Als es endlich aufhörte zu regnen, rannte ich los, stur die Straße lang und den Berg hinauf in den Wald hinein. Hab ich das lange nicht gemacht! Mit kurzer Hose! Und bald auch kurzärmelig. So warm war das. Unglaublich!
Der Wald war ein einziges Plätschern. 1000 kleine Bäche, die ich vorher nie gesehen hatte, rauschten mir – voll bis zum Rand und mit echter Bergbachgeschwindigkeit – entgegen. Und je höher ich kam, desto mehr Schnee lag da noch. Bei Lufttemperatur um die 12 Grad oder mehr lag da Schnee und dampfte. Kann mich nicht erinnern so etwas vorher schon mal gesehen zu haben.
Und dann war der Weg vereist. Erst nur stellenweise, dann bald komplett. An Weiterlaufen nicht mehr zu denken, einen Fuß vor den andern setzen und ganz vorsichtig sein um nicht auszurutschen, das war plötzlich angesagt. Ich stellte mir schon vor, wie ich da hinfalle, mir den Knöchel breche, nicht mehr weiterkomme und dann erfriere.
Denn unterwegs war außer mir niemand dort. Ganz allein mitten im Wald auf Eis und an dampfendem Schnee. Dazu Gesang von Singdrosseln, Kohlmeisen und Buchfinken.
[Edit am 27.03.06: hier der Mitschnitt von Herrn blue sky]
Sie sind mir heute heimlich gefolgt! Wiesen, die zu Bächen geworden waren, später vereiste Wege und Dampf:
http://mks.antville.org/static/mks/images/schneereste1.jpg
http://bluesky.blogger.de/static/antville/bluesky/images/schneereste4.jpg
Alles von heute, Landkreis Eichstätt.
Neinnein, Herr blue sky, es muß umgekehrt gewesen sein: Sie waren hinter mir her, um meine Eindrücke in Bildern festzuhalten, weil ich mein Knipseisen nicht dabei hatte ;-)
Vielen Dank dafür!
Ich hatte die dampfenden Schneefelder aus dem Zug gesehen. Sehr skuril! Wir waren in einem tschechischen Zug unterwegs von Dresden nach Berlin. Im Zug waren irgendwie knapp 50 Grad (ich übertreibe bestimmt), weil es Probleme mit der Heizung gab. Draussen dampften die Schneefelder zwischen den Bäumen in der Abendsonne. Leider machte hier Fotografieren nicht viel Sinn. Ich habe ein paar Versuche gemacht. Aber ist alles noch nicht entwickelt. Kommt diese Woche. Aber ich mache nicht viel Hoffnung.
Ja, es war ein unglaublich faszinierendes Schauspiel am vergangengen Wochenede. Ich durfte es auf der Autobahn im Norden Deutschlands erleben. Weite, hügelige Felder, dampfender Schnee, vereinzelte kleine Wäldchen in deren Schatten sich der Schnee am längsten hielt und in dessen aufsteigendem Dunst Rehe ästen … Schön, dass ich nicht selber fahren musste und dies genießen konnte. Schön für jeden, der dies genießen durfte und konnte!