habe ich lange nicht erlebt: eine Radtour, knapp 2 Stunden, in den Zauber eines frischen Spätfrühlingsabends hinein, ein gutes Stück bergauf zunächst, zum Kerstlingeröder Feld, das von den letzten Sonnenstrahlen in weiches samt schimmerndes Licht getaucht selten so freundlich wirkte. Dann die lange Abfahrt nach Herberhausen, der Wald eine schier endlose Kathedrale melancholischen Vogelgesangs, alles von Waldamsel üebr Singdrossel bis Buchfink speziell für mich komponiert, arrangiert und dargeboten. Ich hielt an und lauschte andächtig.
Herberhausen in seiner friedlichen Abgeschiedenheit erscheint immer wieder völlig unwirklich. Eigentlich kann es so einen Ort gar nicht geben, schon gar nicht als Stadtteil von Göttingen. Nicht allein, dass die Zeit doch stillgestanden zu sein scheint, es ist, vor allem abends, einfach sehr schön dort.
Wieder hinauf die Herzberger Landstraße,
vorbei am Elefantenklo und die Zimmermannstraße bergab durch den Papenberg und einmal quer durch Weende zum Klosterpark, rüber zur Leine und an dieser entlang bis zum Kiessee und nach Hause.
Zwischendurch Begegnung mit einem Bussard, der vor mir die Herzberg Landstraße hinauf flog. Dann saß er auf einem Pfosten, etwa 5 Meter von mir entfernt. Einen kurzen intensiven Moment sahen wir uns gegenseitig in die Augen, woraufhin er mit ein paar majestetischen Flügelschlägen davonglitt.
Hoch über dem Leinetal verfolgte ich eine ganze Weile den Flug eines Graureihers und am Kiessee, als ich dieses Photo machte, kam mir eine Ratte mit einem dicken Stück Weißbrot entgegen. Darüber erschraken wir beide ziemlich. Ich ließ fast die Kamera fallen und sie sich mit einem hastigen Sprung in den Kiessee.Platsch, weg war sie.
Mann war das schön! :-)