Schmidteinandern

Ich kann mich eigentlich zu jedem gewünschten Thema äußern, übrigens auch mit jeder gewünschten Überzeugung. Vielleicht ist es das, was unsere Gesellschaft braucht.

Ist es das? Als ich heute Morgen in der taz das Interview mit Harald Schmidt las, schwankte ich zwischen Amüsiertsein, ungläubigem Staunen und so etwas wie schierem Entsetzen.
Ich bin nicht der Schmidt-Experte, nicht einmal einer, der ihn regelmäßig sieht. Deshalb bin ich, gelinde gesagt, verunsichert. Früher dachte ich immer, Politiker müßten so sein, ihr Mäntelchen eben in den vorherrschenden Wind hängen, wenn sie wiedergewählt werden wollen. Aber der Narr der Nation? Sollte der nicht seine Narrenfreiheit auch mit einer klaren Meinung ausleben dürfen?
Oder ist das der Witz und ich versteh ihn einfach nur nicht?

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Peter

    Schmidt ist glatt und nicht dumm. Meiner Meinung nach hat er sich in den letzten Jahren an die Spitze einer Medienmaschine geschraubt, die ihn weiter und antreibt. Wie ein Herzschrittmacher, der laeuft, wenn das Hirn tot ist. Da er glatt und nicht dumm ist, kann ich (Schmidt-Kenner? Mmhhh, ich kenne ihn halt aus den Medien, und da ist er gl…) nicht beurteilen, ob er das als Witz meint, was er antwortet. Lustig finde ich es jedenfalls nicht.
    Fakt ist, und Schmidt sagt es so auch, das man mittlerweile hoellisch aufpassen muss, was man wie und wo verbreitet. Ich hadere seit Tagen mit einem Bild, das mich nicht schlafen laesst, das es aber wahrscheinlich nie so geben wird, wie es in meinem Kopf ist … zumindest nicht von mir … und ich finde nicht einen Bruchteil der Beachtung Schmidts … aber was ist? … Angst vor Schwachmaten.
    Jedenfalls wuerde ich mir (wenn es denn moeglich waere …) die naechsten Schmidt-Shows anschauen, um zu sehen ob er tatsaechlich einen Gang zurueckschaltet.

  2. Michael Wegener

    Wie oberflächlich ist Harald Schmidt geworden, wenn man eine Parallele zu der heutigen Gesellschaft zieht. Wo sind die Rebellen, die Vordenker? Menschen, die eine andere Meinung haben. Alles (glatt)-gebügelt. Wie auch Harald Schmidt. Der ist zu satt und ein Spiegelbild Deutschlands. Vielleicht gefällt er sich in der Rolle?
    Gut finde ich das er sich aus den Islam-Witzen raushält, dass sprich für ihn.

  3. hildi

    Schmidt ist halt auch – und ich denke, dass er sich so sehr gerne sieht – Schauspieler. Und ich denke, dass er den bei seiner Aussage raushängen lassen will.

    Ich persönlich würde in Schmidt keinen Vordenker suchen. Aber mich macht ja Medienwirksamkeit immer misstrauisch. Ich würde immer dazu neigen unter den „unbekannten“ zu suchen. Das schließt die Gefahr mit ein, komplett falsch zu liegen. Aber ich bin ja auch tief im Innern ein Rocker, Rebell, … ;-)

  4. kerstin13

    schmidt halte ich für provant. seine aussagen würde ich nichts tiefsinniges und weises unterstellen. ja, die welt ist manchmal entsetzlich. „du“ kannst sie alle verarschen und sie dreht sich doch weiter.
    aber das ist nur die eine seite. gottseidank.

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