WordPress-Update auf 2.5

Die frisch herausgekommene WordPress Version 2.5 hat mich gereizt. So sehr, daß ich es auf mich genommen habe, mein Uralt-Galerie-Plugin Exhibit in mühevoller Handarbeit rauszuschmeißen. Das heißt, ich mußte alle Posts, die kleine Exhibit-Galerien enthielten, umschreiben und die Einträge in der MySQL-Datenbank entfernen. Denn Exhibit funktionierte schon unter WP 2.0 nur noch eingeschränkt.
Dann habe ich das etwas neuere, aber auch schon nicht mehr wirklich aktuelle MyGallery auf die letzte Version aktualisiert. Dieses Plugin wird offenbar auch nicht mehr gepflegt, da werde ich also noch mal bei müssen. Aber das eilt nicht, denn es funktioniert immerhin noch.
Tja, und dann Datenbank-Backup und das ganze WP-Verzeichnis auf meinem Heim-PC konserviert.
Soviel Sicherheit muß dann doch sein für ein Blog, das bald fünf wird.
Aber nach dem eigentlichen Update war dann nur noch 1 Schritt nötig, um es rund zu machen: die Umstellung auf UTF-8. Denn mit ISO was weiß ich, das ich bislang genutzt habe, wurden im Admin-Menü einige Umlaute nicht richtig angezeigt. Erfreulicherweise sind Postings und Kommentare davon fast unberührt geblieben. Das habe ich bei früheren Umstellungen vom einen auf den andern Zeichensatz auch schon ganz anders erlebt. Jetzt bleibt offenbar nur noch das Update von get_recent_comments, das noch Fragezeichen statt äöü anzeigt ;-)
Alles andere ging einfach so. Reibungslos. Das übliche Database Upgrade und fertig.
Ich finde es toll.

Geizmar’s next top model

Am Sonntag scheint die Sonne und Mutti und Vatti räumen endlich mal den Garten auf. Seit Monaten hat sich da Schrott und Müll aller Art angesammelt, von der längst ausrangierten Sandkastenmupfel bis zum Stumpf des Apfelbaums, der einem der Winterstürme zum Opfer gefallen ist.
Meanwhile on the other side of the house… – arrangieren die jungen Damen der Nachbarschaft megaspontan und phantasievoll den Geizmar-next-Topmodel-Contest. Von der Sechzehnjährigen bis zur Siebenjährigen sind sie alle dabei, holen sich witzige, abgefahrene und völlig alberne Klamotten aus Schubladen und Schränken, machen mit ipod und Boxen-Dockingstation ordentlich Lautstärke, lassen die Charts rauf und runter laufen und stelzen dazu den Stichweg rauf und runter, wie sie das von Heidi K gelernt haben.
Selbe Sozialisation alle offenbar, so wie sie die einschlägigen Bewegungen, Gangarten und Posen drauf haben.

Ich hasse diese Sendung ja. Abgrundtief. Wenn ich sehe, wie meine große und eigentlich ganz vernümpftige Tochter da schmachtend vor sitzt und meine Frau dabei, dann wird mir irgendwie anders und ich muß dann woanders hingehen.
Aber wenn die versammelte Mädchenschar das nachäfft mit dem ihr eigenen Humor, dann ist das etwas ganz anderes. Und ich darf und muß dann natürlich auch Photos machen. Das Licht ist zwar leider unter aller Kanone und mein Autofokus verdammt oft viel zu langsam – oder die Mädels zu schnell, aber das eine oder andere wirklich witzige Bild entsteht doch dabei.
Es macht vor allem Spaß und bringt sie nach laaanger Winterpause alle wieder zusammen, endlich.

Oster-Tour


Dieses Jahr mit Ostern im Schnee und so haben wir uns die ganz große Brocken-Tour gegeben: mit der Harzer Querbahn und der Brockenbahn von Nordhausen über so illustre Orte wie Niedersachswerfen, Eisfelder Talmühle, Sorge, Elend und Drei Annen Hohne rauf auf den höchsten Berg im Harz. An die 7 Stunden Eisenbahnfahrt mit Dampflok für eine knappe Stunde skurrilster Szenerie auf dem tief verschneiten Berggipfel. Cooler hätte es nicht sein können. Der ganze Tag einfach großartig. Bilder demnächst an den bekannten Stellen…

Gehört Ostern spaßbefreit?

