Stadtwild

Heute Morgen um acht, so ungefähr in der Tilsiter Straße in Göttingen, mitten in der Südstadt also, überquert etwa 10 Meter vor mir ein Fuchs die Straße. Ich brauche ein paar Minuten, um zu begreifen, daß es keine Katze ist. Der Fuchs sieht mich kurz an, beschleunigt dann seinen Lauf, ich höre seine Krallen auf dem Asphalt, dann verschwindet er zwischen den Häusern des neuen Altenheims (auch so ein Ort, wo die Begriffe alt und neu seltsam verwischen, aber das ist ja ein ganz anderes Thema).
Der Fuchs als Stadtbewohner ist mir sehr neu. Ich habe überhaupt noch nicht viele von seiner Art gesehen. Der heute war ein Prachtexemplar mit wunderschönem buschigen Schwanz und ganz schön groß.

Leine Hochwasser in Göttingen


Nach fast einem ganzen Tag intensivem Dauerregen tritt die Leine mit einer Heftigkeit über die Ufer, wie sie es seit vielen Jahren nicht mehr getan hat.

Ausführliche Infos bei goest.de.

Lightroom oder ACDSee

Hatten wir lange nicht, das Thema. Aber wo ich ja nun begeisterter Pesitzer eines neuen Pezehs bin, stellt sich die Frage dringlicher denn je.
Seit ein paar Wochen teste ich das fertige ACDSee Pro 2, das im Vergleich zu den Vorgängerversionen vor allem reichlich neue Bildbearbeitungsfeatures bekommen hat, die ich alle nicht brauche. Dafür ist es offensichtlich noch ziemich buggy, hängt sich einfach so gern mal auf oder braucht für das Anzeigen von Verzeichnissen unvermutet ungeheuer lange. Überzeugt mich noch nicht so wirklich. Zumal der wasweißichwievielte neue RAW-Workflow nicht das ist, worauf ich eigentlich gewartet habe. Wichtig und eigentlich allein wichtig ist mir eine sinnvolle, gut zu handhabende Bildverwaltungsfunktion.
Genau die ist in Lightroom eindeutig besser. Sowohl die Bewertung als auch die Verschlagwortung bzw. Kategorisierung geht in LR schneller und sicherer von der Hand, weil weniger Tasten benötigt werden bzw die Mausklicks intuitiver erscheinen. Ich werde es also noch ein drittes Mal ausführlich testen…
Auch dafür hier ein paar Links, die mir begegnet sind:
zum Thema Export von Katalogen
Killer-Tipps
Video-Tutorials auf deutsch

reminiscence


Ein Abend im September, der mit Sternschnuppen endete. Lang ist’s her.

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Endlich neuer Compi


Nach nun schon mehr als 5 Jahren wurde es doch einfach Zeit für neue Hardware, einen Core2Duo mit 2GB Ram und 500 GB Festplatte für den Anfang. Das Zusammenschrauben der Hardware war nach zweieinhalb Stunden erledigt. Das Aufspielen der Software und das Übertragen der Daten vom alten PC dauert nun jedoch schon 3 Tage…
Immer mal wieder denke ich darüber nach, ob es sinnvoll wäre, hinsichtlich des Festplatteninhalts testamentarische Verfügungen zu erlassen: das ganze Teil nach meinem Ableben Herrn Scheublä zu Antigefährder-Verhütungsaufgaben zur Verfügung zu stellen oder es vielleicht doch besser mit automatischem Selbstzerstörungsmechanismus auszustatten.
Allein letztes Jahr habe ich mehr als 25GB an Photos erzeugt. Wenn es mir in den nächsten Jahren nicht gelingt, ein System in die Archivierung zu bringen, das es auch Laien ermöglicht, sich da in akzeptabler Zeit einen Überblick zu erschaffen, erscheint einzig die posthume Vernichtung als für die Erben zumutbar…

