Posteo für Mobilitätskonzept ausgezeichnet

Posteo ist Gewinner der Climate Mobility Challenge 2023 der Deutschen Bahn: Bei der Preisverleihung in Berlin wurde der Berliner E-Mail-Provider am 29.06. für sein nachhaltiges Mobilitätskonzept ausgezeichnet.
Mit dem Wettbewerb will die Bahn seit 2022 Anreize für Unternehmen schaffen, ihren CO2-Ausstoß durch ein klimafreundlicheres Mobilitätsverhalten zu verringern.

Posteo selbst über ihr prämiertes Mobilitätskonzept

Unser Team besteht aus über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, verteilt über ganz Deutschland. Unser Mobilitätskonzept ist Teil der gesamtbetrieblichen Nachhaltigkeitsstrategie – im Lauf der Jahre haben wir es immer weiter ausgebaut.

No-Flights-Policy: Wir verzichten aus Klimaschutzgründen bereits seit unserer Gründung 2009 vollständig auf geschäftliche Flugreisen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Ziele auf dem europäischen Festland auch sehr gut mit der Bahn im Rahmen von Dienstreisen zu erreichen sind.

Förderung klimafreundlicher Reisen: Seit 2014 gewähren wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 2 zusätzliche Urlaubstage pro Jahr, wenn diese bei privaten Auslandsreisen auf das Flugzeug verzichten – und zahlen einen Zuschuss (150 €, netto) für das Bahnticket. Bei diesem freiwilligen Angebot geht es uns darum, einen Anreiz für umweltfreundliche Zugreisen zu geben und die längere Anfahrt zum Urlaubsort durch zusätzliche Urlaubstage auszugleichen. Von unserem Team wird das Angebot seit vielen Jahren sehr gut angenommen und wertgeschätzt.

Remote-Stellen: Die meisten Teammitglieder können bei Posteo vollständig „remote“ von zu Hause aus arbeiten, da die Stellen dies erlauben. Das reduziert die Pendelfahrten und mobilitätsbedingte CO2-Emissionen. Wir haben uns dazu entschieden, mobiles Arbeiten auch nach der Pandemie dauerhaft weiter zu ermöglichen.

Kostenfreies ÖPNV-Ticket: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten von uns ein kostenfreies ÖPNV-Ticket. Und zwar auch dann, wenn sie ausschließlich remote arbeiten oder nicht an unserem Unternehmensstandort in Berlin wohnen.

Gut erreichbarer Standort: Unsere Büros sind zentral gelegen in Berlin und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad und zu Fuß zu erreichen.

Fahrradreparatur: Wir tragen die Wartungs- und Reparaturkosten inkl. Ersatzteile für Fahrräder, die auch für den Arbeitsweg genutzt werden. Dieses Angebot wird vom Team gerne in Anspruch genommen. In der Tiefgarage unter unseren Büros haben wir zudem Auto-Parkplätze angemietet und auf ihnen sichere Fahrradstellplätze eingerichtet.

Ich gratuliere

Was Posteo seinen Mitarbeiter*innen bietet, finde ich abolut vorbildlichst! Da würde ich als Arbeitnehmer*in nur von träumen!
Einfach großartig.
Ich nutze Posteo als Mail-Provider übrigens seit gut 10 Jahren und bin damit immer sehr zufrieden gewesen. Das einzige Mal, dass ich den Support brauchte, war dieser schnell erreichbar und hat mir kompetent geholfen.
Aber dies hier ist echt das Krönchen.
Bitte macht weiter so!


Alles dicht machen?

Ich heiße Ralph. Ich bin kein Schauspieler. Zumindest nicht von Beruf.
Ich habe bereits vorgestern den Schauspieler*innen gedankt, die sich getraut haben uns alle mit ihrer Aktion #allesdichtmachen aus der Reserve zu locken.
Denn ich finde es wichtig, Zweifel an herrschenden Meinungen und den eigenen kritischen Verstand gerade in schwieriger Lage nicht zugunsten von moralischen Glaubenssätzen aufzugeben. Selber denken hält fit. Das verstehen zu viele offenbar nicht.

