Gemeinsam mit Hildi und Toby starte ich in Kürze ein neues Photo-Projekt zum Thema „Wende“ oder „Wiedervereinigung“. In Form eines Blogs, überwiegend mit Photos, aber auch mit Geschichten, Anekdoten und Infos zu den Ereignissen, vor allem den persönlichen, soll ein kollektiver subjektiver Überblick entstehen. Das Konzept ist in Vorbereitung.
Gesucht werden MitautorInnen, die
– Photos aus der DDR um 1989/90 oder früher oder später zeigen möchten
– Photos aus dem Grenzgebiet der BRD oder von der Mauer zeigen möchten
– Photos zeigen möchten, die das Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten (oder auch genau das gerade nicht) zeigen
– Lust haben, ihre persönlichen Erlebnisse im Zusammenhang mit der Maueröffnung zu schildern
Wer Material hat und Lust mitzumachen, ist herzlich eingeladen, sich hier per Kommentar oder per Mail zu melden. Wir würden uns sehr freuen, das Projekt auf ein paar Schultern mehr verteilen zu können.
Nur Mut!
Interessante Sache. Insbesondere, weil ich diese Zeit total „verschlafen“ habe. DDR interessierte mich damals nämlich nicht die Bohne.
Mein Wecker hat auch viel zu spät geklingelt :-(
Deswegen scheint Nachsitzen jetzt irgendwie unvermeidlich.
Damals, im Schwarzwald, der stark pubertierende Timo sah zur Zeit der Maueröffnung nur in fragende Gesichter:
„Hasch midgriegd, d’Mauer isch offa!“ – „Hanno! Welle Mauer?“ – „Ha die zur Däderä…“
(Anmerkung: Der unzweifelhaft jedes Mal tief in die Hose gehende Wortwitz „Däderä“ wurde seinerzeit zwangsläufig von jedem Schwarzwälder angewandt.)
Das Bewusstsein für einen getrennten Teil Deutschlands war damals in der Gegend sehr wenig ausgeprägt. Ich bin mir eigentlich sicher, dass es auch heute nicht wesentlich präsenter ist.
Deswegen hatte ich seinerzeit überhaupt keine wirkliche Beziehung zur Maueröffnung. Ich war mir der historischen Bedeutung bewusst, es war für mich als politisch interessierten Jugendlichen eine ungeheuer spannende Angelegenheit, aber das Ereignis an sich blieb für mich sehr abstrakt.
Daher hat es leider Jahre gedauert, bis ich überhaupt mal näher als 200km an die ehemalige Grenze gekommen bin.
Nun lebe ich seit einigen Jahren in Berlin und bekomme mit, wie die Grenzen in der damals geteilten Stadt weiter verwischen (ohne gänzlich zu verschwinden) und bedauere sehr, die Wende nicht direkter miterlebt zu haben.
Aus diesem Grund habe ich leider keinerlei Photos, die ich dem Projekt beisteuern kann, aber ich freue mich sehr auf Eure Bilder.
Gleich nach der Wende hab ich rübergemacht ;-) Und zwar nach Usedom. Eine Übernachtung war noch für 8 Mark und ein üppiges Mittagessen für 5,50 Mark drin, heutzutage und damals spottbillig. Aber darum ging es mir nicht. Die Insel hatte noch einen Ostcharme, den es heute leider nicht mehr gibt. Auch waren die Menschen auf der Insel völlig aufgeschlossen und so freundlich, dass mir ich froh war gleich nach der Wende dorthin gefahren zu sein. Heute gibt es diesen Ostcharme und diese Freundlichkeit nicht mehr. Heute wird die Küste von Kommerz und nicht von Menschen reagiert.
@Michael: ich verstehe das jetzt mal so, daß du Lust hast mehr davon zu erzählen und Bilder zur Verfügung zu stellen?
Vielleicht sollten wir auch Leute, wie Timo zu Wort, wenn auch nicht zu Bild kommen lassen. Sozusagen als unbeteiligte.
Ich will noch mal deutlich machen, dass wir natürlich Bilder suchen und weil ich mit dabei bin auch alle Arten z.B. von Audioaufzeichnungen.
Texte sind aber auch drin. Und so Gedanken, wie: „Mauer war uns nicht präsent.“, ist für mich als Urberliner natürlich mal interessant zu hören. Ich meine: Wenn ich damals aus meinem Fenster 6. Stock Märkisches Viertel am Nordrand Berlins geschaut habe, habe ich auf die Mauer geblickt. Als Kind konnte ich mir nicht vorstellen, dass es Städte ohne Mauern gibt (deckte sich ja auch mit Berichten von Stadtmauern :-)). Vielleicht tragen wir mal die sehr unterschiedlichen Sichtweisen zusammen.
Ich mach mal jetzt noch ein Angebot:
Es kann ja sein, dass jemand Fotos hat aber keinen Bock auf Internet, keinen Scanner, keine Zeit usw. Ich schau mir auch gerne Fotos von anderen an, die ich ggf. scanne, nachbearbeite und unter Angabe des Urhebers oder auf Wunsch auch „Anonymous“ ins Netz stelle. Details dann via E-Mail.
Bilder könnte ich zur Verfügung stellen :-) (nicht viele!). Mal nachdenken, was in der Zeit alles passiert ist…
Na, dann als Autor melden oder die Autoren anschreiben und Fotos digital oder Negative/Dias übergeben.
Also ich war 1987 (zur 750-Jahrfeier) und im Oktober 1989 in Berlin und auch jeweils einen Tag in Ost-Berlin. Fotos hab ich damals auch schon gemacht, deren Qualität möcht ich aber gleich mal in Frage stellen. 1992 war ich dann nochmal in Rostock und auf Rügen mit dem Foto unterwegs und konnte zumindest noch teilweise „Ostromantik“ einfangen. Ich würde mich also gerne mit dem einen oder anderen Foto beteiligen.
Wenn ich recht überlege, müsst ich auch noch Audiomaterial herumliegen haben. Im Dezember 1989 gab es „Das Konzert für Berlin“, das hab ich mehr oder weniger auf Cassette mitgeschnitten und die liegen bestimmt noch irgendwo im Keller.
Allerdings möcht ich nicht zuviel versprechen und kann wahrscheinlich auch erst später dazustoßen (wann wollt ihr eigentlich starten?) Ich steh gerade vor einem Umzug mit allem was dazugehört… Das könnte nächstes Jahr werden, bis ich wieder klar sehe.
@elsch: Erst einmal muss unser lieber Grapf ja wieder zurück und einsatzbereit sein. Und später hinzustoßen ist ja absolut ok. Wenn wir unser „Feuerwerk“ abgebrannt haben, kannst Du einsteigen. Wenn Du natürlich vorher schon sowas, wie einen Teaser beisteuern könntest, wäre das klasse. Und die Qualität der Bilder können wir ja beurteilen und dann aussortieren. Dann hast Du in jedem Fall noch die Meinung von ein bis mehreren qualifizierten Aussenstehenden und die Schuldigen sind klar :-)