Wahlkampf mit Schülern

Dem Herrn Wulff, seines Zeichens niedersächsischer Regierungschef, ist gerade noch rechtzeitig vor der heißen Phase des Wahlkampfes aufgefallen, daß die Idee mit dem grundsätzlichen Verbot neue Gesamtschulen zu gründen, vielleicht doch nicht so publikumswirksam war wie gedacht. Und die Überlastung der Schüler durch die Verkürzung der Gesamtschuldauer bis zum Abitur auf 12 Jahre, mit der niemand gerechnet hatte, wird gerade jetzt ganz eklatant.
Was liegt da näher, als die Zügel mal eben ein bißchen zu lockern, Zulassung von Gesamtschulen „in Einzelfällen“ in Aussicht zu stellen und Schülern, die mehr 70 Wochenstunden für Lernen und ehrenamtliche Tätigkeiten aufwenden, vage Entlastung zuzusagen!
Das wird es rausreißen. Der Wähler wird sehen, Mensch, der Wulff, der merkt ja doch was, der ist ja doch ein netter Kerl, der tut was für den Nachwuchs und für die Bildung – den wählen wir wieder.

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Auf der documenta


Wir haben Glück. Die Sonne scheint, es ist so warm, daß man zwischen den verschiedenen Ausstellungshallen angenehm draußen rumlaufen und -sitzen kann. Wider Erwarten keine Rückenschmerzen. Viele spannende Kunstwerke, schöne Bilder, politische Photographien. Ein wesentliches Moment die vielen anderen Menschen.
Nach Friedericianum und Aue-Pavillion fahren wir noch mit der Straßenbahn zum Schloß Wilhelmshöhe, das zwar als in die documenta einbezogen angepriesen wird, jedoch kaum spezielle Exponate bietet, stattdessen eine Vielzahl holländischer Meister aus dem 17. Jahrhundert. Hätte bisher nicht für möglich gehalten, daß ich mir so etwas gern angucken würde. Ist aber so.

Museumsmuffel

Morgen soll es auf die Documenta gehen. Jemand hat uns Freikarten geschenkt.
Normalerweise bekomme ich in Museen und bei Ausstellungen nach etwa 20 Minuten Rückenschmerzen und nach etwa 35 Minuten brauche ich das erste Mal dringend eine Toilette. Später stellen sich Gähnkrämpfe und Kopfschmerzen ein. Normalerweise.
Ich weiß aber, daß ich es 1977 auf der Documenta ganz spannend gefunden habe.

Wenn man ja wüßte, wo genau es sich lohnt, weil man auch etwas von dem versteht, was man sieht.

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Hotels in Paris

hier -> Hotelsucher

Montparnasse Daguerre, Nähe gare de Montparnasse, 329 € / 3 Nächte
Roma Sacre Coeur, 350 €
Place du Tertre, Montmartre, 300 €
Pavillion de Montmartre, 240 €
Timhotel Montmartre, 330 €

Puh. Und das nennen die günstig. Ich möchte mir dann gar nicht so genau vorstellen, wie günstig alles andere dort sein wird, was man so braucht.

Nachtzug nach Paris

ab Gö: 22:07
an Hannover: 23:21
ab Hannover: 23:31
an Paris Nord: 09:14

ab Paris Nord: 20:46
an Hannover: 06:00
ab Hannover: 06:37
an Göttingen: 07:49

Start in den Herbst


Er verspricht nass zu werden, klitschnass und kühl. Sicher ist das unendlich viel weniger schlimm als so ein Hurrikan, aber nach dem quasi ausgefallenen Sommer, während dessen ausgedehnten Nässe- und Kühleperioden man sich einen netten Wärme-ausgleich für Sept./Okt. wünschte, ist der Septemberanfang eher eine Ohrfeige.
Die Heizung läuft wieder, schon allein damit mal all die Klamotten wieder trocken kriegt, die gestern durchnässt worden sind. Die lieben Gaslieferanten, die rechtzeitig ihre Preise gleich noch mal erhöht haben, dürfen sich freuen.

