Allein auf weiter Flur
Allein auf weiter Flur stand er da einen erstaunlich langen Augenblick und guckte mich an. Das war ein erhebender Augenblick.
Wie selten solche Begegnungen geworden sind, spricht Bände.
Stadt-Schnee im Spätwinter
Der Winter zeigt noch einmal, daß er es kann.
Wir Radler halten dagegen.
Komme, was da wolle!
Eisiger Februar
So einen kalten Februar-Start gab es, so weit ich mich erinnern kann, noch nie. Gestern Morgen bin ich bei -17° gelaufen, heute Morgen waren es sogar -19°. Beim Radfahren tränen die Augen und die Tränen gefrieren auf der Wange.
Leider liegt bislang sozusagen kein Schnee, stattdessen ist die Stadt seit dem Wochenende absolut flächendeckend mit einer dicken Salzkruste überzogen. Weiß der Geier, was da passiert ist. Zum Teil ziehen Autos Wolken aus Salz hinter sich her.
Der Kiessee ist zugefroren und nun endlich auch betretbar. Ein Vergnügen, das es auch nicht wirklich oft gegeben hat in den letzten Jahren.
Frühlingsintermezzo
Ein paar Tage Tauwetter und wie sich die Stadt dabei anfühlt.
Im Schnee unterwegs
Mit dem Rad fahren ist in diesen schneereichen Tagen nicht nur kein Vergnügen, sondern einfach auch gefährlich. Die Radwege werden nicht mehr geräumt, da fühlt sich die Stadt entweder nicht mehr zuständig oder es mangelt an Geld oder Material oder gar Personal oder beidem –
Also Bus fahren. Kann man machen. Aber Spaß macht das bestimmt nicht. Die meisten Bus-Linien fahren in Göttingen nur alle halbe Stunde. Wenn man das also nicht einigermaßen genau abpaßt, steht man unter Umständen lange dumm rum und wartet. Und fängt an zu frieren.
Also gehe ich zu Fuß. Und entdecke gar nicht unbedingt die Freuden der Langsamkeit oder dieser neumodischen „Entschleunigung“ (blödes Wort ja übrigens), sondern Freude an anderer Bewegung als sonst und an Einblicken, die ich beim schnellen Vorbeiradeln nie wahrnehme. Das macht richtig Spaß.
Mehr Winter, bitte!
Nachts scheint der Mond auf den Schnee und hüllt alles in einzigartiges Licht, wirft lange blaue Schatten und verteilt knackende -17° auf die Stadt und über das Land. Die Heizung würde kochen, wenn man den Regler nicht etwas runterdrehte. Eigentlich habe ich Lust jede Menge Photos zu machen, aber da würden mir dann vielleicht doch die Finger etwas zu steif – oder wahrscheinlicher: der Akku der Kamera schlapp machen.
Morgens ist es deutlich wärmer: angenehme -11°. Und: es schneit wieder.
Mit dem Fahrrad schliddere ich über all die nicht geräumten Rad- und Fußwege, neben mir der Autostau im frierenden Stillstand. Kleine scharfkantige Flocken treffen zwischen Kapuze, Stirnband und Schal mein Gesicht. Alle paar Meter muß ich anhalten, meinen rechten Handschuh ausziehen, die Knipse aus der Brusttasche zerren und knipsen. Ich bin völlig begeistert.
So darf es bitte weitergehen!
Winter eingeläutet
Für die Jahreszeit irgendwie arg früh wurde zum vergangenen Wochenende der Winter eingeläutet. Mit Schnee und Dauerfrost und der wahnsinnig vermißten, nun aber endlich wieder geschaffenen Möglichkeit sein Glück auf dem Whynachzmarkt zu suchen und es vielleicht in Form gebackener Mampfeln zu finden. Wer weiß?
Harz-Tour zu den Dampfloks
Zwei Männer mit Charakter (oder besonderer Schrulle?) setzen sich ins Auto, fahren knapp 2 Stunden durch den einsetzenden Winter, nur um dann mitten im Harz (sprich: Hachz) auf einem eher unscheinbaren Bahnhof stundenlang rumzulungern.
Aber natürlich nicht in Elend, sondern in Drei Annen Hohne.
Auf diesen Bahnhof rauschen dann allerdings innerhalb einer halben Stunde vier Dampflok-Züge ein. Von Wernigerode zum Brocken, Vom Brocken nach Wernigerode, von Nordhausen nach Wernigerode und von Wernigerode nach Eisfelder Talmühle.
Der Bahnhof heißt Drei Annen Hohne und befindet sich in der Nähe des Brockens, des höchsten Berges im Harz. Die Harzer Schmalspurbahn ist einer der größten zusammenhängenden Kleinbahnbetriebe überhaupt, der im Regelfahrplan Zugverkehr betreibt.
Eine Sensation, immer wieder.
Die beiden charakterstarken Herren sind natürlich zum Photographieren gekommen. Sie nehmen kalte Füße, kalte Hände, kalten Sonstwas billigend in Kauf, setzen sich zwischendurch (in einer Drehpause) ins Auto, trinken heißen Yogi-Tee aus Thermoskanne und glucksen vor sich hin, weil sie sich selber lustig finden.
Leider wird die wunderschöne Bahnhofsbeleuchtung in zart orange heute erst sehr spät eingeschaltet. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt an einem im Übrigen sehr abwechslungsreichen und faszinierenden Bahnhofsprogramm, das man auch ruhig Spektakel nennen darf. :-)
Gut gelaunt fahren die beiden Photo-Heinis mit ihrem Auto wieder über vollgeschneite und glatte und dunkle Straßen durch die Tiefen des Harzes zurück in ihren Heimatort, wo sie nun wieder eine Weile zehren müssen von diesem Ausflug.