Licht der Erinnerung

Manchmal, wenn ich im harten Gegenlicht fahre, egal ob am Lenker oder am Steuer, kommt so ein Erinnerungs-Flash aus Kindheitstagen. Eine Autofahrsituation mit meinem Vater und irgendwelchen Verwandten, wir auf dem Weg vom Deister nach Hannover oder umgekehrt, Situation eher knisternd, weil ich vermutlich quengelig – gar nicht unbedingt eine angenehme Erinnerung, aber eine intensive. Sie scheint das Tor zu tiefer liegenden Schichten zu bilden.
In Wahrnehmung dessen bin ich versucht, sie konkreter einzufangen, in meinem aktuellen Bewusstsein zu bebildern, in Worte zu fassen und zu werten. Allein das gelingt überhaupt nicht. Nie bekomme ich mehr zu fassen als den Eindruck eines besonderen Lichts, eher kühl als heimelig, eher fremdartig als vertraut, eher unangenehm als freundlich – und so anziehend.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Thomas Hildmann

    Solche Impressionen sind bei mir alle durch Angst überschattet. Wann immer ich auf der Straße bin – egal, ob im Auto, auf dem Rad oder zu Fuß, sehe ich Unfallsituationen auf mich oder andere zukommen. Im Gegenlicht sehe ich immer wieder Fahrzeuge auf meine Spur ziehen, die ich erst sehr spät bemerke oder Kinder (natürlich sind es Kinder) aus der Reihe parkender Autos stürmen. Aber vermutlich ist das auch alles ok so. Etwas in meinem Kopf will mich nur immer wachsam halten und all die Dinge schon vorab mit in Betracht ziehen, bevor sie passieren. Und vermutlich läuft dieser Film praktisch bei jedem ab. Nur ist er bei mir halt im Bewußtsein.

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