Trinity

Ausgerechnet Trinity (Dreieinigkeit) haben die USA ihre erste Atombombe genannt. Das Jubiläum ist schon ein paar Tage her. Am 16. Juli 1945 fand das denkwürdige Ereignis statt.
Hält man sich die unmittelbare Wirkung dieser Qualität von Waffen vor Augen, ist die Arroganz des Umgangs damit, den Politiker und Militärs seither an den Tag legen, eigentlich nur als das Ende jeglicher Ethik zu verstehen.
Die Dreieinigkeit, die da vor 60 Jahren das Licht der Welt so grundlegend zu verändern begann, als Vereinigung von Mensch, Technik und Vernichtung, war als solche nicht neu, setzte in ihrer Präzision und Konsequenz aber einen Scheidepunkt der Geschichte, wie es ihn vorher nicht gab.

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Timo

    Krieg in einen göttlichen/biblischen Kontext zu setzen ist sowieso sehr beliebt. Gott kümmert sich schon darum, dass auch nur die bösen Menschen sterben. Und der Atomwaffensperrvertrag kümmert sich darum, dass nur die guten Menschen die bösen Menschen töten können.

  2. grapf

    Ein ähnlicher Gott, auch wenn er anders heißt, kümmert sich um die Versorgung von Selbstmordattentätern mit stets frischen Jungfrauen – im Paradies, ja?

    Je mehr man sich mit diesem Thema auseinandersetzt, desto unerträglicher wird es.

  3. Timo

    Neinnein, das ist natürlich ein anderer Gott. Der unterstützt nämlich die bösen Menschen.

    Wie einfach die Welt doch ist und wie moralisch einwandfrei so ein Krieg doch ist, wenn man sich nur seine Werte entsprechend festlegt.

    Ich entdecke bei mir übrigens in letzter Zeit eine ziemlich bedenkliche Reaktion. Als ich die Nachrichten von den Bomben in London hörte und von den zig Menschen, die dabei umgekommen sind, war mein erster Gedanke: „Na und? Im Irak sterben jede Woche so viel Menschen durch westliche Waffen und darüber empört sich auch keine Sau.“

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