Relikt wiedergefunden

Die Uranfänge des grapf.log sind immer noch online, stellte ich fest. Und weil ich die immer noch sehenswert finde, verlinke ich die mal hier. Aber Besuch auf eigene Gefahr: da die jetzt nicht mehr im ursprünglichen Zusammenhang stehen, könnte der eine oder andere Link ins Nirvana führen.
Egal: hier gehts zum Göttinger Journal.
Und hier ist ein Pamphlet gegen die Südumgehung (mit Bildern).

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Abschied

Für diese Augenblicke, mit ihr hinter mir auf dem Rad durch die Morgende fahrend, würde ich glatt noch mal Vater werden.

Gewitterlauf

Die ganze gefühlte zweite Nachthälfte war es schon am Blitzen und am Grummeln da, jenseits des Leinetals, weit im Westen. Weit genug weg um nicht wirklich zu stören, aber doch auch zu nah, um einfach weiter schlafen zu können. Weiter schlafen? Na ja, bei um die 25° war da eh nicht viel zu wollen.
Aber ich lief dann los, um sechs, nach Westen, auf die große Wolke zu, die jetzt doch deutlich näher schien als noch vom Schlafzimmerfenster aus, die jetzt faszinierende Formen angenommen hatte, sagenhaft viele Blautöne, wellenförmig quer verlaufende Linien, und aus der es vor allem rechts an der Seite immer wieder blitzte. Bis zum Grummeln vergingen dann jeweils kleine Ewigkeiten. Sonst wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, über’s Feld und über’n Deich –

Als ich die Reinhäuser Landstraße überquerte, zu meiner Rechten sich die Drachenwiese ausbreitete, da war die Wolke nicht mehr da hinten im Westen, sondern da war sie vor mir.
Über mir.
An mir dran.
Wolkenfetzen hingen da herunter, in tiefdunkelgrauem Blau, wie Lefzen. Und an zwei Stellen waren spiralförmige Turbulenzen eingebettet. Unheimlich. Und am rechten Rand ganz deutlich Fallstreifen vom Regen. Und genau da blitzte es grell und zickzackig und erdwärts. Aggressiv wirkte das. (Toby seine Bilder davon)
Und genau da rutschte mir denn doch mein Gewitter-Chaser-Jogger-Herz in die kurze Hose und ich machte kehrt, ein paar Meter jedenfalls und beschloß, eine deutlich geschütztere Strecke zu laufen, an Häusern entlang und unter Alleebäumen. So direkt wollte ich es dann doch nicht herausfordern.
Und als es dann noch ein paar Mal öfter blitzte und lauter und näher donnerte, war ich auch ziemlich froh über diese Entscheidung.
Aber ein geiles gruseliges wohliges Gefühl war es trotzdem. Ganz besonders, als auf den letzten zwei Kilometern die Dusche angeschaltet wurde, so eine angenehm erfrischende von der großtropfigen Art. Die bewog mich dann sogar auf dem letzten Stück das Laufhemd auszuziehen und es mir direkt auf die Haut prasseln zu lassen. Köstlich!
Das eigentlich gewittrige dieses Gewitters aber zog natürlich – wie 95% aller Gewitter – weit an uns vorbei. Die Dusche wurde nach zehn Minuten wieder abgestellt und wir konnten nett und gemütlich draußen vorm Haus frühstücken.

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Radtour in den Kindergarten

Eine Bilderserie zur Erinnerung an ungezählte fröhliche, stressige, sonnige, verschneite, regnerische, stürmische oder neblige Touren am frühen Morgen von Geismar zum Leineberg.

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Wir und die Internettelephonie

