Wanderung zum Sonnenstein

Sie betrachten gerade Wanderung zum Sonnenstein

Die Wanderführer von Wolfgang Dahms bringen uns immer wieder auf gute Tour-Ideen, so heute auf die Strecke von Brehme (ca. 6km hinter Duderstadt) auf den Sonnenberg hinauf.

Aufstieg

Man startet bei Andreas Waldcafé, in das wir mit etwas mehr Zeit unbedingt mal einkehren wollen. Sogleich geht es dann durch sehr schön grünen Wald zu einem Teich, in dem sich beachtlich große Fische tummeln. Mangels Ahnung von Fischen kann ich die leider nicht genauer benennen.

Dahinter erklimmt man den Weg zur Wildunger Ruine: ein paar Mauerreste, faszinierend besonders das in die Landschaft ragende Fenster.

Der weitere Verlauf ist abwechslungsreich über weite Wiesen, an einer Weide mit jungen Kühen vorbei und schließlich über den staubigen Parkplatz des Sonnensteins einen steilen Hang hinauf zu ebendiesem.

Oben wird man mit eindrucksvollem Blick über das nordwestliche Eichsfeld belohnt. Neuerdings gibt es sogar einen kleinen Skywalk, der für ein kurzes nettes „Hach“ sorgt, wenn man ihn nach artigem Schlangestehen (wegen Corona, Mindestabstand – Sie wissen schon) betritt.

Ein guter Ort für ein Picknick, erwähnte ich das schon?

Rückweg

Wieder hinab geht es durch dichten Wald, an einem reizvollen Abhang entlang, vorbei an einer Waldhütte neben ein paar sehr kleinen Teichen. An der Tür hängt ein Zettel mit dem Spruch: „Wascht euch die Hände, für die Gehirnwäsche sorgen ARD und ZDF“.
Man fragt sich unweigerlich, wessen Hirn hier von wem weichgespült wurde. Aber das erörtere ich gern bei anderer Gelegenheit.

Man geht auf dieser Tour 7,3 km und überwindet ca. 200 Höhenmeter.

Der gar nicht mal so kleine Ort Brehme überrascht mich jedes Mal aufs Neue mit seinen spannenden Gegensätzen. Bald nach Ortseingang erstrahlt die „staatliche Grundschule“ seit ein paar Jahren in neuem Glanz, der ganze Ort wirkt äußerst rausgeputzt: da liegt kein Fussel auf der Fahrbahn! Sehr viele teuer anmutende individuell gestaltete Villen oder schick sanierte Vorwendebauten. Man darf durchaus staunen und sich fragen, wo all das Geld herkommt. Umso mehr überrascht dann der Zustand des Freibades, das idyllisch am Waldrand gelegen, seit mindestens 30 Jahren vor sich hin gammelt.

Warum nur? Als Relikt mit Ost-Charme-Charakter kann ich dem viel abgewinnen. Ich bin aber auch nicht Kind in Brehme. Oder habe dort welche.

Schließlich: nicht etwa trotzdem, sondern genau deswegen fahre ich da gerne immer wieder hin. Zum Wandern und zum Gucken.

Schreiben Sie einen Kommentar