Wintergewitter

Nicht nur, daß der Sturm so derbe tobte, daß unser Schlafzimmer in der Dachgaube zu wackeln schien. Hinzu kam auch noch ein seltsames Gewitter. Milchig grelle Blitze, fast gleichzeitig kurzer trockener und unerwartet leiser Donner. Noch leicht fiebrig wurde ich gar nicht ganz wach davon. Im Kopf noch dieses auf ziemlich viel sinnlose Action zusammengestauchte Phantasie-Konglomerat Earthsea hin und her brandend. Vor langer Zeit las ich das als Buch und war begeistert, weil Ursula K. Leguin darin nicht nur irgendeine weitere Welt entwirft, sondern auch mit viel Geschick und Hintersinn die Existenz der Dinge hinter den Dingen zum Klingen bringt. Die Idee von der Bedeutung der wahren Namen beeindruckt und beeinflußt mich noch heute.
Das albern horrormäßige namenlose Schattenwesen des Films kann mit der äußerst fiesen Realität, die im Buch entfaltet wird, nicht annähernd mithalten.
Man wurde den Eindruck nicht los, daß da ein ernsthaftes literarisches Anliegen mit harrypottermäßigen Filmtricks den zeitgeistigen Bedürfnissen angepaßt werden sollte. Schade drum.
Die Erdsee-Trilogie von Ursula K. Leguin hat etwas absolut zeitloses und kann ich unbedingt empfehlen!

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