Es begann alles mit dieser supergünstigen Deutschlandflatrate, die ein namhafter deutscher Provider seit geraumer Zeit für sagenhafte 4,95 Euretten anbietet. Die wollte ich haben. Also wurschtelte ich mich durch das spacige Controlcenter auf der Suche nach geeigneten Schaltflächen, die mich meinem Begehr näher bringen sollten.
Nach längerem Suchen in Kunden-Shopping-Center bzw. Vertrags-TuneUp und ähnlichen prima logisch beschrifteten Abteilungen fand ich dann tatsächlich die Möglichkeit, meinen DSL-Anschluß upzugraden, nämlich auf DSL6000. Was ich ja gar nicht wollte. Schien aber Bedingung zu sein, wenn ich die Flatrate haben wollte, die für 4,95.
Bis ich nach weiterem Geklicke noch einen Seitenweg fand: Sonstige Änderungen oder so ähnlich, ganz unten im ganz klein gedruckten. Da konnte ich tatsächlich die Flat anklicken, hier allerdings für 9,99 Euretten, weil die halb so teure Variante nur in einigen ausgewählten Großstädten verfügbar ist. Und da gehört Göttingen nicht zu.
Tja.
Zu dem langen Gesicht gesellte sich bald ein noch längeres, als ich nach dem Anklicken der 9,99-Flatrate schon wieder gefragt wurde, ob ich dazu nicht gleich DSL6000 bestellen wolle. Und ich hatte den ablehnenden Klick noch nicht ganz fertig gesetzt, da kamen schon mehrere dicht hintereinander folgende Aufforderungen, sofort und ganz umsonst auf DSL-Telephonie umzusteigen. Kostenlos für nur 9,95 Euretten pro Monat ganz Deutschland anrufen. Klang zwar verlockend, wollte ich aber dann doch nicht. Wir telefonieren eigentlich eh schon genug. Man muß da nicht noch zusätzliche Anreize schaffen, denkt man.
Also auch abgelehnt. Dann mußte ich ausdrücklich bestätigen, daß ich kein Fastpath haben wollte und auch kein kostenloses Norton-Sicherheitspaket, das nach 6 Monaten automatisch kostenpflichtig wird, aber natürlich jederzeit abbestellbar ist (unter Beachtung handelsüblicher Kündigungsfristen, selbstredend).
Puh, dachte ich, als ich endlich bei so etwas wie dem Warenkorb angelangt war, wo nun tatsächlich nur die Flatrate für 9,99 Euretten drin stand. Plus einmaligen Einrichtungskosten von 29,95 Euretten. Einrichtungskosten? fragte ich mich. Die Suche nach einer Erklärung, wen oder was es da einzurichten gab, blieb bis heute erfolglos.
Und deshalb hatte ich da dann auch endgültig die Lust verloren. Und ließ die Flatrate Flatrate sein.

Zwischenzeitlich hat der namhafte deutsche Großprovider aber seine Taktik geändert. Jetzt ist alles einfacher. Ich kann die Flatrate einfach so bestellen, ohne irgendwelche Zusatzgimmicks, die mich gar nicht interessieren. Und die Internettelepfonitis kann man trotzdem mit dazu haben, für umsonst oder für 9,95 und dann ganz für lau.
Und da meine Nachbarin mir gestern ganz stolz erzählte, daß sie genau sowas jetzt habe, bin ich jetzt ganz geierig drauf, auch dazu zu gehören, via VOIP ganz Deutschland mit Telefonaten zu übersäen.
Ich bin jetzt soweit, daß ich bereit bin, sogar die Extra-Hardware dafür zu bestellen und sehe mich im Nu vor dem nächsten Problem: welche soll ich denn jetzt nehmen?! Einfach nur den Telepfonier-Adapteur oder die Sorf&Föhn-Box oder die Sörf&Föhn-Box mit WeLahn? Ganz ehrlich: ich blick nich mehr dran lang. Wenn ich mir die Produktbeschreibungen durchlese, fühle ich, wie Wadenkrämpfe entstehen, obwohl meine Waden gerade gut geerdet sein sollten (nach dem Altstadtlauf und so). Schließlich habe ich ja schon so einiges an Equipment im Keller an die Wand getackert. Den NTBA und den Splitter, das DSL-Modem und den Router und all das. Und wenn ich das jetzt im Prinzip ja so weiter benutzen will, aber auch VOIP telefonieren, was brauch ich denn jetzt neu dafür und wo schließ ich das dann an?
Sehnse, und genau das sagt einem nämlich keiner. Plötzlich blinkt es zwar von überall her bunt, aber keiner sagt: nimm doch diesen hier, dann klappt’s auch mit der Internettelepfonitis.

Könn Sie mir helfen bitte, vielleicht?

(nach Diktat zur Kur)

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Visitenkarte


Vierter Entwurf, der erste, der mir selber richtig gefällt.
Eure ungeschönten Meinungen möchte ich jetzt gern lesen. Alle :-)

Bilder von unserem Altstadtlauf


Die Bilder 1 bis 3 wurden von Toby gemacht, der sich dankenswerterweise auch sonst als Dreh-, Angel- und Sammelpunkt bei diesem Ereignis zur Verfügung stellte und deshalb leider selbst nicht mitlaufen konnte.

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Da bräut sich was zusammen


Am Abend des bisher heißesten Tag des Jahres (von ca. 38° ist die Rede) hat man zunächst das Gefühl, mit dem Rad durch einen Föhn zu fahren. Auf Stufe 2. Wären die Haare naß, würden sie binnen Sekunden trocknen. Auch weil die Luft absolut kein Nanogramm Feuchtigkeit zu enthalten scheint. Dadurch schwitzt man auch kaum.

