Südniedersächsische Toskana

Dies ist nicht Afrika

Sondern die Südniedersächsische Toskana. Eine Toskana, die gerade vertrocknet und langsam aber sicher zur Südniedersächsischen Savanne wird. Der ungefähr fünfte Dürre-Sommer in Folge und der offenbar trockenste bislang tut seine Arbeit. Die Böden reißen auf, die Trockheit reicht immer tiefer, das Grundwasser sinkt, die Pflanzen verdorren. Der Wind fegt die Krume fort und sorgt für staubige Luft.
Was könnte helfen?

  • überall kleine und größere grüne Oasen schaffen
  • Hecken zwischen Feldern anlegen
  • Landwirtschaft weniger intensiv betreiben
  • In der Stadt Bäume pflanzen, Fassaden und Dächer begrünen, Flüsse und Bäche aus der Versenkung holen anstatt neue Straßen zu bauen
  • mehr 9€-Ticket statt Dienstwagenprivileg oder Flugverkehrssubventionierung
  • mit nachwachsenden Rohstoffen arbeiten statt mit Beton
  • ökologisch-sozial denken und handeln statt investorengerecht und renditeorientiert

    Es ist so einfach. Wir müssen nur wollen.

In der Feldmark

Ich bin nicht Fontane. Insofern kann ich keine Wanderungen durch die Mark Brandenburg beschreiben. Dennoch wirkt allein dieser Titel seit jeher anziehend auf mich. Eines Tages möchte ich diesen Landstrich wenigstens einmal zu Gesicht kriegen.
Auch das Gedicht Meeresstrand von Theodor Storm kommt mir immer mal in den Sinn: Ans Haff nun fliegt die Möwe, und Dämmrung bricht herein.

Aus Göttingens Süden kann ich heute von einem Spaziergang zusammenreimen:

In die Feldmark nun feget der Hund
Wilde Wolken jagen hinterher
Duster rufen die Raben und Regen
Nieselt statt wogendem Meer

Klick aufs Bild vergrößert es und startet eine Diaschau.

Traum-Sonntag

Morgens dichter Nebel, der an den Bäumen und den Pflanzen gefroren ist und alles mit einer dicken Schicht Zuckerguß überzogen hat. Während wir durch die Feldmark laufen, dringt allmählich die Sonne durch die weißen Schleier und erzeugt gerade in den vereisten Bäumen bizarre Gespensterbilder. Faszinierend auch das Windrad im Nebel, das von hinten beleuchtet einen Riesen-Schatten auf mich wirft.
Es fällt schwer überhaupt wieder reinzugehen.
Nachmittags mache ich eine Radtour zum Wendebachstausee. Die Luft ist kalt und ein klein wenig feucht. In ungünstigen Lagen ist der Rauhreif den ganzen Tag liegen geblieben, in einem Seitental des Wendebachs hängt sogar noch ein Nebelschweif. Der Sonnenuntergang färbt den ganzen Westhimmel in kitschige Farben. Die kahlen Bäume davor sorgen für kalte Finger, weil ich die Knipse nicht aus den Händen legen kann.
Ach ja!

Ziegenaustrieb Landolfshausen

Zum ersten Mal seit dreizehn oder sogar vierzehn Jahren, die wir an diesem alljährlichen Ereignis nun schon regelmäßig teilnehmen, sind wir ohne eigene Kinder mit von der Partie.
Ein sehr seltsames Gefühl.

Anradeln zum Wendebach

mit Fahrrädern durch blühende Landschaften: Kirschen, Weißdorn, Forsythien.
Und die relative Gewißheit, daß die Sonnenstrahlung selbst durchs Ozonloch lange nicht so gefährlich ist wie die radioaktive, die den Japanern diesen Frühling – und wer weiß, wie viele noch! – verhagelt.
Stellen Sie sich nur vor: es ist Frühling – und Sie dürfen nicht hingehen!