Baustelle Am Rischen


Hurra: endlich wieder Bagger morgens vor der Garage, auf der Straße und überhaupt: Lärm und Dreck im Überfluß. Was will man mehr!

Verschwommener Blick


Dank sei dem lieben Hildi, der mir seine Lochkamera-Vorsätze für die Spiegelreflex-Kamera geliehen hat! Gestern Abend habe ich das endlich mal ausprobiert. Das wildwolkige Wetter paßte ebenso wie meine irgendwie indifferente Laune, um ein paar flaue, unscharfe und sehr unentschlossene Bilder zu machen. So ganz hab ich den Kniff noch nicht raus, wie man solche Bilder auch wirken lassen kann. Aber vielleicht kommt das ja noch. Seltsam ist es auf jeden Fall, durch den Sucher der Kamera fast nichts erkennen zu können, weil das kleine Löchlein so wenig Licht durchläßt. Es reicht gerade, wenn man ums Auge rum mit der Hand alles gut abdunkelt, Schemen, Umrisse, Schatten zu erahnen. Aber darin liegt der Reiz.
Während ich damit spielte brauste draußen immer wieder die Begeisterung auf. Die fußballnärrischen Nachbarn bejubelten unsere Jungs bei ihrem erfolgreichen Spiel gegen Portugal.

Dobar dan!

Hat Spaß gemacht, dieses Spiel zu gucken. Die Kroaten fand ich nicht nur gut, sondern auch sympathisch und nett anzusehen. Und das Spiel? Da in Trauer auszubrechen und all dieser nationale Quatsch – sorry, da fehlt mir jegliche Ader für. Leider ist es mir noch nicht gelungen, ein kroatisches Fähnlein aufzutreiben. Aber wenn, dann kommt das an mein Fahrrad! :-P

Sommerabend in der Stadt

Je weiter man hinein rollt, desto intensiver flirren noch die Hitzereste des Tages um die Ecken. Überall nur leichte Kleidung. Männer in kurzen Hosen, Frauen in Tops und Röckchen und noch kürzeren Hosen. Blicke, so weit das Auge reicht. Auf den Firsten an den sommerlich lauschigen Ecken sitzen die Amseln und singen endlose Abendlieder. Oben drüber ziehen die Mauersegler riesige elegant geschwungene Kreise und singen ihr Sommerlied, das mir immer durch und durch geht.
Im Park sitzen überall Grüppchen von Studenten und anderen jungen Leuten, trinken Bier und billigen Wein, philosophieren über die Leichtigkeit des Seins oder spielen Federball. Und vor den Fußgängerzonenkneipen stehen die Großbildglotzen draußen und spielen lauthals Fußball, die zahlenden Gäste wirken ganz klein davor. Ich weiß gar nicht, wer heute spielt, frage mich nur, wie man das aushält darüber zu wohnen und dieses sinnfreie Gelaber des Fußball-Moderators über Stunden –

Ich fahre auf meinem Rad mitten hindurch, längs und wieder quer und atme all das ein. Eigentlich schon davon trunken kehre ich noch in den local Supermarket ein, hätte nicht übel Lust, meine Lieblingskassiererin zu umarmen dafür, daß der Laden noch geöffnet ist um halb zehn, und kaufe ein Sixpack Staropramen. Mit einer Flasche davon sitze ich nun im Garten, schaue dem Mond zu und schreibe.
Diese Sommerabende sind es, wofür es sich lohnt zu leben.

Baustellen-Blues


… und endlich mal wieder ein Grund sich so richtig zu ärgern und aufzuregen. Über die Stadt Göttingen, die uns gut zwei Jahre lang mit Baustellen rund um unser Wohnviertel beglückt hat. Und nun erneut damit anfängt, unsere Straße aufzureißen, die sie gerade erst vor wenigen Wochen zu asphaltiert hat.
Wir freuen uns auf einen weiteren Sommer, den wir mit Staub fressen verbringen dürfen.
Diesmal mit dem besonderen Highlight, daß wir zu unseren Autos durch all den Dreck erstmal längere Wanderungen werden unternehmen dürfen.

Von all dem nervtötenden Lärm, den wir zusätzlich zu dem unserer expansiven und bauwütigen Nachbarn auch noch bekommen werden, ganz zu schweigen…

Mit der Bahn weiter bergab

So ganz nebenbei und online nicht auffindbar (deshalb kein Link) lese ich in der taz (nicht etwa im Göttinger Tageblatt), daß die DBAG ihre Intercity-Züge zwischen Göttingen und Hannover ab 2009 nicht mehr durchs Leinetal sondern auf der ICE-Strecke durch die Tunnel schicken will. Dies bedeutet einmal, daß die Orte Northeim, Kreiensen und Elze damit von der halbwegs schnellen Verbindung an die nächsten Großstädte abgeschnitten werden. Das bedeutet außerdem, daß man mit dem Intercity keine nur unwesentlich teurere Alternative zum Metronom mehr hat. Sondern daß man im Intercity zwar für relativ wenig Geld schnell nach Hannover kommt, dafür allerdings mit Ohrenschmerzen bezahlen muß. Denn die älteren Wagen sind nicht so gegen die extremen Druckschwankungen bei Tunnelfahrten isoliert wie die ICEs. Ist es das wert?
Und die schnodderige Antwort der Bahn auf ein Nachfragen, ob diese Änderung wirklich nötig sei: die Bahn müsse auch diese Strecke wirtschaftlich betreiben – läßt einem doch nur noch den Unterkiefer runterklappen.
Beim Führungsstil des Mehdorns indes wundert einen da nichts mehr.

Internet-Rezession?

Die Besucherzahlen sind seit Monaten in kontinuierlichem Rückgang begriffen. Auf all meinen Seiten, Unterseiten und Nebenseiten. Damit einher geht auch ein dramatischer Rückgang der emotionalen Einnahmen: kaum jemand schreibt noch Kommentare. Wie kann man dem begegnen außer durch einschneidende Rationalisierungsmaßnahmen?
Indem wir nun mit weniger Leuten mehr und massentauglicheren Content produzieren? Stündlich irgendwelche Alarmmeldungen ausgeben oder kommentieren? Schreckensbilder vor Ort machen und per mobile blogging sofort veröffentlichen? Schließlich ist Geschwindigkeit immer schon ein wesentliches Gebot im Internet gewesen. Nichts ist so gestrig wie eine Nachricht, die schon woanders zu lesen war.

Nein.

Wir werden uns stattdessen ein wenig zurückziehen und uns in Bescheidenheit üben. Lieber ein paar Blogs weniger bedienen, dafür aber mit Qualitäts-Content.