Am vergangenen Wochenende hat die DBAG als Eignerin der Berliner S-Bahn die letzte der alten Baureihen, die aus den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts stammende BR 477, endgültig aus dem Fahrdienst verabschiedet. Die Fahrzeuge werden jetzt größtenteils verschrottet.
Für mich bedeutete diese alte Bahn, die nicht nur durch ihr ganz eigenes Aussehen, sondern beinahe noch mehr durch ihren unverwechselbaren Sound etwas ganz besonderes war, eine stete Erinnerung an meine ersten Berlin-Touren in der zweiten Hälfte der 70iger-Jahre. Damals nicht allein geprägt von Mauer und Kaltem Krieg, der allmählich in die sogenannte Entspanungspolitik einmündete – sondern auch durch intensive persönliche Erlebnisse, die mein Verhältnis zu dieser Stadt und zu dieser Bahn prägten.
Das intensivste Bild in meiner Erinnerung: Spaziergang am Schlachtensee in der Abenddämmerung, durch die Bäume hindurch sieht man die gelb-funzelige Innenbeleuchtung einer vorbeirumpelnden S-Bahn, damals sicher noch älterer Bauart – und dazu dieser Fahrsound.
Erst 1979 unternahm ich eigene ausgedehnte Exkursionen mit der S-Bahn, weil dieses eigentlich sehr effektive Verkehrsmittel in diesen Jahren noch immer von der Westberlinern boykottiert wurde, gehörte es schließlich der Ostberliner DR… Meine Rundfahrten auf dem unterbrochenen Ring, durch die Mauer nach Ostberlin bzw drunter durch – auch wenn die Eindrücke mit den Jahren verblassen und durch aktuellere verdrängt werden – diese ganz besonderen, eigenartigen Gefühle von damals, die bleiben sicher.
Um die Rundköpfe – am 10. Oktober konnte ich eine letzte Fahrt damit machen – tut es mir echt leid.
Wer Lust hat: Photos davon gibt es hier und 2 kurze Videos mit Sound hier.