeichen für die Zukunft in den Asphalt der Stadt gesetzt.
Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautete, hat seine Obrigkeit verfügt und ihro itzo angeordnet, einige der lästigen und völlig unzeitgemäßen Zone-30-Zonen rückzuwidmen und dem normalen Verkehr (Motto „freie Fahrt für freie Bürger“) wieder einzugliedern. Wie es heißt, zwangen ihn gesetzliche Vorgaben, Straßenzüge, (in denen sowieso niemand Tempolimits beachtete, die Red.), in denen dem Durchgangsverkehr mehr Raum, mehr Vorfahrt und mehr zügige Verkehrsabwicklung zuzugestehen ist, die 30-km/h-Zonen aufzuheben und wieder nominell Tempo 50 zu erlauben.
Die Freude unter den Göttinger Autofahrern ist begreiflicherweise groß. Denn da in den lästigen Zone-30-Straßen schon niemand merkte, daß man natürlich wenigstens 50 fuhr (Merke: wer zuerst bremst, hat verloren!), ist nun der Freifahrschein offiziell, wieder allgemein mit 70 durch die sowieso völlig verlassenen Vorortstraßen (eh bloß Weende und Geismar) brettern zu dürfen.
Um’s Gewissen zu beruhigen, wurde angeordnet, vor Kindergärten, Schulen und Altenwohnstätten Tempolimits neu einzuführen (hört hört!) – zum Glück sind das ja immer nur kurze Stückchen. Bis man da überhaupt realisiert hat, daß man zu schnell ist, hat man sie eh hinter sich und kann auf den Schreck gleich erst noch ma so richtig drauf drücken. Äh treten.
Wie schön.
Es gibt also doch noch ausgleichende Gerechtigkeit!

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Sonntag am Kiessee

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Seit Monaten bauen sie da. Der Damm an der Flüthe, einem Ausweichbächlein für die Leine, das bei Hochwasser immer dazu benutzt wird, den Sandweg zu überschwemmen, wird verstärkt. Stahlplatten werden reingehauen und dann oben abgeschweißt. Und der Fußweg um den Kiessee rum bei dieser Gelegenheit für Monate unpassierbar gemacht, um mal klar zu machen, daß was passiert.
Da geschieht nämlich was. Einerseits. Andererseits beschweren sich die Göttinger seit Jahren, daß der Sandweg bei Hochwasser immer überschwemmt wird, weil sie dann mit ihren Autos da nicht lang fahren können.
Fast schon ein running gag. Wenn es nicht so ein Trauerspiel wäre.
Aber: Es muß etwas geschehen!

Was man so als Normalgeistigbemittelter aber einfach nicht versteht: warum wird der Damm an dieser Flüthe zu der Richtung hin verstärkt, wo dann dahinter nur der Kiessee kommt, der ohnehin eher naß ist. Wär nich soo schlimm, wenn da noch n bißchen mehr Wasser reinflösse.
Und wozu bauen sie nun auch noch dieses ganz seltsame da, was ich da versucht habe im Photo darzustellen und das ich nicht mal genau zu bezeichnen wüßte, ja wo ich sprachlich einfach nur regredieren kann.
Wwwwwaaahhhh ?!

An anderer Stelle schrieb mal jemand (Obacht: jetzt wird’s bissig): „Göttingen baut und plant. In dieser Reihenfolge.“

Ich sach ma *Am Kopf kratz*: Das hätte nicht geschehen dürfen! (sehr frei nach Heinrich B.)

Entschuldigung bitte an alle Nichtgöttinger: dies hier ist auch für Göttinger nicht oder fast nicht zu verstehen. Aber die können sich dann wenigstens an den Kopf fassen und irgendein unwirsches Geräusch dazu ausstoßen.
Die Andern bitte nur wundern und, äh, am besten woanders weiterlesen.

Beim Vorlesen

In 80 Tagen um die Welt. Jules Verne. Das habe ich gerade meinen Kindern vorgelesen. Gestern kamen wir zum letzten Kapitel. Phileas Fogg ist mit Mrs Aouda und Passepartout zurück in London, jedoch leider 5 Minuten zu spät, wie es scheint. Die Wette verloren, das Vermögen dahin.
Und dann dieser Moment überwältigender Innigkeit: Mrs Aouda fragt ihren Gentleman, ob er sie zur Frau wolle.
Meine Stimme wurde so seltsam kloßig.
Ich hatte es ja schon geahnt, weil damals, als ich 9 Jahre alt war und das Buch zum ersten Mal durch hatte, da war es mir schon genauso gegangen.
Dicker Kloß im Hals, gerade so eben nicht losgeheult, aber fürchterlich gerührt, daß dieses mechanische Uhrwerk von einem Engländer plötzlich so einknickt, sich hingeben kann, liebenswert wird.
Mit 9 ging es mir so, daß ich das Buch sofort wieder von vorn lesen mußte. So sehr fühlte ich mit Phileas.
Es wurde überhaupt eins meiner meistgelesenen Bücher. So 10 bis 15 mal, schätze ich.
Später entdeckte ich, daß es Philip José Farmer sogar gelungen ist, eine Art Fortsetzung zu schreiben: „Das wahre Log des Phileas Fogg“, ein sehr interessantes Werk, daß den Erzählfaden Jules Vernes aufgreift und all die Ungereimtheiten der Geschichte auf’s Korn nimmt, umdeutet und so zu einer ganz neuen Erzählung kommt. Entfernt vergleichbar mit den jüngeren Bemühungen, die Mondlandungen der Amerikaner seit 1969 in Frage zu stellen und umzudeuten.
Allein, die Intensität des Augenblicks zwischen Fogg und Aouda ist natürlich unwiederholbar.