Die Sonne lachte

Zur Einschulungsfeier am Samstag wie bestellt: feines Sonnenwetter.
Zum ersten Schultag heute: Pladderregen. Gleich mal volles Abhärtungsprogramm für die lieben Kleinen. Daß sie mal bloß nicht auf weicheiige Gedanken kommen.
Weil ich sie auf ihrem ersten Schulweg – zu Fuß – ein Stück begleiten will, nehme ich trotz schon etwas deftigferen Regens das Fahrrad mit. Nur um auf meinem Arbeitsweg direkt danach dann so richtig voll durchweicht zu werden. Durch Regenjacke und -hose durch: Manschetten naß bis halber Unterarm, Kragen durch und Knie und die Schuhe könnte man auswringen –
da hilft dann nur eine große Abtropfschale unterm Schreibtisch :-(

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Der Schulweg

Sie freut sich so sehr auf die Schule. Sie singt es vor sich hin beim Aufwachen und vor dem Einschlafen.
Seit gut einer Woche besucht sie bereits den Hort, in den sie von der ersten Minute an lieber geht als in den Kindergarten. Der Hort befindet sich im Schulgebäude. Das ist etwa 1,2km von zuhause entfernt. Wir haben sie nun jeden Tag mit dem Fahrrad dort hin gebracht und wieder abgeholt. Natürlich fährt sie selbst auf ihrem eigenen Rad.
Wenn es nun ab Montag Ernst wird mit dem Leben und der Schule und dem ganzen Rest, dann ist Schluß mit dem Radfahren, dann wird sie diesen Schulweg, den sie radelnd schon lange souverän beherrscht, zu Fuß gehen müssen. Die nächsten vier Jahre lang. Vier Jahre. Denn erst in der vierten wird es eine Radfahrerprüfung geben, deren Bestehen Voraussetzung für die Erlaubnis ist.

*

Es ist ja wirklich nicht das erste Mal. Aber ich bin (fast) genauso aufgeregt wie sie.

Es wird Herbst

Der erste Morgen mit einstelliger Temperatur, ich ziehe Handschuhe zum Radfahren an. Wird also Zeit die Sommerpause zu beenden. Am Samstag kommt das jüngste Junge in die Schule, endlich! Was gibbert sie dem entgegen – und wie lange schon!
Und wir auch, war doch der Kindergarten, in dem sie das letzte Jahr verbracht hat, eine ziemliche Enttäuschung.

Ich suche vehement neue photographische Orientierung. Nicht allein beim Machen von Bildern, mehr noch bei dem Zeigen und Veröffentlichen. Das Photobloggerwesen ist nicht mehr, was es vor drei, vier Jahren noch war. Vielleicht entwachse ich ihm, vielleicht braucht meine Kreativität auch eher einen Anstoß von innen bzw aus dem realen Leben. Meine Vorliebe für idyllisch marodes Bahn- und Stadt-Ambiente ist nach wie vor groß, aber das Einfangen lebendiger Augenblicke mit lebendigen Menschen wird mir immer wichtiger. Irgendwann möchte ich es gern souverän verbinden können: nicht einfach dokumentarisch photographieren, sondern lebendig inszenieren, so daß mein Eindruck zum Ausdruck kommt.
Keine eigentlich neue Idee, ich weiß, aber für mich eine immerwährend neue Herausforderung, die gerade nach neuen konkreten Ideen verlangt.

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Mittelalterfest auf Burg Hanstein


In sehr romantischer Lage und Umgebung, genau im Dreiländereck Thüringen / Hessen / Niedersachsen findet alljährlich Anfang August das kultige Hansteinfest statt. Das Ambiente ist einfach herausragend, die Stimmung fröhlich und ausgelassen und die Musik von Dectera Lugh, geprägt und mit überschäumendem Temperament vor allem vom Trommler und Schlagzeuger vorangetrieben, wird jedes Jahr besser. Mich überrascht eins ums andere Jahr neu, wieviele Gesichter ich dort wieder erkenne und wie viele von ihnen mir schon vor sechs Jahren oder länger ebenso aufgefallen sind. Was nicht nur an den Gewandungen liegt…

