inglorious basterds

Was an dem Film tatsächlich verstört und als ebenso faszinierend wie grauenhaft in Erinnerung und im Gefühl bleibt, das ist die so unfaßbar glaubhaft rübergebrachte Freude, die Christoph Waltz über die Perfektion seiner eigenen Arbeit an den Tag legt – und die innere Gewißheit, daß eben genau das typisch deutsch ist.

Bigband-Konzert

jazztified
Voll die Abfahrt, das Konzert von jazztified im Hainberg-Gymnasium, gemeinsam mit dem Smoke Revival Orchestra aus Arolsen: feiner Jazz, fetzige Rhythmen, charmante Darbietung. Man wünscht sich nur, daß es bis zum nächsten Konzert nicht zu lange dauert.

Geplantes Chaos

Arme Berliner! Zum zweiten Mal in einem viertel Jahr fällt eins ihrer zentralen Nahverkehrssysteme aus. Diesmal im vollen Berufsverkehr geht es nicht so glimpflich ab wie im Juli, als die Sommerferien den Engpass abmilderten.
Das S-Bahn-Chaos, man kann nur sagen, war geplant. Die in den letzten fünf Jahren betriebene verschärfte Mehdornisierung der Verkehrspolitik lief und läuft zielstrebig darauf zu. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es auch den DB-Fernverkehr in größerem Umfang trifft. Eine Ahnung bekam man ja bereits, als Teile der ICE-Flotte ausfielen: aus den gleichen Gründen wie jetzt die S-Bahn-Züge in Berlin.
Man kann einem so wichtigen, komplexen und zugleich hochsensiblen System wie der Bahn offenbar nicht in dem Maße Ressourcen entziehen, wie sich das die Börsengeier erträumen. Oder haben sie einfach nur falsch kalkuliert? Ist das System einfach nur früher als geplant zusammengebrochen?
Man wird es vermutlich nie herausfinden. Die verantwortlichen Herrschaften haben nicht nur ihre privaten Millionen in trockenen Tüchern, sondern sind in ihren Seilschaften auch sonst bestens abgesichert, so dass ihnen niemand mehr wirksam vor den Karren fahren kann. Und Bahn würden die sowieso nicht fahren, weil sie gar nicht verstehen, wie die funktioniert.

kein Stern mehr für gö

Man muß der Stadt Göttingen einen Stern (wenigstens einen!) aberkennen, sollte ihr denn je einer zugestanden haben.
Aber, nein, ich will da gar nicht allgemein drüber schreiben, so pseudonachrichtenmäßig oder mit irgendeinem Anschein von Objektivität. Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust mehr darüber zu schreiben. Über die Stadt Göttingen nicht und auch nicht über die Verkehrsplanung oder die Kungelgeschäfte mit den Filetgrundstücken mitten in der Stadt, die offenbar so anrüchig sind, daß sie sogar unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden.
Es macht keinen Spaß mehr darüber zu schreiben, weil es nichts nützt, weil es mir nur die Laune verdirbt und weil ich nicht mehr zu hoffen wage, daß sich in der Denke der Entscheidungsbefugten (Politiker und so) noch etwas bewegen könnte.

Der jetzige SPD-Oberbürgermeister gibt sich alle Mühe, die Fehlentscheidungen des vorigen CDU-Bürgermeisters endlich in die Tat umzusetzen. Wo jener irgendwo steckengeblieben war, kommt dieser jetzt mit Allradantrieb (Grüne endlich mit im Boot) durch. Das Stadtbad, das ein Herr Danielowski lediglich hat abreißen lassen, und auf dessen Grundstück, das seitdem „Stadtbad-Areal“ genannt wird und das als Filetgrundstück klassifiziert wurde, nur der Jügen-Danielowski-Gedächtnis-Parkplatz-I angelegt werden konnte, ist nun dank der Herren Meyer (OB) und Dienberg (Stadtbaurat) endlich unterm Hammer, verkauft, verplant, verramscht. Irgendeine Billig-Bebauung wird da hingeklatscht werden, nur damit irgendwas da steht. Einen Ort der Begegnung wird es dort ebenso wenig geben wie eine Lösung für die Alte Mühle am Leinekanal. Und das als Ergebnis der Bemühungen von 10 Jahren. Oder sogar noch länger. Man will es lieber gar nicht genau wissen.
Applaus.