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Ausweispflicht?

Och nö. So als Blogger unterwegs brauch ich glaubich nicht unbedingt so einen Ausweis. Selbst wenn der besondere Türen öffnen sollte. Da bleib ich lieber draußen im Freien.
Aber hin und wieder sehr hilfreich wären Visitenkarten, die ich so aus der Tasche zücken könnte, nachdem ich irgendwo in freier Wildbahn Leute geknipst habe, denen ich dann mitteilen möchte, auf welcher Website sie demnächst Bilder von sich selbst sehen können.
Aber das lappt dann so sehr ins analoge, ja reale Leben, das mich das völlich überfordert. Vielleicht hat ja jemand einen freundlichen Tip, wo man für einen angemessenen Preis schicke Visitenkarten bekommt.

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Vorlauf

An diesem wunderschönen himmelblauen und strahlend sonnigen Morgen des letzten Schultags sind es erst 16° im Schatten und man kann noch in Ruhe draußen frühstücken, ohne daß einem der Schweiß in den Kaffee tropft.
Aber wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe.
Denn heute Abend ist Altstadtlauf in Göttingen. Bei sicher deutlich mehr als 30° im Schatten wird die Luft in den engen Straßen vermutlich kaum atembar sein. Wir werden erstmals alle laufen. Alle fümfe und dabei alle vier Streckenlängen mitmachen: von 700 m bis 10,45 km.
Seit Wochen trainiere ich für dieses Event, freue mich darauf, auf diese ganz besonders intensive, konzentrierte Atmosphäre beim Laufen. Und gleichzeitig habe ich Bammel davor. Daß es einfach zu heiß sein wird, daß mir die Füße zu doll wehtun oder ich einfach umfalle.
Na, wird schon werden, irgendwie.

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Entschleunigung

oder Deeskalation (auch so ein schönes Wort), nämlich eine etwas geruhsamere Herangehensweise habe ich mir vorgenommen. Ab sofort will ich die Taktrate von Bilduploads in meinen Photoblogs den Realitäten annähern, also nicht mehr jeden Tag ein neues Bild uppen, sondern nur noch dann, wenn es welche gibt, wenn sie passen und wenn sie richtig gut sind.

Und wenn ich auch Lust dazu habe.

Gar zu oft ertappt man sich doch bei Verlegenheits-Uploads oder die Eitelkeit flüstet mir ein: Jung, du hast doch 1 Auftrag. Und dann kommen die Griffe in die Mottenkiste, bloß um in der Taktrate zu bleiben, Motto: die Konkurrenz schläft nicht.
Die Frage ist nur: wer ist eigentlich die Konkurrenz und worum geht der Wettbewerb?

Gestern plauderte ich mailenderweise mit einer bekannten Photobloggerin über die jüngsten Entwicklungen in einschlägigen Photoblog-Portalen (z.B. blimage.de oder coolphotoblogs), die so einen gewissen Übereifer bei einigen Kandidaten erkennen lassen, um jeden Preis in die Top Ten, am besten gleich auf Platz 1 zu kommen.
Wozu das? fragt man sich.
Es ist für so einen rasanten Aufstieg nötig, wie in der fotocommunity z.B. auch, nicht nur regelmäßig Content zu produzieren, sondern vor allem quasi ununterbrochen in anderen Blogs zu kommentieren, so ausdauernd und so gewinnend wie möglich. Denn dann kommen die andern Photoblogger auch alle brav zu mir, kommentieren nett bei mir und voten für mich dort, wo es was zu voten gibt. Am besten bitte ich sie noch per Mail um’s Voten und ums Verlinken.
Wieviel demnach die Listenplätze des einzelnen Blogs mit der Qualität der ausgestellten Bilder zu tun haben? Tja.

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Zur Nacht der Kultur


spielt die Bläserklasse des 5. Jahrgangs der Georg-Lichtenberg-Gesamtschule im Hof der Sankt Michaels Kirche auf.