Der Shitstorm, den die Schauspieler*innen auf Twitter, auf Youtube und in allen anderen möglichen Medien erfahren mussten, macht mich ehrlich gesagt fassungslos und traurig und wütend. Eine Menge Leute, denen ich bislang auf Twitter gefolgt bin und von denen ich eigentlich viel halte, haben sich dem Einprügeln auf die Akteur*innen der Aktion angeschlossen. Der Ton, in dem geschnauzt und gehetzt wird, ist unglaublich schnell völlig aus dem Ruder gelaufen.

Ja, man kann den Initiator*innen und Akteur*innen von #allesdichtmachen vorhalten, sie hätten nicht ausreichend Sorge dafür getragen, dass sie von den Rechten (Corona-Leugnern, Querdenkern etc) für ihre Aktion keinen Beifall bekommen. Aber worauf läuft das denn hinaus? Darf ich keine Kritik mehr äußern bzw ist nun jede Kritik verpönt, die auch von der falschen politischen Seite geäußert und damit vereinnahmt wird? Geht nur noch absolutes Schubladen-Denken?

Ich habe vielmehr den Eindruck, dass unsere politische Streitkultur an einem Tiefpunkt angekommen ist. Wir reden nirgends mehr miteinander, sondern nur noch übereinander. Und das am liebsten auf gehässigste Weise.

Ja, man kann den einen oder anderen Beitrag zu #allesdichtmachen unempathisch, zynisch oder süffisant nennen. Und? Ist das ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Darf man, weil durch Corona täglich Menschen sterben, weil um dies zu verhindern andere Menschen seit Monaten am Limit arbeiten und eigentlich nicht mehr können, weil andere Menschen an Einsamkeit oder Perspektivlosigkeit zugrunde gehen, weil Regierungen und Behörden auf allen Ebenen seit über einem Jahr sich zwar bemühen, aber leider zu oft erfolglos und zu oft stümpernd – und sich zu viele dabei nur selbst bereichern – darf man deswegen nur noch ununterbrochen mit betroffener Miene zu jeder neuen Regierungsentscheidung Ja und Amen sagen? Und Satire, Ironie, Sarkasmus, Zynismus ist verboten – bis es uns wieder besser geht?

Aus meiner Sicht ist die Aktion #allesdichtmachen ein voller Erfolg. Sie hilft nicht gegen Corona, ok. Sie hält uns stattdessen einen Spiegel vor und zeigt uns, dass wir an unserer Streitkultur, überhaupt an unserer Kommunikation arbeiten müssen, wenn wir uns nicht irgendwann wegen jeder Kleinigkeit nur noch anschreien wollen. Den Wutbürger als Phänomen hat nicht Corona hervorgebracht, aber er bekommt durch Politik und ‚die Wirtschaft‘ ständig neue Gründe für sein Wütendsein geliefert. Gefundenes Fressen für alle Gruppen auf der rechten Seite, denen das Fischen nur immer leichter gemacht wird – dies jedoch durch die Politik, nicht durch die satirische Auseinandersetzung mit ihr.

Ich habe selbst einige Zeit überlegt, auf welche Seite ich mich in diesem Streit schlage. Die Videos finde ich nicht alle wirklich zielführend. Ich finde es aber auch nicht nötig, nicht einmal sinnvoll, hier Perfektion zu erwarten und einzuklagen. Kunst ist eine menschliche Fähigkeit und darf, ja muss auch ‚Fehler‘ machen – dürfen. Aus ‚Fehlern‘ lernen wir. Perfektion lässt uns letztlich kalt. Was mich ganz und gar nicht kalt lässt, ist die klar zu große Bereitschaft der moralischen Rechthaber*innen, gleich drauf los zu prügeln. Ich habe auf Twitter so viele hasserfüllte Kommentare gelesen, dass ich es nach kurzer Zeit nicht mehr ausgehalten habe. Eine Diskussion kann ich das nicht nennen. Davon kann ich mich nur abwenden und mich hier in meine Quasi-Privatsphäre zurückziehen. Wohl wissend, dass hier gerade das Private politisch ist.

