Von der Pflege abgeklärter Hoffnungen

Die letzten Stunden als fortysomething sind angebrochen. Viel Unbehagen und allerhand Angst wurden hin und her gewälzt. Aber auch wenn man es nicht wahrhaben will und sich fleißig in dem übt, was eh am besten klappt, dem Verdrängen halt, ändert es ja nichts.
Und spätestens übermorgen, denkt man, wird eh alles so sein wie vorher auch. Man wird älter, ist aber ja trotzdem nicht plötzlich auf einen Schlag alt.
Das Leben wird weitergehen, vermutlich.

Kontemplativer dürfte es ab und zu werden. Bereichernde Lektüre ist so schwer zu finden. Wenn aber doch, wie gut das tut! Juli Zehs Schilf letzten Sommer war wie eine große Einladung zurückzukehren in den Kreis der Buchleser. Der Schätzing’sche Schwarm, an dem ich seit Oktober knabbere, hält mich bei der Stange, vermag aber auch nicht mir mehr Lesezeit abzuringen als ehedem. Könnte also noch ein paar Jahre dauern, bis ich da durch bin. Wenn sich nichts ändert.

Was mir explizit fehlt, ist Jochen Reineckes Blog. Sein trockener, bissiger Stil und seine lebensnahen Geschichten habe ich äußerst gern gelesen. Damals. In der guten alten Zeit, als das Bloggen noch geholfen hat.

Und dieses Blog hier wird geschlossen, umbenannt, an andere Orte verschoben, mit Sichtschutz versehen und dann doch wieder geöffnet und zeugt damit treffend von der Unentschlossenheit und unklaren Perspektive seines Autors.

Vielleicht wird ja alles anders. Morgen.
Oder denn so.

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