Ich mußte einige Pausen machen beim Vorlesen. Um die Spannung wirken zu lassen. Und um mir in Ruhe darüber klar zu werden, daß ich dieses Buch auch heute gerade so wieder von Neuem vorlesen könnte –

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Zu unentschlossen

Eigentlich wollten wir ja zum Tag des Offenen Denkmals. Die Entdeckung der Saline Luisenhall vor 2 Jahren setzte Maßstäbe, die zwar das Rittergut Niedergandern im letzten Jahr lang nicht erreichte, aber da bin ich doch auf den Geschmack von «Denkmälern» gekommen. Aber gestern war irgendwie so gar nix im Angebot, was bei dem schönen Wetter verlockt hätte, auf die Radtour zu verzichten, die wir unbedingt machen wollten.
Die Lokalzeitung hielt es nicht für nötig, auf besondere Sehenswürdigkeiten hinzuweisen – außer auf die öffentliche Freilegung einer Kloake auf dem Lünemann-Gelände. Da verzichteten wir dankend.
Eine einfache Radtour also, ohne besonderes Highlight als Ziel, ist nicht nur für die Kinder, sondern inzwischen auch für die Erwachsenen eine gewisse Herausforderung. Aber dann fanden wir in Klein Schneen einen idyllischen Rastplatz am Rande einer verwunschenen Allee, es gab ein wenig mitgebrachte Kuchen und – da siegte die gute Laune klar nach Punkten.
Hinterher blieb trotzdem dieses seltsame Gefühl, daß man noch mehr hätte rausholen können. Schließlich muß auch am Wochenende die übliche Leistung erbracht werden in Form von Erlebniswert, Freizeitmehrwert und Vergnügungspunkten oder wie immer wir die Währung nennen wollen.

11. September

Vor 2 Jahren saß man nachmittags fassungslos vor der Glotze ob des Realtime-Action-Thrillers mit Super-Echt-Effekten, den die ARD da in Endlosschleife zeigte.
Angst vor Weltkrieg, totaler Überwachung, daß von Stund an womöglich wirklich nichts mehr so sein würde wie es vorher war. Als ob es vorher „gut“ gewesen wäre.
Bosnien, Tschetschenien oder Ruanda haben sich schließlich vorher schon zugetragen. Geschichte des Grauens unserer Zeit.

Allein nur die Aufzählung von Ländernamen… Afghanistan, Irak, Israel / Palästina, Liberia, Kongo, Sudan, Nordkorea –

Die Taz erinnert heute an den 11.9.1973 in Chile, der für Chile und tausende von ChilenInnen ein wenigstens ebenso beschissener Tag war wie der 11.9.2001 für die Amis.

Tja.

Eigentlich kann man sich doch nur hinstellen und hemmungslos heulen.

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Ein guter Tag

um mal übers Wetter zu plaudern.
Soll ja Leute geben, die mögen Regen. Also ich – nich!
Klar, wenn so’n Sommer soo lang is und soo trocken, daß das dann gar nich so gut is für all die Bäume und Blümchen und die lieben Tierlein.
Aber ich hab mich schon wohl gefühlt unter all der freundlichen Sonne. Gut, ich mußte während der heißesten Tage auch nicht arbeiten. Wir haben keine Tiere, die auf der Weide Wasser finden müssen, kein Getreide auf’m Feld stehen, das gegossen hätte werden müssen –
nur ein paar Quadratmeter Rasen, der halt braun wurde.

Aber dieses Sommergefühl, wochenlang keine lange Hose, keine langärmeligen Sachen anziehen zu müssen, mitten im tiefsten Göttingen nachts lauthals Grillen zirpen zu hören –
DAS ist doch Leben.

Ganz im Gegensatz zu diesem Herbstversuch, der da draußen gerade abläuft. Letzte Nacht hat es geschüttet. Dazu Sturm.
Und dann heute Morgen im Regen laufen. Ach nö, das brauch ich wirklich nich andauernd. Im Nebel is schön, unter sternklarem Himmel auch, meinetwegen kann’s auch schneien.
Aber Regen?