Und ganz privat solidarisiere ich mich mit den Schauspieler*innen von #allesdichtmachen und hoffe sehr mit ihnen und für sie, dass sie die heftige Belastung dieses Shitstorms ertragen und keine bleibenden Schäden davontragen!

trister Morgen

Es regnet Bindfäden, nachdem es schon die ganze Nacht gegen mein Fenster geprasselt hat. Seit kurz nach fünf kann ich nicht mehr schlafen. Die Kinder haben alle keine Lust wieder in die Schule zu gehen. Nicht einmal der Hund hat Lust auf den Morgengassigang.
Und dann auch noch das flickr-Disaster. Dort wurden gestern sehr umfangreiche Änderungen an Layout und Vertragsbedingungen ohne jegliche Vorankündigung durchgeführt und die Gemeinde steht Kopf. Die Performance hat unter dem neuen Layout so gelitten, daß die Seite seit Stunden eigentlich gar nicht aufrufbar ist.
Habe selten, wenn überhaupt je, so viele haßerfüllte Foreneinträge wie gestern zum Thema gelesen. Da ist man froh, wenn man im Internet auch noch andere Zufluchtsorte hat.

Regengedanken

Er kann sich beim Anblick des Grauens da draußen nicht vom Frühstückstisch loseisen und liest stattdessen in Blogs, die er teils seit mehr als 10 Jahren kennt (siehe Blogroll)…
Der Eindruck von Kontinuität und Vertrautheit schafft ein positives Gegengewicht.
Schön, daß es im Appstore auch eine WordPress-App gibt, mit deren Hilfe das eigene Blog auch vom Telefon aus bequem beschickt werden kann.
Jetzt aber schreitet er vorerst zum äußersten und wird Schirm bewehrt einkaufen gehen.

für mehr Kreativität

im Internet und gegen die angebliche Nordkoreanisierung soll es gut sein, sein Leben nicht auf den geliebten Mainstream-Plattformen wie facebook oder instagram zu verbringen.
Die sozialen Medien verhelfen ja nicht nur zu immerwährendem und umfassendem Teilen intimer und lebenswichtiger Details und gemeinsamem Erleben großer Momente, sondern man kann sie dann auch noch zum Wohle der Firmen, die uns diese neue Freiheit erst gegeben haben, sinnvoll verwerten lassen.
Und man darf gewiß sein, daß Kommunikation und Kreativität im Geiste des Großen und Ganzen völlig unter- aufgehen!
Es ist auch gar nicht mehr nötig, richtige oder womöglich wirklich interessante Fotos zu machen, um damit Aufmerksamkeit zu erlangen. Es reicht, wenn man seine Bilderzeugnisse durch den richtigen Filter schickt, auf Instagram uppt und dann die Erzeugnisse seiner Buddys leikt (oder wie schreibt man das?). Zur Belohnung bekommt man viele Leiks zurück und fertig ist das soziale Instant-Erlebnis.
Diese Vereinfachung des Lebens finde ich schon toll. Die nötigen Apps hole ich mir gratis aus dem store meines Smartphones, mit dem ich dann auch mein Leben ablichte. Oder inszeniere. Vieles wird ja erst dadurch zu so etwas wie Leben, daß ich es als Bild mit der community share. Die es dann leikt. Wodurch es für mich erst richtig schön wird.
Wie ging das früher bloß ohne?
Ja.
Warum ich das erzähle? Sie kennen das ja selbst zur Genüge.
Da war das mit instagram. Vielleicht haben Sie davon gelesen, von diesem blöden Mißverständnis. Wie mal wieder irgendwelche naßforschen Journalisten behauptet haben, instagram wolle mit den Bildern seiner Jünger nur Geld verdienen und ihnen nichts davon abgeben. Ungeheuerlich.