Unsere geizgeile Fun-Gesellschaft nutzt natürlich auch die dusteren kirchlichen Feiertage im Frühling, um über die Runden zu kommen. So plakatieren die Göttinger Sündentempel (auch Clubs oder früher Discos genannt) an den Göttinger Straßen, daß es an den Ostertagen die lange Nacht für Männer und Bunny-Rammel-Parties und ähnliche Events geben wird. Veranstaltungen, die den Betreibern ordentlich Geld in die Kasse spülen werden und die Leute anlocken, die sich davon einen hohen Fun- und Geilheitsfaktor versprechen.
Nichts Neues soweit. Das ist doch eigentlich keine gesonderte Erwähnung wert.
Neu ist, daß das Göttinger Lokalkäseblatt sich in einem groß angelegten Artikel zum Thema darüber mockiert, wie frevelhaft mit den religiösen Gefühlen der Gläubigen umgegangen werde. Die Stadt, die wissen schaffen soll, werde zum Sündenbabel. Und das an Ostern.
Danach kann ja eigentlich nur noch die Welt untergehen.

Ist es wirklich angebracht, vor diesem Hintergrund an den Respekt dem Osterfest gegenüber zu appellieren? Wie verträgt sich das mit dem rein kommerziell orientierten Ostermarkt vor dem alten Rathaus, den dasselbe Käseblatt glücklich anpreist? Dieser Markt hat nichts mit der Osterbotschaft zu tun, sondern ausschließlich mit Gewinn aus dem Verkauf von dicken bunten Eiern (und Zubehör).

Leider hat es die Kirche immer gut verstanden, aus der Unterdrückung von Gefühlen, auch und ganz besonders körperlichen Gefühlen, Kapital zu schlagen. Glaubenskapital, das im Lauf der vielen dunklen vergangenen Jahrhunderte immer mal gern mit besonders brachialer Gewalt eingetrieben wurde. Diese dunkle Zeit haben wir, oberflächlich betrachtet, hinter uns gelassen. Heute haben wir die Orientierung unserer körperlichen Gefühle in die Hände von Firmen übergeben, die damit professionell und enorm effektiv umgehen und Geld verdienen können. Das nennen wir gesellschaftlichen Fortschritt.

Nach meinem Verständnis geht es für Christen an Ostern um Befreiung! Nichts anderes. Die Befreiung davon, irgendwelchen Götzen hinterherlaufen zumüssen, Idealen nacheifern zu müssen, irgendwelchen Normen entsprechen zu müssen. All das ist ans Kreuz genagelt worden. Erledigt.
Warum sollen die Leute, die bereit und in der Lage sind, ihre befreite Situation gedanklich zu erfassen und zu verstehen, ihre Freude darüber nicht ausgelassen feiern dürfen? Egal wo und wie. Und die Leute, die nicht drüber nachdenken, warum auch immer, die werden das erst recht nicht tun, wenn man ihnen die Tür vor den angeblichen Orten der Sünde zunagelt.
Und wer am dusteren Karfreitag lieber zuhause im Kämmerlein seine Ruhe haben möchte, der kann das doch bitte einfach tun.

Guter Tag heute

Gut geschlafen.
Gut gelaufen.
Gut gefrühstückt.
Gut telefoniert.
Gut gelaunt.

Nachgetragener Winter


Als ob das jetzt nötig wäre. Nee, also echt!

[edit 90 Minuten später]
Nun schneit es dichte Flocken, sehr schräg. Alles wird weiß. Selbes Timing wie vor 2 Jahren.

Glückwunsch, Gerhard!

Heute wird Gerhard Seyfried 60.
Dazu möchte ich ihm aufs herzlichste gratulieren!

Seine Cartoons haben schon vor 30 Jahren mein Leben bereichert und tun es noch heute. Anläßlich des taz-Artikels zum Tage drücke ich meinen Kindern das schmale bunte Bändchen „Invasion aus dem Alltag“ von 1981 in die Hand. Die fangen darauf hin sofort an, sich laut gackernd an der Teuropa-Karte zu erfreuen. Und an den vielen liebevoll gezeichneten Details, von denen jede einzelne Seite übervoll ist. Eine witziger als die andere. Immer noch.

Sonne über Göttingen


Da erstrahlt die Elbinger Straße in lange nicht gesehenem Glanze. Auch wenn sie immer noch nicht Fahrradstraße geworden ist. Obwohl die Herren Meyer und Dienberg das letztes Jahr November so überaus vollmundig angekündigt hatten.
Aber das war ja auch letztes Jahr.

Seit acht Jahren

So lange gibt’s jetzt schon grapf-Bilder im Internetz. Fing seinerzeit an mit der formschönen URL private.addcom.de/grapf, die es ironischerweise immer noch gibt.

Am 14. März 2000 wurde die damalige kleine Galerie auf grapf.de umgeschwenkt. War ich stolz! Von den damaligen 3 täglichen Zugriffen auf die Seite waren jeweils 2 von mir, um zu sehen, ob der Zähler schon weiter gezählt hatte. Und die andern waren von Freunden und Verwandten, die ich lange genug genervt hatte.

