Eine beängstigende auffällige Haufenbildung seltsamer Fahrzeuge und um sie herum in der Tiefe der Kanalisation arbeitender Menschen ist seit einigen Tagen in Göttingen zu beobachten.
Meist gleich mit einer Armada von drei oder vier großen LKWs rücken sie an, öffnen Kanaldeckel, steigen in weißer Schutzkleidung und mit Gasmasken hinab, verlegen dicke Schläuche in die Eingeweide der Stadt und lassen es allerorten dampfen, dass einem ganz schwummerig wird. Morgens zwischen sieben und acht fangen sie an und abends hören sie nicht vor zehn auf.
Dazu dann diese wimmernden Geräusche im Dunkeln, als würde der endgültige urbane Gruselfilm gedreht. Die entstehen durch Blasen und Saugen vorsichtshaber nicht näher definierter Gase und Flüssigkeiten, mit denen die Kanalrohre gereinigt und durchgecheckt werden. In den Lastwagen aufwendige Armaturen, Computer, flimmernde Monitore, auf denen Dinge visualisiert werden, von denen man nicht sicher ist, ob man sie wirklich sehen möchte.
Die Männer arbeiten konzentriert. Sie scheinen zu wissen, was sie tun. Warum lässt man sich davon nicht beruhigen?