Das einzige, was ich wirklich nicht verstehe, ist, warum ich mit diesem altmodischen Geblogge hier nicht aufhören kann. Ich gestehe, ich maile auch noch regelmäßig. Statt einfach nur messages zu schicken über facebook oder whats app. Letzteres ist zwar viel einfacher und schneller. Aber ich ertappe mich dabei, wie ich an diesen Steinzeit-Methoden festhänge. Ähnlich wie ich irgendwie lieber selbstgemachte Bratkartoffeln esse als die aus dem Tiefkühlbeutel. Gegen jede Vernunft.

Das Leben ist so viel dichter geworden. Und zugleich undichter.

Zwölfter Zwölfter Zwölf

Nein, keine Heiratsanzeige hier, auch keine Existenzgründung. Nur ein Blogeintrag zum möglicherweise hübschesten Datum des Jahrhunderts.
Ganz schön finde ich, daß trotz allem die Bloggerei ihre Nische zum Überleben gefunden hat. Offenbar bin ich nicht der einzige, der mit dem nötigen Starrsinn an der schlichten Schönheit der Idee festhält. Auch wenn Milliarden WWWler lieber twittern oder sich bei g+ hangouten oder faithbook ihren Zustand anvertrauen, auf jeden Fall allabendlich dem Internet gute Nacht sagen. Ohne dem scheint Leben zwar noch vorstellbar, aber nicht sinnvoll.

Zur Feier des Tages eine kleine Adventsgeschichte:
Vorgestern Abend hatten wir in unserem Häuschen einen partiellen Stromausfall. Betroffen war insbesondere das Wohnzimmer, wo wir nicht nur essen, sondern vor allem auch fernsehen und unseren Internetanschluß haben: dieses kleine Gerät, das wir Fritzbox nennen und an dem unser virtuelles Leben Kontakt zur Welt hängt. Wenn nun der Strom nicht mehr fließt, frieren auch unmittelbar alle Kontakte und eigentlich beinahe das Leben selbst ein.
Natürlich arbeitete ich zuerst den Notfallplan am Sicherungskasten ab. Alle aus, alle wieder an. Auch mal im Keller geguckt, ob da vielleicht etwas herausgerissen Funken sprühte o.dergl. Aber nichts dergl. Alles tat so, als ob nichts sei. Eine schnelle Lösung bot sich nicht an. Den Elektriker würde man natürlich erst am nächsten Tag verständigen können. Und wann der dann käme!?
Ich tigerte einige Zeit mehr als rastlos hin und her, drehte Glühbirnen raus und wieder rein, schaltete schaltbare Steckdosen aus und bald wieder an und probierte zwischendrin stets erneut, ob ein Reinraus der Sicherungen irgendeinen Effekt bringen wollte. Währenddessen überlegte ich, wie man einen langen Winterabend ohne Glotze und ohne Internet wohl am besten rumkriegen würde. Bis ich auf die Idee kam, das Rasenmäherverlängerungskabel aus dem Schuppen zu holen und mit seiner Hilfe den Strom aus der Küche zur Fritzbox zu bringen.
Was ganz einfach war.
Mir fiel ein Stein vom Herzen.

Auf den dringenden Wunsch meiner Tochter hin versorgte ich mit einem weiteren Verlängerungskabel und ein paar Umstöpseleien auch den Fernseher mit Strom, so daß dem friedlichen Verlauf des Abends nichts mehr im Wege stand.
Abendessen und Frühstück genossen wir gemütlich bei Kerzenschein, draußen rieselten putzig einzelne Schneepflöckchen vom unschuldigen Himmelein, während auf unseren Smartphones gar traulich das liebe Internet funkelte.
So freuen wir uns, daß ’s Lichtlein brennt und sehen all: es ist Advent.

wieder mal so eine fiese Spam-Welle

Vor ein paar Tagen erreichte mich bereits eine Mahnung, die ähnlich wie die nachfolgend wiedergegebene Mail weitgehend echt klang. Wenn dann nicht doch kleine Ungereimtheiten darin enthalten wären, die solche Mails als Betrugsversuche entlarven.
Trotzdem, seien Sie gewarnt: klicken Sie niemals auf die Anhänge solcher Mails!