Wieviel Zeit man damals mit der Layout-Gestaltung verbracht hat! Als es CSS noch nicht wirklich gab, die ganze Galerie-Technik mit php und MySql erst recht nicht. Jeder Link und jede einzelne HTML-Seite war von Hand erstellt und entsprechend groß die Fehlerzahl und entsprechend langwierig die Fehlersuche.
Einzelne Bilder kommentieren zu lassen, war noch nicht einmal als konkreter Traum am Horizont, man hatte lediglich Gästebücher, gemietete, als Preis mit nerfiger Werbung verunziert, die man regelmäßig wechseln mußte, weil sie irgendwann aufhörten zu funktionieren.

Die erste große Anerkennung erfuhr die Galerie Grapf, als web.de meine Bahnbilder als Linktipp der Woche anpries. Die Besucherzahlen kletterten innerhalb von Stunden auf das Zichfache ihres Normalwertes. Leider war das schon alles. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es von buchstäblich tausenden von Besuchern kein einziges feedback. Endlose stumme Klicks. Nichts sonst. Dieses Gefühl mochte ich nur sehr bedingt.

Eine völlig neue Welt eröffnete das Erscheinen der Weblogs. Aber dazu mehr Ende April, wenn dieses Blog hier Jubiläum feiert.

Zwischenwirklichkeit

Ich darf eine U-Bahn steuern. Gut möglich auch, daß ich es einfach tue, ohne gefragt zu haben. Ich drücke den Geschwindigkeitsregler nach vorn, die Bahn fährt los, in den Tunnel hinein. Das Gefühl ist gut, ich bin aber sehr vorsichtig. Aus dem Off ertönt eine freundliche tiefe Männerstimme, die mich ermutigt schneller zu fahren. Die moderne Sicherungstechnik lasse jetzt ganz andere Geschwindigkeiten zu. Ich denke an die Fahrgäste hinter mir, ich versuche sie mir vorzustellen, aber nur ganz kurz, dann gebe ich mehr Gas. Es lockt die Schwärze vor mir. Im Licht meiner Scheinwerfer bemerke ich dann eine Kurve, auf die wir zufahren. Ich will abbremsen, plötzlich und hart, aber die Stimme, die sich nun zu so etwas wie einem Fahrlehrer materialisiert, greift ein, bedeutet mir weiter, ich könne da ruhig schneller fahren. Kein Problem.
Dann kommen in Kopfhöhe seltsame Rohre und Gestänge auf mich zu. Die U-Bahn, die ich steuere, ist offen, wie mir auffällt. Weder Windschutzscheibe, noch Dach. Ich muß mich ducken, damit ich die Rohre nicht an den Kopf kriege.
Da fahren wir aber auch schon in den nächsten Bahnhof ein. Bremsen ist jetzt ok. Wenn nur dieses nerfige Piepsen nicht wäre. Irgendwo hinter mir. Ich versuche es abzustellen. geht aber nicht, weil ich erst die Bahn zum Stehen bringen muß. Was mir dann zum Glück ohne großes Rucken gelingt. Dann greife ich neben mich, hinter mich und stelle das Piepsen, das mein Wecker von sich gibt, ab.
Es dauert ungewöhnlich lange, bis ich weiß, wo ich bin.

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Ärger mit der Telefonie

Wer bei uns anruft, hört vor allem sich selbst. Und das nervt. Ursache ist die DSL-Telefonitis, Verzögerungen, die möglicherweise mit der Firmware in der Fritzbox zu tun haben.
Besonders ärgerlich daran ist, daß dieses Problem erst neuerdings aufgetreten ist. Per VoIP telefonieren wir schon länger und bis vor kurzem war das überwiegend erfreulich, weil viel billiger als normal über Festnetz.

Und das Telefonieren mit dem Handy macht auch keinen Spaß mehr, in erster Linie wegen des äußerst kundenunfreundlichen Geschäftsgebarens von O2. Früher einmal war ich begeistert von der Idee mit der Homezone, von der aus mal so günstig mit dem Handy telefonieren konnte. Heute ärgert man sich über den äußerst dummerweise abgeschlossenen Genion-L-Vertrag, der jeden Monat 35 Euro kostet und trotzdem nur Flatrate ins Festnetz und nach O2 beinhaltet, während Gespräche in andere Netze satte 19 Cent kosten. Aber man kommt aus diesem Knebelvertrag auch nicht raus. Allein ihn zu reduzieren, also in eine weniger teure Variante zu wechseln, kostet zur Zeit 150 Euro Wechselgebühren. Wobei man bei jedem Anruf bei der zuständigen Hotline leicht andere Ansagen bekommt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als daß O2 seine Kunden mit Macht loswerden will.