Beinahe noch übler wird mir, wenn ich sehe, was sie dem Groner Tor antun wollen. Hatte vor noch nicht langer Zeit der Dienberg noch vollmundig getönt, der Bereich solle aufgewertet werden, solle zu einem richtigen Tor wieder werden, so kann man nun nur noch matt abwinken und die abwinkende Hand gleich über den Augen liegen lassen. Gegenüber dem Plattenbau Groner Land 9AB soll sich ein weiterer Betongroßbau in die Stadtlandschaft eingliedern, ein Hotel auch noch. Es gibt in der Groner Landstraße ja erst vier oder fünf davon. Wahrscheinlich geht man davon aus, daß Hotels Touristen ähnlich anziehen wie neue Straßen (Südspange) den Autoverkehr. Äh, oder bringe ich da jetzt was durcheinander?

Sollte man Herrn Holefleisch noch nennen, dessen Rolle mir im Zusammenhang mit diesen Grundstücksgeschäften noch undurchsichtig ist? Nun, zumindest in puncto Südspange ist er offenbar schon vor längerem umgefallen und hat sich der Zubetonierfraktion geöffnet, die ihm dafür großmütig eine Aufwertung des Kiessee-Gebietes zugesagt hat. Wobei Aufwertung vor allem Kommerzialisierung und weitere Denaturierung meint.

Darüber zu schreiben, über all diese Entwicklungen, diese Denke, die den Abstand von der Tagesschau bis zur Wetterkarte nicht zu überwinden imstande ist, das empfinde ich gerade als – vorsichtig ausgedrückt – entmutigend.
Lesen Sie da mal lieber das Göttinger Tageblatt, dort vorzugsweise die wohlartikulierten Kolumnen und Kommentare von Ilse Stein oder Hannedore Schumacher. Dann sind Sie bestens im Bild.

Und hier lassen wir den Stern wieder weg. Göttingen braucht meinen nicht mehr. Wenn es überhaupt irgendwo einen braucht, dann in der Sternstraße (ach ja, die Sternstraße, um auch hier noch einmal abschließend Waden zu beißen: die Sternstraße, die der Dienberg zusammen mit der Elbinger Straße seit bald 2 Jahren zur Fahrradstraße aufwerten wollte. Und was ist passiert, außer daß dort die Jagd der Auto- auf die Radfahrer immer buntere Blüten treibt?!) – in der Sternstraße also, da verdient das Sternkino seinen Stern.
Dieses Blog hier aber braucht den nicht mehr und heißt deshalb jetzt ganz bescheiden wieder grapf.log.
Punkt.

Vorfahrt für Autofahrer, egal wie.

Als ich meinen Führerschein machte, lernte ich, daß bei Hindernissen in einer engen Straße der Verkehrsteilnehmer, auf dessen Seite sich das Hindernis befindet, etwaigen Verkehrsteilnehmern auf der Seite ohne Hindernis die Vorfahrt zu gewähren hat.
Diese Regel scheint es nicht mehr zu geben, seit Straßen gleich komplett auf einer Seite zugeparkt werden.
Zumindest scheint es viele Autofahrer zu geben, die meinen, daß Radfahrern hier keine Vorfahrt gewährt werden muß.
Gestern Abend kam mir in der Elbinger Straße in der Göttinger Südstadt, die vor bald 2 Jahren schon vollmundig als Fahrradstraße angekündigt wurde, an so einer Stelle ein Auto aus WF entgegen. Vielleicht gelten ja in WF andere Regeln. Seine Straßenseite war zugeparkt, meine frei. Ich fuhr langsam dort entlang, er kam mir gnadenlos und den Umständen entsprechend zu schnell entgegen. Es war klar, daß wir nicht nebeneinander vorbei passen würden. Er hielt nicht an, ich aber auch nicht. Schließlich standen wir voreinander. Ich deutete mit Händen auf die geparkten Autos auf seiner Seite, er kurbelte seine Scheibe runter und schnauzte mich wild und mit viel unverständlichem Gebrabbel dabei an, ob ich wahnsinnig sei und ob er mich überfahren solle. Ehe ich antworten konnte, fuhr er langsam wieder an, klockte mit seinem Außenspiegel an meinen Lenker und quetschte sich so an mir vorbei.