„Hallo Benutzer Xxxx Xxxxxxxx,

diese E-Mail wurde bei der Unterzeichnung von 2 T-Mobile Mobilfunk Verträgen angegeben. Die Simkarten wurden bei der Unterzeichnung vergeben. Sicher ist es Ihnen entgangen, dass die Zahlungsfrist der nachfolgenden Rechnung abgelaufen ist. Auf unsere Mahnbescheide haben Sie ebenso nicht reagiert.

Betrag April: 536,57 Euro

Wir bitten Sie, den Gesamtbetrag in den nächsten 7 Tagen zu überweisen.

Die Handys sollten an Ihre Adresse versendet werden. Leider waren mehrfache Zustellversuche nicht erfolgreich. Wir bitten Sie uns mitzuteilen was mit den beiden Handys (iPhone 4S) gemacht werden soll.

Im zugefügten Ordner senden wir Ihnen die Unterlagen, die Ausweis Kopie des Vertrages, Rechnungen so wie den Einzelverbindungsnachweis.
Teilen Sie uns bitte mit an welche Adresse die Telefone versendet werden sollen.

Mit freundlichen Grüßen

Köhler GmbH
Blostwiete 36
Keiserslauter

Telefon: (0900) 079 7015318
(Mo-Fr 8.00 bis 18.00 Uhr, Sa 10.00 bis 18.00 Uhr)
Gesellschaftssitz ist Alsleben
Umsatzsteuer-ID: DE796327229
Geschäftsfuehrer: Felix Schwarz“

Der Schreck am Sonntagmorgen

Nicht genug damit, daß ich zum zweiten Mal in diesem Jahr Laufschnupfen habe –
heute Morgen wachte ich auf und wollte mit meinem eifon ein Hipstamatic-Bild von den Sonnenstrahlen machen, die das Zimmer fluteten: da ging plötzlich die Kamera von meinem eifon nicht.
Die App startet, aber es erscheint kein Bild. Auch bei allen anderen etwa fünfzehn Kamera-Apps nicht, die ich immer hektischer eine nach der anderen teste.
Eifon kaputt? Nach genau 1 Jahr? Garantieende? Sollbruchstelle?
Panik!

Ich frage google nach dem Problem und werde als erstes zu einem youtube Video geschickt, wo genau mein Problem gelöst wird, indem freundliche junge Männer das eifon so lange mit der Kamera-Ecke auf die Tischkante hauen, bis die Kamera vor Schreck wieder geht. Jedenfalls zeigt sie kurz ein Bild. Das allerdings hängt. So wie bei meinem eifon in letzter Zeit auch immer öfter was hängt. Wird wohl alt oder was? Vielleicht sind aber auch die ios-Updates so gestrickt, daß Kauflust für das eifon 5 eingebaut wird.
Das Video mündet in immer schrilleres Gelächter seiner Macher. Weil ihre Aktion nicht wirklich Erfolg bringt?
Ich werde immer unsicherer und mache mich in der Küche auf die Suche nach einer schlagmildernden Unterlage, auf die ich mein eifon dann gleich hauen kann.

Bevor ich das im Ernst anfange, gucke ich mir aber vorsichtshalber noch googles zweiten Vorschlag an. Der steht in einem von den 3 Millionen Apfeljüngerforen und schlägt – irgendwie seriöser – vor, sich einen Philips-5-Kant-Schraubendreher zu besorgen, das eifon damit aufzuschrauben (was wesentlich billiger sei als es einzuschicken. Was mir sofort einleuchtet) und dann das Flachbandkabel, mit dem die Kamera im eifon angeschlossen ist, „durchzupusten“ und wieder festzustecken. Die chinesischen Arbeitererinnen, wird in dem Artikel bemängelt, gäben sich gerade hier nicht die nötige Mühe mit dem Feststecken der Verbindung.

