Buchen-Allee soll fallen

Nicht genug damit, daß die Gebäude der ehemaligen Göttinger Brauerei in diesen Tagen pietätlos dem Erdboden gleich gemacht werden, nun soll am Rande des Geländes auch noch eine Buchen-Allee gnadenlos abgeholzt werden. Das Göttinger Tageblatt schafft es diesmal sogar drei Tage vorher darüber zu berichten und – man kommt aus dem Staunen nicht heraus – kritische Töne zu finden!
Allein, ob es noch etwas nützt?
Herr Heinzel kommentiert, Göttingen entwickle sich offenbar nun von der Gartenstadt zur Betonstadt. Das ist auch aus Sicht des grapf.log nur zu bestätigen. Der Trend gewerblich genutzte Grundstücke bis an ihre Grenze oder noch darüber hinaus zu bebauen, also in der Regel mit Betonmasse auszugießen, ist erschreckend, spätestens seit Fertigstellung des Kaufland-Gebäudes auf dem ehemaligen Lünemann-Areal. Vor dessen Ladenfassade ist der Bürgersteig nun so eng, daß für Fußgänger und geparkte Fahrräder der Platz einfach nicht ausreicht. Abhilfe könnte sinnvoll nur geschaffen werden, indem man vom Kauflandgebäude ein paar Meter zurückbauen würde. Da fragt man sich, worüber so ein Bauplanungsamt der Stadt und insbesondere der Stadtbaurat eigentlich so nachdenkt, wenn er solche Vorhaben genehmigt.
Auch die Fällung der Allee am Brauereigelände ist offenbar sinnbefreit und denkbefreit wie üblich von den zuständigen Organen durchgewunken worden. Herrn Mattern, Göttingens ersten Baumabholzer, wird’s gefreut haben. Wenn er es noch gemerkt hat.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. tobyyy

    Ich habe heute morgen echt einen Anfall gekriegt.
    Es ist schlicht weg zum Kotzen. Einer meiner ersten gedanken war: Weg hier, in eine andere Stadt, die pfleglicher mit ihren nichtmenschlichen bewohner umgeht.
    Ist nur leider die Frage, ob es die gibt :-(((

  2. grapf

    Es scheint sich bitter zu bewahrheiten: erst wenn der letzte Baum gefällt ist, werden sie merken, daß sie Geld nicht essen können. Geschweige denn atmen.

Schreiben Sie einen Kommentar