Museumsmuffel

Morgen soll es auf die Documenta gehen. Jemand hat uns Freikarten geschenkt.
Normalerweise bekomme ich in Museen und bei Ausstellungen nach etwa 20 Minuten Rückenschmerzen und nach etwa 35 Minuten brauche ich das erste Mal dringend eine Toilette. Später stellen sich Gähnkrämpfe und Kopfschmerzen ein. Normalerweise.
Ich weiß aber, daß ich es 1977 auf der Documenta ganz spannend gefunden habe.

Wenn man ja wüßte, wo genau es sich lohnt, weil man auch etwas von dem versteht, was man sieht.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Sigurd

    Museen mag ich auch nicht besonders, die umweht immer sowas von Totentempel. Mit meiner alten Chefin, der Buchhändlerin, war ich allerdings mal in der Berliner Gemäldegalerie (Werke vom Mittelalter bis ins 19. Jhd.). Und wir haben uns köstlich amüsiert. Wir haben die Windhunde(!) und die Tauben in den Bildern gezählt, und uns alberne Comic-Sprechblasen zu den dargestellten Personen ausgedacht. Man darf der Hochkultur einfach nicht zu ehrfürchtig begegnen, dann macht sie sogar Spaß.

  2. grapf

    Mit der Hochkultur, da haben Sie ja so was von recht, Herr Sigurd!
    Auch ohne daß man bei den documenta-Tempeln in Kassel religiöse Gefühle bekommt, ist es dort erfreulich leicht möglich, es leicht zu nehmen, das Kunst. Es gefiel mir. Vor allem fand ich es sehr angenehm, mal nicht in jedem Exponat eine brisante Message vermuten und entdecken zu müssen, sondern Dinge auch einfach mal so nett, schön oder nichtssagend und bescheuert zu finden. Letzteres vor allem bei so Sachen, wo ich mich immer schon gefragt habe, was das soll: z.B. so eine Ansammlung von Heften, aufgebahrt auf 1 Tisch. Und in jedem Heft 1 Seite aufgeschlagen und darauf dann 1 Pfeil gedruckt oder so. Nichts gegen die Freiheit der Kunst. Meinetwegen. Aber da nehm ich mir dann die Freiheit zu sagen: interessiert mich nicht.
    Und gehe weiter und erfreue mich an einem Schiff aus Benzinkanistern, voll durchlöchert, dahinter eine Fototapete mit einem Südseemotiv. Das Schiff heißt „dream“.

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