Jahreszeitlich orientierungslos

Gefühlt ist es wie Frühling, wenn es morgens 11° warm ist, am 5. Dezember, Rotkehlchen und Amseln singen, es sich ohne Handschuhe, ja beinahe ohne Jacke radfahren läßt und man das Kind nicht wie eigentlich üblich stundenlang anziehen muß, sondern ihm grad so was überwirft und losfährt.
Am Ersten Adventswochenende habe ich in Berlin die vielen Cafés und Kneipen bestaunt, vor denen die Leute draußen im Freien saßen, zwar dick angezogen, aber draußen – und die Sonne genossen, Sonne satt aus einem schier endlos blauen Himmel.
Und was bedeutet das nun? Heißt Klimawandel jetzt, daß der Winter künftig ausfällt oder nur noch in der Light-Variante angeboten wird? Wie reagieren die Wetterfühligen? Was macht so eine gepflegte Depression, wenn sie keinen richtigen November mehr bekommt? Und wie finden wir das, wenn wir an Heilich Abend Rasen mähen müssen, während aus den offenen Wohnzimmerfenstern Oh du fröhliche trällert?
Die wichtigste Frage aber: wann sollen wir uns verlieben, wenn der Frühling schon im Herbst stattfindet?

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. hildi

    Also ich kann nur dazu sagen, dass sich mein Bein (alte Kriegsverletzung – aus dem Strassenverkehrskrieg) überhaupt nicht gut anfühlt bei dem falschen Wetter. Statt „Oh du fröhliche“ empfehle ich auch dieses Jahr wieder den „Tochter Zion (Respectless Mix)“ http://www.tnt-explicitchords.de/musik/zion.php
    ;-)

  2. typ.o

    „Was macht so eine gepflegte Depression, wenn sie keinen richtigen November mehr bekommt?“ hahaha, you made my day!

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