Im Studio photographieren

Es war mal Zeit für eine neue Erfahrung:
mal nicht einfach nur im Nebenhergehen, Vorweglaufen oder irgendwo rumstehen eben nur knipsen, was vorbei kommt, sondern so richtig nach Anfrage Vorbereitungen treffen, einen zusätzlichen Baustrahler (mit Ständer) kaufen, mir Gedanken über Hintergründe machen, Beleuchtung und Bildaufbau – und dann mein erstes selbst organisiertes und verantwortets Photo-Shooting unter so etwas wie Studiobedingungen gewagt.
Weia, war das aufregend. Mein Modell kannte ich vorher nicht. Per Mundpropaganda haben wir zueinander gefunden und telefonisch knapp besprochen, was sie möchte und was ich zu bieten habe. Je näher der Termin rückte, desto unsicherer wurde ich, ob sich das, was ich mir so vorstellte, in dem kleinen Kellerraum, den ich als Studio auserkoren hatte, überhaupt verwirklichen ließe.
Da die Zeit zum Beschaffen eines richtigen Photo-Hintergrundes (aus Stoff oder Pappe) nicht reichte, machte ich einfach eine Wand des Raumes weiß, räumte davor soviel Platz wie möglich frei und postierte die Baustrahler davor. Dann noch einen Stuhl mitten auf die freie Fläche, Musik an – und fertig war die Studio-Umgebung.
Und dann ging’s los. Nach einer ziemlich kurzen Aufwärmzeit hatten wir uns aufeinander eingestellt und eingeschossen. Gut 2 Stunden und gut 200 Photos später saßen wir vor dem Monitor und die aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln photographierte junge Dame klickte sich durch all die Abbilder ihrer selbst.
Ich war völlig fasziniert, mein Blick zwischen ihr auf dem Monitor und ihr in echt hin und her wechselnd. Wie sie sich von Bild zu Bild veränderte und im Verlauf des Shootings immer lockerer und offener wurde – und wie sie davor saß und sich selbst dabei zusah. Mit so einem ganz besonderen Lächeln!
Natürlich fielen mir gnadenlos sofort all die technischen Fehler auf, die ich gemacht hatte, von Unterbelichtung über falsch gesetztes Licht bis zu völlig unscharfen Bildern war alles dabei.
Aber das tat denen, die gut geworden sind, keinen Abbruch. Und da waren einige dabei, die mir unwillkürlich Begeisterung entlockten (demnächst im Photo-Blog).
So waren wir uns ausgesprochen einig darüber, daß es enorm Spaß gemacht hat und daß wir beide mit dem Ergebnis völlig zufrieden sind.
Bald geht’s weiter: mit der Arbeit am Hintergrund. Und mit neuen Bildern.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Kristof

    Oh, oh. Das steht mir auch noch bevor, hoffe ich. Erzähl‘, wie’s weitergeht.

  2. hildi

    Ich hab erst einmal eine Fotosession mit meinem Neffen und muss in zwei Wochen mal ein „Objekt“ fotografieren gehen. An ein Shooting mit ’nem Model hab ich mich noch nicht rangewagt.

  3. kerstin13

    interessant. ich finde, man muss alles mal ausprobiert haben. ich habe auch schon studioarbeit gemacht, fand es auch spannend und die bilder waren nicht übel. aber am liebsten fotografiere ich ohne grossen aufwand. bin gespannt, wie´s weitergeht…

  4. grapf

    Ohne großen Aufwand photographiere ich auch am liebsten. Und natürlich spontan.
    Trotzdem reizt es mich, auch mal die völlig gegensätzliche Art kennenzulernen und zu gucken, ob ich mir bzw meinem Stil bei so viel Technikeinsatz und in gestellter Situation trotzdem treu bleiben kann.

  5. hildi

    Genau! Country UND Western. Nur weil man hauptsächlich das eine tut, kann man das andere ja mal ausprobieren. Und das ist doch das schöne daran, wenn man damit kein Geld machen MUSS. Man ist frei, Dinge zu tun, die vielleicht gar nicht so toll werden, wie anderen. Egal! Bei Grapf ist das natürlich was anderes. Die Studioaufnahmen sind wirklich gut geworden. Trotzdem würde ich nicht auf die Berliner Nachtaufnahmen verzichten wollen, weil der gute Mann jetzt nur noch im Studio sitzt. Ausserdem würde ihm das auch gar nicht bekommen ;-)

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