Göttingen bald baumfreie Zone?
Was soll man davon halten, wenn der Leiter des „Fachbereiches Stadtgrün“ sich offensichtlich berufen fühlt die Stadt von Bäumen zu befreien? In den letzten Jahren hat er schon überaus fleißig vorgelegt: sämtliche Pappeln im Geismarer Bereich z.B., die bis dahin sowohl das Klima als auch die Silhouette weithin prägten, sind gnadenlos abgeholzt worden. Ebenso wesentliche Teile des Baumbestandes am Levinpark und auf dem Leineberg sowie entlang der Leine. Zur Begründung gab es auf mehrmaliges Nachfragen nie mehr als: die gehören da nicht hin. Und: Pappeln haben nur eine Lebensdauer von 50 Jahren. Und die waren um.
Die sogenannten Ersatzpflanzungen stehen in keinem Verhältnis zur Menge und Bedeutung der gefällten Bäume.
Wie ist eine städtische Behörde einzuschätzen, die „versehentlich“ Baumdenkmäler umnietet, wie letztes Jahr auf den Schillerwiesen?
Welchen Eindruck erzeugt so eine spektakuläre Nacht- und Nebel-Säuberungsaktion wie letztes Jahr auf dem Leineberg? Wer hat dafür die politische Verantwortung? Für diese Politik der verbrannten Erde?! Kommt nach Herrn Mattern nur noch die Sintflut?
Nun erneut eine Liste mit 223 zu fällenden Bäumen.
Wer stellt da eigentlich die erheblichen Schädigungen fest? Wer darf die Bäume unwidersprochen zum Abschuss freigeben? Wird dieser „Fachbereich“ von Fachleuten kontrolliert ?
Klar ist, dass das städtische Klima sich verschlechtert, je weniger alte und hohe Bäume die Luft reinigen.
Klar ist ebenfalls, dass sich auch die gefühlsmäßige Lebensqualität in Göttingen dramatisch verschlechtert. Bäume sind Labsal für die Seele. Woran soll das Auge sich erholen, wenn der Blick nur noch in einer Betonwüste umherirrt?!
Die vorgesehenen „Ersatzpflanzungen“ jedenfalls, 24 diesmal gegen 223 zu fällende, sind ein Hohn!
Es geht an die Substanz.
ich bin mir zwar nicht völlig sicher, aber ich glaube, dass so etwas in Potsdam ziemlich unmöglich wäre.Hier muss man ja schon etliche Anträge stellen, um morsche Äste die über einer Laube hängen, zu entfernen