Ich dachte auf meiner Weiterfahrt darüber nach, was passieren würde, wenn ich ihn direkt anzeigte. Ich überlegte, welche Kampfsportarten man zweckmäßigerweise vielleicht erlernen sollte. Letztlich beschloß ich, den Vorgang einfach nur diesem Blog anzuvertrauen, mir aber ansonsten den schönen Sommerabend nicht versauen zu lassen. Nicht von einem Autofahrer.

Vom Bauen und Planen

Es begab sich aber mitten zur Urlaubszeit, daß Scharen ausgesandt wurden Schilder zu verteilen, auf denen geschrieben stand, daß Parkverbot herrschen solle vom kommenden Tage an. Dies aber sollte geschehen gar überall, wo irgend möglich denkbar und in Geismar.
Als aber an obriger Stelle bemerkt wurde, daß es wohl an der Zeit des Urlaubs lag, daß so viele nicht das plötzliche Parkverbot vor ihren Häusern beachteten, kam die Obrigkeit mit sich überein, Schreiben zu verfassen und an die Untertanen im Lande (hier Geismar) zu versenden.
Und es geschah allso:

 

Göttingen, der Oberbürgermeister
FD Stadtordnungsdienst
Fachbereich Ordnung
Auskunft erteilt: Herr D und Frau C
Zimmer: 1234
Telefon etc

An Herrn Grapf (Name geändert)

Amtliches Kennzeichen: GÖ-AB 123

Sehr geehrte Verkehrsteilnehmerin,
sehr geehrter Verkehrsteilnehmer,

nach meinen Feststellungen war Ihr Fahrzeug in Göttingen,Am Rischen in einem am 22.07.2009 errichteten Haltverbotsbereich für eine Baustelle oder einen Umzug geparkt.
Dieses Halteverbot wird erst mit dem Tage der Maßnahme wirksam.

Ich bitte Sie daher, dieses Fahrzeug bis Beginn am:
27.07.2009
zu entfernen.

Sollte sich das Fahrzeug bei Beginn der Maßnahme noch dort befinden, kann Ihr Fahrzeug kostenpflichtig abgeschleppt werden.

Mit freundlichem Gruß
Im Auftrag
C

 

Wenn nicht die Straßen in Geismar und speziell in unserer Wohngegend ohnehin in den letzten 3 Jahren schon über sehr lange Zeit aufgerissen gewesen wären. Und wenn nicht seit Monaten auch jetzt sowieso in der näheren Umgebung mehrere Großbaustellen zu Umwegen zwängen. Wenn fürderhin ihre durchlauchtige Stadtordnungsdienstigkeit es über sich gebracht hätte, die betroffenen Untertanen im Vorhinein von ihren baulichen Vorhaben in Kenntnis zu setzen.
Ja wenn!
Vielleicht könnte man dann mit einer großen Prise Humor versuchen drüber hinwegzusehen, wie da die Stadtverwaltung, vertreten durch ihren Fachordnungsdienst, meint mit den Untertanen umgehen zu sollen.
Da es aber nicht so ist, sondern stattdessen das Staubschlucken, Lärm ertragen und Umwege in Kauf nehmen schon über Gebühr lange als Alltag hingenommen werden muss, darum scheint nun ein Punkt erreicht, wo geharrnischter Protest einsetzen soll.

Meine Damen und Herren Obrigkeit: es reicht! Schluß jetzt mit diesem behördlich verzapften Unfug!

just 1 Sommertag

summer-geizmar2
Zwischen mal kurzen mal längeren, oft enorm heftigen Schauern scheint immer wieder die Sonne.
summer-geizmar1