Der Schreck am Sonntagmorgen

Nicht genug damit, daß ich zum zweiten Mal in diesem Jahr Laufschnupfen habe –
heute Morgen wachte ich auf und wollte mit meinem eifon ein Hipstamatic-Bild von den Sonnenstrahlen machen, die das Zimmer fluteten: da ging plötzlich die Kamera von meinem eifon nicht.
Die App startet, aber es erscheint kein Bild. Auch bei allen anderen etwa fünfzehn Kamera-Apps nicht, die ich immer hektischer eine nach der anderen teste.
Eifon kaputt? Nach genau 1 Jahr? Garantieende? Sollbruchstelle?
Panik!

Ich frage google nach dem Problem und werde als erstes zu einem youtube Video geschickt, wo genau mein Problem gelöst wird, indem freundliche junge Männer das eifon so lange mit der Kamera-Ecke auf die Tischkante hauen, bis die Kamera vor Schreck wieder geht. Jedenfalls zeigt sie kurz ein Bild. Das allerdings hängt. So wie bei meinem eifon in letzter Zeit auch immer öfter was hängt. Wird wohl alt oder was? Vielleicht sind aber auch die ios-Updates so gestrickt, daß Kauflust für das eifon 5 eingebaut wird.
Das Video mündet in immer schrilleres Gelächter seiner Macher. Weil ihre Aktion nicht wirklich Erfolg bringt?
Ich werde immer unsicherer und mache mich in der Küche auf die Suche nach einer schlagmildernden Unterlage, auf die ich mein eifon dann gleich hauen kann.

Bevor ich das im Ernst anfange, gucke ich mir aber vorsichtshalber noch googles zweiten Vorschlag an. Der steht in einem von den 3 Millionen Apfeljüngerforen und schlägt – irgendwie seriöser – vor, sich einen Philips-5-Kant-Schraubendreher zu besorgen, das eifon damit aufzuschrauben (was wesentlich billiger sei als es einzuschicken. Was mir sofort einleuchtet) und dann das Flachbandkabel, mit dem die Kamera im eifon angeschlossen ist, „durchzupusten“ und wieder festzustecken. Die chinesischen Arbeitererinnen, wird in dem Artikel bemängelt, gäben sich gerade hier nicht die nötige Mühe mit dem Feststecken der Verbindung.

Nur woher an einem Sonntag einen Philips-5-Kant-Schraubendreher herkriegen? Und selbst Montag – wie lange soll das denn dauern?! Bin ich da nicht doch schneller, wenn ich morgen den Apfelladen in der Stadt aufsuche?

Ich beschließe stattdessen, auch noch googles weitere Reparaturvorschläge zu begucken und stoße nach einer ganzen Weile auf die Möglichkeit, daß es sich ja auch um ein Software-Problem handeln könnte. Genau, denke ich. Das, denke ich, dachte ich doch gleich. Eigentlich. Denn zur Kontrolle dieser Hypothese stelle ich fest, daß die Frontkamera genauso wenig funktioniert. Das eifon hat ja zwei, eine vorne, eine hinten. Und wenn beide nicht gehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß beide Steckverbindungen gleichzeitig abgegangen sein sollen, doch echt arg gering. Überzeuge ich mich.
Hoffnung keimt wieder auf.

Aber erst weitere 3 Artikel später finde ich etwas, was mich in dieser Hinsicht nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch weiterbringt.
Ich solle den Homebutton und den Einausschalter gleichzeitig so lange drücken, bis das Display schwarz wird und es dann einfach wieder einschalten. Das sei ein echter Hardware-Reset, bei dem das eifon richtig neu gebootet wird. Und ich dachte schon, das geschehe bereits, wenn ich es normal aus und wieder einschalte. Und habe mich beim letzten Mal schon gewundert, wieso nach dem Wiedereinschalten noch meine ganzen Apps aktiv waren…

Ich drücke also die Knöpfe (endlich eine Lösung, die nichts kaputt macht, denke ich. Denn das Spielchen kenne ich bereits von meinen Jailbreak-Versuchen)
Das Display wird schwarz und ich beschließe, erstmal in der Küche den Kaffee aufzusetzen, ehe ich nachgucke, ob’s geholfen hat.