Wenn ich im Bett liege und höre, wie die Tropfen auf die Bäume pladdern oder aus dem Fallrohr der Dachrinne gluckern, kann ich kaum schlafen. Vielleicht ein altes Camping-Trauma, wer weiß. Ich stell mir jedenfalls andauernd vor, was jetzt alles naß wird, daß ich am nächsten Morgen selbst naß werde, daß ich durch Pfützen patschen muß, daß die Kinder das gern tun und sich dabei fürchterlich einsauen, daß ich, auf dem Fahrrad im Regen dahinleidend, auch noch von durch die Pfützen rasenden Autos naßgespritzt werde, völlig durchweicht auf Arbeit ankomme und mich natürlich dort nicht umziehen kann – – –

Ein angemessenes Thema für so einen Tag heute. Nicht wahr?

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Ein neues Fahrrad

muß her!
Vor ein paar Wochen ist mir mein Stadtrad geklaut worden. Seitdem fahre ich auf meinem Tourenrad zur Arbeit. Nicht, daß es nicht gut führe. Nein nein, sogar sehr gut. Aber es hat eine 24-Gang-Kettenschaltung, die sich mit den Anzughosen, welche ich im Büro tragen muß, nicht so recht verträgt. Und es hat keinen Korb, so daß ich das dicke fette Schloß, daß ich jetzt benutze, immer um mich selbst wickeln muß. Beim Fahren. Das nervt.
Eigentlich würde ich es auch lieber schonen und weiterhin nur für Touren nutzen. Dann hält es vielleicht noch einmal 12 Jahre :-) Und überhaupt.
Da ich immer mit dem Rad zur Arbeit fahre und auch sonst nur seltenst unser Auto bewege, kann ich mir ruhig ein Zweitrad leisten. Oder?
Aber die Auswahl fällt mir schwer.
Es soll robust sein, damit es die immer schlechter werdenden Göttinger Straßen eine Weile überlebt. Es soll einigermaßen bequem sein. Ich muß damit aber auch unbedingt schnell fahren können. Sitzhaltung also eher nach vorn geneigt, guter Leichtlauf, das aber möglichst mit Siebengang-Nabenschaltung und Rücktritt.
Gibt’s das?
Probe gefahren bin ich heute das T100 von der Bremer Fahrradmanufaktur. Kostet 650 EUR und macht eigentlich einen ganz guten Eindruck. Gibt’s halt nur in ganz schwarz und sieht nach nichts besonderem aus. Könnte den Vorteil haben, daß es dann auch nicht gleich wieder geklaut wird.
Schöner sind die Fahrräder von Patria. Auch in den Ausstattungsvarianten vielseitiger. Aber auch teurer.
Tja.

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Besuch des alten Freundes

Seit einem Vierteljahr schon geplant, fand es gestern endlich statt. Ein Freund aus alten Tagen besuchte mich, mit seinem kleinen Sohn. Wie das so ist, brauchten die Kinder nur ein paar Minuten, bis sie mit einander zurecht kamen und zusammen spielten.
Bei uns Großen dauerte es aber auch nicht viel länger. Die Ewigkeit, die wir uns nicht gesehen haben, ließ sich zwar nicht einfach überbrücken. Erlebnisse und Erfahrungen von 25 Jahren kann man weder in einem Spruch zusammenfassen, noch dem andern im Gespräch so entlocken, daß man sich plastisch etwas darunter vorstellen kann.
Es war eher so, als ob wir da wieder ansetzten, wo wir 1978 aufhörten.
Aber da war unser Verhältnis intensiv, wir kannten uns gut und waren auf einander eingespielt. Die Sprüche-Ebene funktionierte ebenso wie tiefschürfendere Gespräche oder Erörterungen der politischen Gesamtlage ;-)
Und genau das ging auch ohne Umwege sofort (wieder)!
Es war einfach schön. Ein voller, von Freundschaft geprägter Tag, wie ich ihn mir durchaus öfter vorstellen könnte.

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Umnebelt

Eine der besten Erfindungen seit der Entdeckung des Joggens ist eindeutig der Frühnebel, genauer gesagt: Örtliche Frühnebelfelder!
Als Kind liebte ich sie schon, weil von ihnen so etwas behaglich Gruseliges ausgeht. Belebend und Phantasie anregend.
Auf Kiessee neigen örtliche Frühnebelfelder zum Wabern. In kleinen, manchmal größeren Schwaden rotten sie sich zusammen und ziehen sehr gemächlich ihren Weg, dessen Richtung im Vorbeilaufen nicht eindeutig zu bestimmen ist. Vom Westufer des Sees sieht man das östliche Ufer kaum, wohl aber die dahinter stehende Baumreihe, die wie eine schwarze Wand anmutet. Darüber gab es heute Morgen einen großen roten Farbverlaufsfleck. Wohl wegen der Sonne, irgendwo dahinter.
Aber noch sehr duster.
Und still.
Völlig lautlos plötzlich ein riesiger Vogel. Mit breiten Schwingen gleitet er majestätisch langsam quer hinüber zum anderen Ufer.
Ein paar Meter weiter dümpelt ein Paar Wasserballtore in den wabernden Schwaden.
Windstille.
Klein Pling, nur in der Ferne das Rauschen der Straße.
Und ganz in der Nähe, direkt bei mir: das Schnaufen des Joggers.

Wenn der Tag so anfängt…!

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