Eigentlich dachte ich ja, sie hieße société nationale de chemins de la mer. Aber richtig ist S.N. Corse-Méditeranée. Zwei wunderbare Reisen haben wir mit dieser französischen bislang staatlichen Fährgesellschaft gemacht: nach Korsika. Die Nachtfahrten auf dem abgebildeten Schiff Corse gehören mit zu den besten Erinnerungen, die ich überhaupt habe.
Dank EU-Zwang zur Globalisierung auch des Mittelmeerfährbetriebes muß nun die SNCM an einen franko-amerikanischen Investment-Fonds verscherbelt werden, für umgerechnet 1 Appel und 1 Ei.
Aus lauter Vorfreude darüber, in Bälde für den globalen Fährschifferpersonalmarkt freigesetzt zu werden, wird im Moment gerade der Hafen von Marseilles von Seeleuten lahm gelegt.
Man kann sich unschwer vorstellen, wie das weitergehen wird: drastische Ausdünnung der Personaldecke, Verschlankung der Flotte und vor allem der Sicherheit, durch Verschärfung des Preiskampfes auch Gefährdung anderer Fährgesellschaften. Und so ein schöner Kahn wie die Corse, so ein wunderbar nostalgisches richtiges Schiff, wird, wenn es sie denn überhaupt noch gibt, wahrscheinlich stillgelegt, weil kaum noch ökonomisch zu betreiben.
Es ist diese Art von Fortschritt, die das Motto dieses Blogs begründet.