Schließlich erscheint wieder das Apfellogo, beruhigend und geradezu meditativ in seiner schlichten Ästhetik.
Was mich sehr erstaunt, ist, daß ich nach diesem „Hardware-Reset“ nicht die PIN der Sim-Karte neu eingeben muß. Hat es vielleicht doch nicht geklappt?

Bange starte ich die Kamera-App.
Und da – HURRA!!! – kommt wieder ein Bild.
Schnell probiere ich die Hipstamatic. Und sie funktioniert auch wieder.

Ach, das Leben kann so schön sein!
Danke, liebes eifon, daß du so zuverlässig bist. Danke liebe Apfelgemeinde, daß ihr mir sooo geholfen habt. Danke liebes google, daß ich bei dir die richtige Anleitung gefunden habe – und selbst noch entscheiden durfte, welche ich richtig finde.
Und daß ich schlau genug bin, äh –

schönen Sonntag noch, allerseits. :-)

Zukunftsvertrag

Göttingen goes Griechenland.
Gestern Abend gab es im arte-Themenabend einen ausgedehnten Bericht über die Folgen des Rettungsschirms für Griechenland – für die Griechen.
Heute finde ich in meinem Briefkasten einen Aufruf zum Göttinger Appell. Es geht um die faktische Insolvenz der Kommunen und das offenbar damit einhergehende Ende kommunaler Selbstbestimmung.
Der sogenannte Zukunftsvertrag, den das Land der Kommune aufzubürden gedenkt, stellt vage eine sogenannte Teilentschuldung in Aussicht. Voraussetzung dafür ist, daß die Kommune eisern spart – und zwar insbesondere bei kulturellen und sozialen Ausgaben.
Für Göttingen bedeutet das zum Beispiel die zwangsweise Zusammenlegung von KAZ und Musa, zwei kulturellen Einrichtungen, die hier sozusagen zum Urgestein gehören. Es bedeutet ferner eine empfindliche Verteuerung des Schulessens. Um nur mal zwei Beispiele zu nennen.
Das besonders perfide in Göttingen ist, daß die Stadtverwaltung in einer groß angelegten und sicher teuren Aktion den Bürgern ein Mitspracherecht vergaukelte. Auf einer Website konnten wochenlang alternative Spar-Vorschläge für den Stadthaushalt eingebracht und diskutiert werden.
Am Ende scheint es, werden alle Bürgervorschläge als völlig unrealistisch abgebügelt und die Verwaltung zieht die Kürzungen durch, für die sie sich bereits im Vorhinein entschieden hat.
Siehe dazu den ausführlichen Bericht auf goest – goettinger stadtinfo.

Das zeugt von viel feinfühligem Demokratieverständnis und praktizierter Bürgernähe.

Blühender März


Nie blühte es so früh wie dieses Jahr. Jede Menge Bäume schlagen bereits aus, auch wenn es nach den wunderbar sonnigen und warmen Tagen inzwischen wieder kühl, regnerisch und vor allem sehr windig ist.

Morgenkonzert

Dank Sommerzeit laufe ich nun doch endlich mal auf wunderbarem Amsel-Soundteppich.
Danke dafür!

Vogeluhr

In der Morgendämmerung, so ab kurz vor 6, singen die ersten Amseln nun richtig.
Am Abend sind die ersten großen Schwärme Kraniche über Göttingen gezogen.

Vorfrühling


Ein Anblick, den niemand so haben wollte. Eine lange Hecke, die einfach mal so abrasiert wurde. Man darf sicher nicht nach dem Sinn fragen, sondern muß die Pleite der Stadt berücksichtigen. Sicher stellte die Hecke bereits eine Gefahr für die Hundehalter dar, die hier täglich zu tausenden entlang ziehen, um ihre tierischen Kameraden in der Leine zu wässern. Und um etwaigen Klagen, die die Stadtkasse dann wieder belasten könnten, vorauseilend jeglichen Wind aus den Segeln zu nehmen –
Immerhin, man bekommt Einblick in ein Areal, das noch immer unter der Bezeichnung Wassergewinnungsgelände läuft. Auch wenn direkt daneben schon diverse Male Landstraßen geplant und wieder verworfen wurden, wenn ein Umweltminister dort mit seinem Hubschrauber landete – oder eben all die Hunde und ihre Notdurft –
egal.
Es ist fast Frühling, die Luft hat ihren Geschmack verändert – und die Amseln haben wieder angefangen gesangsartige Töne zu üben. Es wird nur noch weniger Tage dauern, bis das volltönende Konzert wieder beginnt.
Vorfrühling = Vorfreude!!!

