Dauerblitze und Starkregen

Gaaanz langsam nähert sich Wetterleuchten. Über Stunden, so scheint es, baut es sich allmählich zu einem Gewitter auf, bis es dann zwischen drei und vier Uhr plötzlich mit bis dahin nicht gekannter Wucht zu regnen beginnt. Im Dachzimmer hört es sich an, als würde eine Lastwagenladung Kies abgeworfen. Oder Hochgeschwindigkeitshagel. So laut, daß man die zahlreichen Donnerschläge kaum hören kann. Dazu der Eindruck ewigen Dauerblitzens, verteilt auf den ganzen Himmel, ringsum, als sei da eine riesige Neonlampe am Flackern.
Vor dem schon bin ich durch alle Kinderzimmer gegangen und habe die Fenster geschlossen. Trotzdem steht jetzt mein Sohn an meinem Bett und hat Angst. Das hat es jahrelang nicht gegeben.
Der Starkregen ist nach einer Viertelstunde vorbei, das eigentliche Gewitter entfernt sich wieder, der Stroboskop-Himmel scheint aber zu bleiben. Ich schlafe wieder ein.
Morgens um sechs blitzt es wieder. Oder immer noch? Bald darauf die nächste Starkdusche. Ich erinnere mich deutlich, daß es in Göttingen zuletzt vor 9 Jahren so geregnet hat. An Pfingsten 1997 hatten wir innerhalb von 24 Stunden 60 mm…
So viel war es heute Morgen nicht, weil einfach nicht lange genug. Aber die Intensität – zum Fürchten.
Meinen Weg zur Arbeit trete ich unter trockenem Himmel an, aber schon als ich mein Fahrrad aus der Garage hole, scheint eine düstere, zerfaserte Wolkenwand aus dem Leinetal zu uns herauf zu quellen. Und so beginnt es auch schon nach ein paar hundert Metern wieder zu regnen.
Ich stelle mich unter einen Baum, später in den Eingang eines Hauses, schließe spontan Freundschaft mit einer anderen Radlerin, die auch gern zur Arbeit fahren würde, aber auch nicht durchnäßt dort ankommen kann. Wir warten gemeinsam auf das Ende des Schauers und schaffen es dann in die Stadt, bevor der nächste beginnt.
Aufwühlend, so eine Gewitternacht. Immer wieder.

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Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. jessy

    hier in braunschweig war es um halb vier genauso, da stand ich auch halb nackt im treppenhaus und hab die fenstern zu gemacht und auf dem balkon bäumchen gerettet. schon aufregend. naß bin ich auch geworden… aber ehrlich gesagt ich liebe regen!

  2. Daniel

    Bin gegen 3.30 aufgewacht (in GÖ) und dachte der Weltuntergang wäre nahe. Die ständigen Blitze waren beängstigend (selbst für jemanden dem Gewitter sonst nichts ausmachen).

  3. Jo

    Aus Osnabrück gibt´s nur grauen Himmel und ein bischen Regen zu vermelden. (Noch)kein Gewitter zu sehen. Die Sonne leider auch nicht, wo ich doch nun für mein blog ein paar schöne Fotos machen könnte…

  4. hildi

    Ich habe heute nix mitbekommen. Entweder war ich so müde, dass ich das komplette Gewitter verpennt habe. Oder wir hatten hier nix in Berlin.

    Ich bin relativ trocken mit Fahrrad im Büro angekommen. Nass wurde ich nur selbst wegen des schwühlen Wetters. Ob ich auf dem Rückweg das Verkehrsmittel wechsle, werde ich nachher operativ entscheiden.

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