Fachwerk-Renovierung


Schon mit der liebevollen Restaurierung der Odilien-Mühle hat sich Henning Hauschild in Göttingen einen Namen gemacht. Das große Fachwerkhaus am Wall, das seit ein paar Monaten ein mexikanisches Restaurant der Sausalitos-Kette beherbergt, kam nicht zuletzt wegen des hölzernen Mühlrades groß in die Presse.
Hauschild beantragte mehrmals bei der Stadt Göttingen, den Wasserstand im Leinekanal anzuheben, um die Mühle wieder in Betrieb nehmen zu können. Die Stadt stellte sich mit dem Argument, den Hochwasserschutz dann nicht mehr ausreichend gewährleisten zu können, ewig lange quer. Bis schließlich, vor allem durch Vermittlung der Grünen, ein Kompromiß gefunden wurde, dem jedoch noch keine durchschlagenden Taten folgten.
Lediglich die Idee eines wenigstens teil- und zeitweise schiffbaren Leinekanals und die Vorstellung von seiner touristischen Anziehungskraft geistert seitdem in vielen Köpfen herum. Meiner Meinung nach könnte das auch für die Göttinger selbst eine echte Attraktion sein: romantische Stadtabende nicht nur am, sondern auch auf dem Fluß. Das hätte doch was!

Henning Hauschild hat sich nun neuerdings des verfallenen Fachwerkhauses am Anfang der Gartenstraße, genau gegenüber der Odilienmühle, angenommen. Dort wird seit ein paar Wochen fleißig gehandwerkert.
Leute wie Herr Hauschild tun der Stadt sichtlich gut. Alte Bausubstanz zu erhalten und wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen finde ich eine außerordentlich verdienstvolle Tätigkeit. Hut ab!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Alexandra

    Dem schließe ich mich mal an!
    Weder kenne ich den Herrn Hauschild, noch weiß ich Genaueres über den Zustand historischer Bauten in Göttingen – aber die Renovierung der Mühle ist sicherlich gelungen und war vermutlich eine Heidenarbeit.
    Wieviel einige Menschen mit der nötigen Initiative erreichen können, das läßt sich auch in Lüneburg sehr schön sehen: Dort stand quasi das ganze Altstadtviertel kurz vor dem Abriß. Die meisten Häuser rotteten vor sich hin, viele waren beschädigt, da unter Lüneburg Salz abgebaut wurde und sich der Boden dementsprechend immer weiter absenkte-
    Und dann nahm sich Curt Pomp Anfang der 60er des Viertels an, zunächst wohl noch im Alleingang, initiierte die aufwändige Instandsetzung diverser Häuser dort – mittlerweile ist fast die gesamte Altstadt wunderschön saniert. (ich hatte mal das Glück, dort ein Jahr lang zu wohnen…)Der „Arbeitskreis Lüneburger Altstadt“ – dessen Vorsitzender Herr Pomp ist – müht sich da weiterhin, veranstaltet jedes Jahr einen Handwerkermarkt u.ä. um Geld aufzutreiben.
    Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, was da auf die Beine gestellt wurde und wird.

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