Die Kindergarten-Radtour

Noch zwei Wochen. Dann ist die Zeit der gelegentlichen Radtouren morgens vorbei. Dann wird sie in einen anderen, viel näheren Kindergarten wechseln. Im Moment habe ich das Gefühl, daß mir der Abschied schwerer fallen wird als ihr. Es war immer etwas besonderes, in den ersten Jahren mit ihr hinter mir im Kindersitz, seit nun schon weit mehr als einem Jahr auf dem Nachläufer.
Wie das war, als sie noch dodadodadoda machte! Als sie die ersten Lieder sang. Als sie das Traumhaus kennenlernte und später das abgebrannte Haus, das im Lauf der Zeit zum kaputten Haus wurde. Oder wenn wir die Häschenstrecke fuhren, deren letzter Teil parallel zur Eisenbahn verlief, die wir dann riefen. Und die kam, fast immer, auf Zuruf. Wie wir die quakenden Frösche entdeckten oder den Reiher, der am Rand des Leineufers stand und auf Fische wartete. Wie stolz und glücklich sie stets war, wenn sie Vögel oder andere Tiere vor mir entdeckte.
Immer diese eigenartige Mischung aus Momenten besonderen Glücks und der Hektik, sie im Kindergarten abliefern und anschließend zur Arbeit fahren zu müssen. Manches Mal im Regen, bei Sturm, auf vereisten Wegen, im Schnee, bei säuischer Kälte oder – wie in diesen Tagen – in schweißtreibender Hitze. Und tropsdem. Das Gute ist stärker und fast immer war diese Tour ein wunderbarer Start in den Tag.
In unserer Erinnerung wird es einen wichtigen Platz haben. So wie die Erinnerung an die Zeit mit den beiden Großen: die gleiche Tour, nur mit zwei Kindern im Anhänger. Wie gute Laune die immer hatten. Wie sie zusammen sangen oder sich Witze erzählten.

Leben ist Bewegung.
Nichts bleibt, wie es war.

Die Wärme in diesen Tagen

Lebenselixier.
Für’s Arbeiten ist es zwar allenfalls suboptimal, wenn man mit den Fingern immer an der Tastatur kleben bleibt, mit den Armen an den Lehnen und mit den Beinen in der Hose – aber das Lebensgefühl, wenn man morgens um halb sieben schon draußen frühstücken kann und abends um zehn noch nur mit Shorts draußen sitzen kann, das ist einfach rundum gut.
Dieses tief einwirkende Gefühl von Leichtigkeit.
Die immer wieder neue Freude über neue Blumenköhle am Himmel.
Die offenherzige Bekleidung junger Damen in der Stadt.
Und jeden Tag mindestens ein Eis essen und dahinschmelzen.

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der die das – wieso weshalb warum

Es heißt das Blog. Ist doch klar. Weil kommt von das Web plus das Log.
Daß manche Leute ungeachtet dessen immer schon meinen, Weblogs seien eine männliche Domäne, es müsse also der Blog heißen, ordne ich genauso ein wie die weit verbreitete Unsitte, den Komparativ mit wie zu bilden, also größer wie zu sagen. Statt größer als.
Daß nun der Duden auch der Blog gestattet, macht es nicht richtiger, in meinen Augen. Aber das scheint eine reine Frage des Opportunismus zu sein. So wie viele Leute die Stati sagen, wenn sie die Mehrzahl von Status meinen, die tatsächlich Status (mit langem u) lauten würde, was aber kaum ein Nichtlateiner weiß. Oder die Sache mit den Visa, von denen eins Visum heißt…
Autoritäre Rechthaberei führt hier aber genauso wenig weiter wie schlonziges Mir doch egal, ich red wie’s mir gefällt. Sprache verändert sich genauso wie die anderen Kommunikationsformen und Werkzeuge, derer wir uns bedienen. Durch E-Mail und SMS sind viele neue Wörter, oft durch Abkürzungen, entstanden, die es vorher nicht gab und die Leute, die die neuen Techniken nicht nutzen, auch nicht verstehen. LG zum Beispiel, oder cu. Oder die Smilies.
Oder oder oder.
Ich finde es gut darüber zu diskutieren und zu streiten. Sprache ist etwas lebendiges, ihre Entwicklung gibt unmittelbar Aufschluß über unsere Identität als Gesellschaft, als Volk, als kommunizierende Gemeinschaft. Worauf es ankommt, ist meiner Meinung nach vor allem, daß wir uns verstehen. Und daß dieses Verstehen so genau und so spezifisch wie möglich stattfindet.
Das ist einer der Gründe, warum ich daß immer noch mit ß schreibe und Delphin mit ph. Meinen Kindern erkläre ich aber ohne mit der Wimper zu zucken, daß daß jetzt mit ss zu schreiben ist und daß sie das mit dem Delphin oder der Philosophie so halten können wie ein Dachdecker. Oder Dachdäcker. Je nachdem ob es von decken oder von Dackel kommt. :-)
Anstrengend, oder? Ansträngend?
Wiedemauchsei, das grapf.log war immer schon mein Ding – aber wer’s männlich braucht, kann hier trotzdem lesen – und mitstreiten, wenn’s beliebt. :-)

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