Nur woher an einem Sonntag einen Philips-5-Kant-Schraubendreher herkriegen? Und selbst Montag – wie lange soll das denn dauern?! Bin ich da nicht doch schneller, wenn ich morgen den Apfelladen in der Stadt aufsuche?

Ich beschließe stattdessen, auch noch googles weitere Reparaturvorschläge zu begucken und stoße nach einer ganzen Weile auf die Möglichkeit, daß es sich ja auch um ein Software-Problem handeln könnte. Genau, denke ich. Das, denke ich, dachte ich doch gleich. Eigentlich. Denn zur Kontrolle dieser Hypothese stelle ich fest, daß die Frontkamera genauso wenig funktioniert. Das eifon hat ja zwei, eine vorne, eine hinten. Und wenn beide nicht gehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß beide Steckverbindungen gleichzeitig abgegangen sein sollen, doch echt arg gering. Überzeuge ich mich.
Hoffnung keimt wieder auf.

Aber erst weitere 3 Artikel später finde ich etwas, was mich in dieser Hinsicht nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch weiterbringt.
Ich solle den Homebutton und den Einausschalter gleichzeitig so lange drücken, bis das Display schwarz wird und es dann einfach wieder einschalten. Das sei ein echter Hardware-Reset, bei dem das eifon richtig neu gebootet wird. Und ich dachte schon, das geschehe bereits, wenn ich es normal aus und wieder einschalte. Und habe mich beim letzten Mal schon gewundert, wieso nach dem Wiedereinschalten noch meine ganzen Apps aktiv waren…

Ich drücke also die Knöpfe (endlich eine Lösung, die nichts kaputt macht, denke ich. Denn das Spielchen kenne ich bereits von meinen Jailbreak-Versuchen)
Das Display wird schwarz und ich beschließe, erstmal in der Küche den Kaffee aufzusetzen, ehe ich nachgucke, ob’s geholfen hat.

Schließlich erscheint wieder das Apfellogo, beruhigend und geradezu meditativ in seiner schlichten Ästhetik.
Was mich sehr erstaunt, ist, daß ich nach diesem „Hardware-Reset“ nicht die PIN der Sim-Karte neu eingeben muß. Hat es vielleicht doch nicht geklappt?

Bange starte ich die Kamera-App.
Und da – HURRA!!! – kommt wieder ein Bild.
Schnell probiere ich die Hipstamatic. Und sie funktioniert auch wieder.

Ach, das Leben kann so schön sein!
Danke, liebes eifon, daß du so zuverlässig bist. Danke liebe Apfelgemeinde, daß ihr mir sooo geholfen habt. Danke liebes google, daß ich bei dir die richtige Anleitung gefunden habe – und selbst noch entscheiden durfte, welche ich richtig finde.
Und daß ich schlau genug bin, äh –

schönen Sonntag noch, allerseits. :-)

Argumente gegen facebook

kann man gut gebrauchen, um sich gegen den Sog des Mainstreams zu wehren.
Der Artikel Die Facebook-Falle liefert einige klare Argumente und Erklärungen für das stets mulmige Gefühl, das man bei der Nutzung dieses sozialen Netzwerks hatte.

Selbsthilfegruppe gesucht

Von jetzt an muß es wieder ohne gehen. Die facebook-App habe ich schon vor ein paar Tagen von meinem Handy gelöscht. Das hat kaum wehgetan. Und solange ich die Gemeinde auch im Browser nicht besucht habe, fehlte mir seltsamerweise gar nicht so viel.
Wenn man dann wirklich Ernst und Schluß macht, ist es natürlich der Hammer. So ähnlich wie mit Rauchen aufhören. Entzugsschmerzen zwischen den Ohren und im oberen Glied des rechten Zeigefingers. Vom immer wieder unvermutet auftretenden Daumenschmerz ganz zu schweigen.
Nun wird das Tagezählen losgehen. Nicht etwa, wieviele Tage noch bis Whynachten, sondern wieviele Tage schon ohne facebook.
Irgendjemand da draußen in vergleichbarer Notlage, mit dem ich das Leid teilen könnte?

