Meistens will sie etwas von ihren Eltern, die Prinzessin: Süßigkeiten, fernsehen dürfen, vorgelesen kriegen, vom Klo geholt werden oder sie will so manches nicht, was ihre Eltern von ihr wollen: Gemüse essen, sich waschen und zähneputzen (lassen) oder sich mal ein bißchen beeilen.
Aber noch mehr Durchsetzungsvermögen zeigte sie am Samstag sich selbst gegenüber, als sie mit ihrem Papa zum ersten Mal auf ihrem eigenen Fahrrad in die Stadt fahren durfte, fast 4 Kilometer in eine Richtung immerhin. Erst war ich mir ja gar nicht sicher, ob ich das wagen sollte, ob sie das mit dem Überqueren der 1000 Querstraßen hinkriegt und ob sie es konditionsmäßig schafft.
Aber die Querstraßen waren schon mal überhaupt kein Problem. Selbständig und sehr sicher stieg sie jedesmal rechtzeitig ab, wartete meine Anweisungen ab, guckte dann auch selbst, ob Auto kommt oder nicht, schob über die Straße oder fuhr und machte das alles so toll, daß zahlreiche Passanten, denen sie entgegen kam, ihr Erstaunen und ihr Wohlgefallen zum Ausdruck brachten.
Ihr glückliches Lachen dazu.
Und ihr fröhlich gerufenes “Klingeling”, weil, wie sie mir erklärte, “ich hab doch keine Klingel, nä?!”
Auf dem Rückweg wurde es ihr sehr schwer. Trotz aller Mühe, die sich gab das zu verbergen. Ich hatte den Anhänger dabei und fragte sie an einer der Steigungen, ob sie lieber darin fahren wolle. Nein, sagte sie, sie wolle erzählen können, daß sie die ganze Strecke selbst gefahren sei.
Und so wurde es. Noch eine kleine Pause, zu der sie ein Eis bekam, ein ganz besonderes, das eigentlich nur größere Kinder bekommen. Das aß sie im Anhänger sitzend, neben dem ich stand und wartete, bis sie fertig war. Dann fuhr sie wieder weiter. Sie selbst.
Ganz bis nach Hause.
Ganz glücklich.