Tempo 70 für alle!

Hurra!
Endlich hat Jürgen D., Göttingens OB ein klares, markantes und wirksames Zeichen für die Zukunft in den Asphalt der Stadt gesetzt.
Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautete, hat seine Obrigkeit verfügt und ihro itzo angeordnet, einige der lästigen und völlig unzeitgemäßen Zone-30-Zonen rückzuwidmen und dem normalen Verkehr (Motto „freie Fahrt für freie Bürger“) wieder einzugliedern. Wie es heißt, zwangen ihn gesetzliche Vorgaben, Straßenzüge, (in denen sowieso niemand Tempolimits beachtete, die Red.), in denen dem Durchgangsverkehr mehr Raum, mehr Vorfahrt und mehr zügige Verkehrsabwicklung zuzugestehen ist, die 30-km/h-Zonen aufzuheben und wieder nominell Tempo 50 zu erlauben.
Die Freude unter den Göttinger Autofahrern ist begreiflicherweise groß. Denn da in den lästigen Zone-30-Straßen schon niemand merkte, daß man natürlich wenigstens 50 fuhr (Merke: wer zuerst bremst, hat verloren!), ist nun der Freifahrschein offiziell, wieder allgemein mit 70 durch die sowieso völlig verlassenen Vorortstraßen (eh bloß Weende und Geismar) brettern zu dürfen.
Um’s Gewissen zu beruhigen, wurde angeordnet, vor Kindergärten, Schulen und Altenwohnstätten Tempolimits neu einzuführen (hört hört!) – zum Glück sind das ja immer nur kurze Stückchen. Bis man da überhaupt realisiert hat, daß man zu schnell ist, hat man sie eh hinter sich und kann auf den Schreck gleich erst noch ma so richtig drauf drücken. Äh treten.
Wie schön.
Es gibt also doch noch ausgleichende Gerechtigkeit!

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. pia

    Wahrscheinlich arbeitet wenigstens der Bruder des OB oder sein Schwager im Unfallklinikum :-)

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