10 Jahre – 10 Kilometer

Den Tag weiß ich nicht mehr ganz genau. Aber Ende Juli vor 10 Jahren (soviel ist sicher) habe ich mit dem Laufen angefangen. Deutlich noch erinnere ich mich an das erste Mal. Schwächelnd von monatelangem vor mich hin Kränkeln dachte ich eines Tages, ich müsse etwas tun und lief einfach los. Etwa 1 Kilometer aufs Feld raus und wieder zurück. Sicher viel zu schnell und vielleicht auch zu weit fürs erste Mal. Ich hatte danach ein paar Tage so derbe Muskelkater, daß ich kaum noch Treppen steigen konnte. Aber das zweite Mal ging schon besser und nach ein paar Wochen hielt ich schon eine halbe Stunde durch. Sehr langsam allerdings. Ich erinnere mich noch an das unangenehme Gefühl, am Kiessee vor mich hin keuchend von Muttis mit Kinderwagen überholt zu werden. Da suchte ich mir dann schleunigst andere Strecken und bald vor allem eine andere Tageszeit aus, den frühen Morgen nämlich.
Geträumt habe ich zuerst, die Strecke zum Kiessee von zuhause aus zu laufen und wieder zurück. Das sind ungefähr 7 Kilometer. Und als ich das geschafft hatte, wollte ich an die 10 Kilometer. Und das ist meine Lieblingsdistanz geworden und geblieben.
Eine runde Stunde laufen, das schafft Raum zum Durchatmen, zum Nachdenken auch über kompliziertere Zusammenhänge und für nachhaltige Kondition.
Die Highlights in den 10 Jahren waren Läufe im Frühnebel durch Ostberlin, bei Sonnenaufgang auf Korsika und auf Lanzarote oder auch noch im Dunkeln morgens in der Nähe des hannöverschen Flughafens Langenhagen, wo man hin und wieder zwischen Wolkenfetzen die Landescheinwerfer der Flugzeuge sehen und natürlich die ganze Zeit ihren Lärm hören konnte. Das war ebenso gruselig wie toll.
Die normalen Heimatläufe durch Göttingen, um den Wall rum oder zum Kiessee, sind lange schon zum Lebenselixier geworden. Unverzichtbar. Nicht wegzudenken. Das ist echt gut so.

Ergiebiger Regen


Noch regnet es nicht – aber bald. war das Motto des Wochenendes. Dabei fiel u.a. der kultige Wäschewechsel auf der Stolle buchstäblich ins Wasser. Man war froh nicht im Zelt leben zu müssen und schaute immer mal wieder besorgt auf die eigenen Hände, ob zwischen den Fingern schon Schwimmhäute wachsen. (Umfassende Illustration bei Toby)
Heute Morgen dachte ich noch halb im Scherz, ich sollte Handschuhe mitnehmen zum radfahren. Dann war ich froh, meine unbehandschuhten Hände unter die Jackenärmel stecken zu können. 10° an einem Hochsommermorgen lassen selbst hartgesottenen Humor frostig werden.
Das Gewitter am Samstag, das garstig krachend und ergiebig schüttend genau über uns hinweg gezogen ist, hat einen Dachstuhl in der Liebrechtstraße in Brand gesetzt und damit erheblichen Schaden angerichtet, wenn auch niemand verletzt wurde.
Es geht uns besser als den Italienern oder Canariern oder Balkanesen, deren Wälder seit Wochen in Flammen stehen. Es geht uns besser als den Briten, deren Land unter Wasser steht.
Vieles ist hier besser, aber nichts ist gut.

Neues vom Ostkreuz

In bislang verborgen gebliebenen tieferen Verzeichnisebenen meiner Festplatte sind überraschend bisher unveröffentlichte Ostkreuz-Photos aufgetaucht. Damit wird der Ostkreuz guide ab sofort wieder belebt.