Kaufland-Rohbau fast fertig


Unglaubliche Mengen Beton und Stahl sind gegossen und geschichtet und füllen nun einen riesigen Raum aus, der vorher leer war. Klingt lapidar, wirkt aber ganz und gar nicht so. Plötzlich ist es in der Kurzen Geismarstraße eng und stickig, man fühlt sich bedrängt von den hohen kahlen Wänden.
Auch von oben wirkt das ganze alles andere als luftig. Wird bestimmt ein grauenhaftes Wohn- und Arbeitsklima in diesem Bau werden. Von dem aus meiner Sicht äußerst fraglichen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens ganz zu schweigen.
Aber – warten wir erst mal ab. Eröffnung ist erst nächstes Jahr im Sommer.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. hildi

    Wenn Du mich fragst, der Auftackt zu vielen weiteren Projekten, die im Namen der „Schaffung von Arbeitsplätzen“ jedes kritische Wort ersticken.

  2. grapf

    Nein nein, im Vordergrund steht hier, der Verödung der Innenstadt entgegen zu wirken. Weil der qualifizierte Einzelhandel auf dem Rückzug ist, werden vor allem in der Peripherie auf der grünen Wiese große Kaufparks errichtet. Die schaffen Kaufkraft für die Innenstadt. Damit man diese Kaufkraft auch irgendwo lassen kann, wird sie in das Kaufland kanalisiert.
    Schon ein schlaues Konzept.
    Böse Zungen nennen das Zwiedenken.

  3. hildi

    Hast Du auch ab und an Probleme damit, dass Du eigentlich irgendwas bei Deinem kleinen Händler um die Ecke erledigt haben möchtest, weil Du den unterstützen willst, dass der das aber irgendwann nicht mehr kann, weil er schon in die Knie gegangen ist vor den grossen, die das viel billiger können? Und irgendwann musst Du dann auch da hin, weil es anders nicht mehr geht?

    Ich liebe den Verkäufer, den ich kenne und der mich wiedererkennt – der, der mir verrät, dass er das privat eigentlich ganz anders gelöst hat. Und ich bringe es dann nicht übers Herz zu $billiganbieter zu gehen, um es da dann für viel viel Euros weniger zu bekommen. Und das, obwohl ich das Geld gut brauchen könnte.

  4. grapf

    Das Problem habe ich ständig. Nicht nur mit meinen Lieblingseinzelhändlern, sondern auch mit solchen, die mir vielleicht gar nicht wirklich sympathisch sind, aber deren Weiterexistenz mir trotzdem am Herzen liegt, um der Stadt willen, um der Vielfalt willen und weil ich kleine Geschäfte mit persönlicher Bedienung lieber mag als Supermärkte.
    Was bei Lebensmitteln denn auch kein Thema ist – ich gehe jeden Samstag für viele Euronen auf dem Markt einkaufen oder in den Bioladen oder zum Bäcker, wo man sich seit Jahren namentlich und per Du kennt – das geht für die elektronischen Spielsachen bei Preisunterschieden, die in die Hunderte gehen, beim besten Willen nicht.
    Oder besser gesagt: der beste Wille ist nicht mehr in der Lage sich zu bescheiden. Es muß so viel wie möglich sein, so oft wie möglich und so schnell wie möglich.
    Wir wollen alles. Und zwar jetzt sofort.

  5. Willi Winzig

    Schöne neue Kauflandwelt – das mit dem über 600 Jahre alten Haus hat gerade noch gefehlt. Übrigens, wer sich genauer informieren mag über die alten Häuser, die Kaufland auf dem Gewissen hat, der kann ja mal in der Zeitschrift „Die alte Stadt“ nachlesen, Ausgabe 4/2005, liegt in der UB im 2. Stock aus. Da ist ein längerer Artikel drin.

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