Isch kenne die!

Die Aigner und der de Maizière wollen uns beschützen vor bösen Gesichtserkennungsdiensten. Ist das nicht nett? Gerade haben wir erfolgreich durchgesetzt, daß google streetview uns nicht durchs Wohnzimmerfenster gucken darf und, was es da sieht, im Internet erfahrbar macht. Wir dürfen virtuelle Verpixelungsvorhänge zuziehen.
Als nächstes müssen wir verhindern, daß Leute uns mit ihrem Telefon auf der Straße photographieren, um dann direkt bei google-face-detection nachgucken zu können, wer wir sind.

Gesichtserkennungssoftware ist ja nichts neues, man macht sich nur selten wirklich klar, was damit eigentlich möglich ist. Picasa oder Photoshop Elements (u.v.a.) können längst Gesichter wiedererkennen. Und wenn diese Einsteigerprogramme das schon recht zuverlässig hinbekommen, wieviel mehr dann erst professionell eingesetzte bei Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten. Überall stehen Videokameras, die uns pausenlos dabei filmen, wie wir auf die U-Bahn warten, wie wir die Fußgängerzone entlang latschen, wie wir irgendwelche öffentlichen oder auch „wichtigen“ privaten Gebäude betreten. Wie wir am Geldautomaten Geld abheben oder irgendwo auf der Autobahn fahren. Und wer an Demos z.B. gegen Castor-Transporte teilnimmt, wird von an Drohnen befestigten fliegenden Kameras erkennungsdienstlich behandelt.

Wahrscheinlich ist es bislang eher noch ein Problem der irrsinnigen Datenmenge. All die Grillionen Gesichter, denen Namen zugeordnet und die dann benamst in Datenbanken mit Daten und Orten gespeichert werden müssen. Aber dank google’scher Suchalgorithmen ist es sicher kein ernstes Problem, dieser Datenmengen Herr zu werden.

Wenn die das aber dürfen, die Polizei und der BND, die CIA und NSA und wie sie alle heißen, warum muß dann der Bürger auf der Straße vor seiner Mitbürgerin beschützt werden? Und wenn wir sowieso alle (oder fast alle) in ipernity, auf flickr und erst recht auf facebook und twitter pausenlos vor uns hin brabbeln, wo wir gerade sind und was wir gerade tun, warum ist es dann plötzllich „gruselig“, wenn Erich Mustermann, der uns auf der Straße begegnet, in seinem Handy mal kurz nachgucken kann, wer ich bin, der ihm da gerade begegnet ist und so mürrisch geguckt hat? Vielleicht lehne ich mich eh an die nächste Hausecke, hole mein Eifon raus und vermerke in facebook, daß mir gerade Erich Mustermann begegnet ist und mich mit seinem Handy geknipst hat und daß ich deswegen jetzt schlechte Laune habe. Und er findet nach erfolgreicher Gesichtserkennung meinen facebook-Account und meinen jüngsten Eintrag. Gibt es dann eine virtuelle Rückkopplung? Oder gehen wir beide ein paar Schritte zurück, aufeinander zu, schütteln uns die Hände und versprechen uns, uns gegenseitig als Freunde zu adden?

Wer gern stalkt, dem stehen bei den bereits vorhandenen Diensten schon unendliche Welten offen, er hat nur die Qual der Wahl, wo er anfangen soll. Die Gesichtserkennung nun wieder mal als besonders gruselig herauszupicken, wird bestenfalls dazu führen, daß street-Photographie endgültig unmöglich wird, weil jeder gleich denken wird, man wolle ihn ausspionieren. So wie mich schon zahlreiche Hausbesitzer ziemlich seltsam angequatscht haben, weil ich ihre Fassaden auf meine Bilder aufgenommen habe.

Die Regierung möchte die öffentliche Gesichtserkennung offenbar doch lieber ausschließlich im staatlichen Gewaltmonopol wissen, alles andere ist zu gruselig.

Und wir – je mehr wir von uns zeigen, desto weniger wollen wir gesehen werden.