Eisiger Februar

So einen kalten Februar-Start gab es, so weit ich mich erinnern kann, noch nie. Gestern Morgen bin ich bei -17° gelaufen, heute Morgen waren es sogar -19°. Beim Radfahren tränen die Augen und die Tränen gefrieren auf der Wange.
Leider liegt bislang sozusagen kein Schnee, stattdessen ist die Stadt seit dem Wochenende absolut flächendeckend mit einer dicken Salzkruste überzogen. Weiß der Geier, was da passiert ist. Zum Teil ziehen Autos Wolken aus Salz hinter sich her.
Der Kiessee ist zugefroren und nun endlich auch betretbar. Ein Vergnügen, das es auch nicht wirklich oft gegeben hat in den letzten Jahren.

Ruhestand für 16 Jahre alten PC


Die Kiste wurde zwar schon ein paar Jahre nicht mehr genutzt, sondern lag nur im Regal für den Fall, daß irgendjemand mal eine Uralt-Datensicherung würde haben wollen. Aber er funktioniert noch immer. Und man staunt, wie schnell so ein Dos und ein Win 3.1 gestartet sind. Und daß auch dieses Steinzeitgerät eigentlich schon alles hatte, was man braucht.

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Meine Wetterextreme

1975 so trockener Sommer, daß die Heide brannte
1978 Dezember: erst Eisregen, später Schneechaos

1987 sehr schneereich von Januar bis März, Sommer völlig verregnet

1993 eisiger November (2 Wochen ständig unter -10°)
1994 4 lange heiße Sommerwochen
1996 Januar: -23°, auch später noch lange ein sehr kaltes Jahr

2002 verregneter Sommer
2003 sehr trockener und heißer Sommer
2004 ein Sommer voller Gewitter
2009 eisiger Januar bis -25°
2010 Schneemassen im Januar bis März und auch wieder im Dezember
2011 sehr warmer Frühling, Spätsommer bis in den absolut trockenen November, voll nasser und viel zu milder Dezember

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Am Bauzaun


zum Stadtbad-Areal. Die Bagger baggern auch zwischen den Jahren hier und da vor sich hin. Aber im Gegensatz zum Grundstück des Stern-Kinos sieht man hier nichts. Außer dem Zaun.

Zum Fest


wünscht auch göstern allen Lesern und Leserinnen ein schönes langes Wochenende, meterlang Ruhe, Besinnlichkeit, Harmonie und all das –
aber bei all dem Stille-Nacht-Gedöns nicht vergessen, daß die Entscheidung fällt. So oder so, morgen unterm Baum. Seien Sie auf der Hut!

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Kalenderzeit

Nach zu langer Pause gibt es rechtzeitig zum Fest endlich neue Kalender.
„Photo.Grapfien 2012“ können Sie ab sofort bestellen. Einige meiner eigenen Lieblingsstadtbilder, überwiegend in diesem Jahr entstanden, aus Paris, Berlin, Münster, Bremerhaven, Hamburg und Wien.

Klicken Sie sich einfach zu meinem Kalender-Shop und gucken mal, ob das nicht ganz bestimmt interessant für Sie ist! :-)

Wer es noch spezifischer möchte, der kriegt den Berlin-Kalender. Nur Berlin-Photos.

Und wenn ich das hier auf gÖstern schreibe, dann auch, weil ich mit dem Gedanken an einen Göttingen-Kalender liebäugele. Bilder gibt’s zuhauf. Auch Interessenten, die sich das an die Wand hängen würden? Wünsche werden gern entgegen genommen.

Argumente gegen facebook

kann man gut gebrauchen, um sich gegen den Sog des Mainstreams zu wehren.
Der Artikel Die Facebook-Falle liefert einige klare Argumente und Erklärungen für das stets mulmige Gefühl, das man bei der Nutzung dieses sozialen Netzwerks hatte.